Klatsche beim Tabellennachbarn

Spielvereinigung enttäuscht in Forsting

Die bisher höchste Saison-Niederlage gab es für die Törring-Elf beim Gastspiel in Forsting. 6:1 hieß es beim Abpfiff. Bereits im Hinspiel gab es eine deutliche 2:5 Niederlage. Die Vorstellung der Cuedan-Truppe harmlos und mit vielen Fehlern behaftet. Der Platz trotz des Dauerregens der vergangenen Tage in guten Zustand. Einzig die Jettenbacher Spieler rutschten (das Schuhwerk einfach bei vielen Akteuren nicht professionell-Dauerthema) teilweise wie auf einer Eisbahn über den Rasen. „Ausgerutscht“ das passende Wort für einen gebrauchten Nachmittag. Konnte man gut 50 Minuten einigermaßen – zumindest was das Ergebnis betraf – mithalten, ging es in der zweiten Spielhälfte stetig bergab. Hätten die Gastgeber ihre Angriffe noch etwas konzentrierter abgeschlossen, wäre eine zweistellige Niederlage durchaus möglich gewesen. Vor dem Lokalderby nächsten Samstag in Kraiburg (Spielbeginn 16.00 Uhr) muss einen deshalb etwas angst und bange werden. Denn die Tormaschine der Liga, wird nach dem Kantersieg gegen Taufkirchen (7:2) und aktuell 96 Treffern sicher die Hunderter Marke anpeilen. Mit der gezeigten Leistung in Forsting wird es für die Elf um Kapitän Raphael Kufner nicht reichen, dieses Vorhaben zu unterbinden.   

Die Spieldaten:

Ergebnis: 6:1 (2:0)

Torschützen:

SV Forsting-Pfaffing: Jonas Traunsteiner (31.Min.), Johannes Pröbstl (38./78.Min.), Martin Reich (57.Min.), Marinus Stillner (58.Min.), Sebastian Andor (90.Min.);

SpVgg Jettenbach: Patrick Feulner (53.Min.-Elfmeter);

Zuschauer: 50

Schiedsrichter: Jonathan Schwartz, FC Bayern München

Der junge Referee (letzte Saison in die Kreisklasse der Gruppe Ebersberg-München-Ost) aufgestiegen, wird seinen Weg gehen, wenn er aus seinen Fehlern lernt. Insgesamt ohne Probleme, in einem überwiegend fairen Spiel.

Gelbe Karten:

SV Forsting-Pfaffing: keine

SpVgg Jettenbach: Maxi Mußner, Raphael Kufner, Erasmus Kurtz;

Aufstellungen:

SV Forsting-Pfaffing:

Marco Gnatzy, Max Mietusch, Christian Maisch (ab 8.Min. Maximilian Lohmayr), Johannes Pröbstl, Martin Reich (C), Jonas Traunsteiner, Marinus Stillner, Benedikt Schwaiger, Luis Frank, Sebastian Andor, Roland Friesinger (ab 62.Min. Christoph Reiter);

Trainer: Sebastian Edlbergmeier

SpVgg Jettenbach:

Michael Gottwald, Erasmus Kurtz (ab 46.Min. Florian Eisner), Sebastian Gottwald, Raphael Kufner (C), Sebastian Greißl, Florian Asanger, Patrick Feulner, Maximilian Mußner (ab 82.Min. Dominik Dittrich), Patrick Pauly (ab 71.Min. Gerfried Friedrich), Patrick Wieser (ab 88.Min. Marco Golling), Sergiu Iuga,       

Trainer: Dan Cuedan

Spielbericht:

Der April macht was er will, so eine Bauernregel. Diese Volksweisheit kann man auch auf die Spielvereinigung übertragen. Niederlage in Rott, Sieg in Haag, Remis gegen Reichertsheim, Niederlage in Forsting, so die bisherigen Resultate im April. Nach Adam Riese müsste es deshalb in Kraiburg einen Sieg geben. Davon ist man aber nach der Leistung in Forsting jedoch meilenweit entfernt. Jedes Spiel läuft bekanntlich anders (siehe auch das Hinspiel gegen den Lokalrivalen, als dieser mit viel Glück noch ein Remis erreichte), aber – zumindest den Berichterstatter – wird es mulmig – bei einem Vorausblick auf die Begegnung. Zu schwach die Leistung in Forsting, die einer der wenigen mitgereisten Fans Franz Mußner sen. gegenüber den Damen der SG Jettenbach/Gars etwas ironisch so kommentierte: das Spiel werden wir heute nicht mehr hoch gewinnen! Es stand 4:1 und der Franz hatte genug gesehen. Übrigens ein großes Lob an die Kickerinnen – nicht nur wegens ihres vortäglichen Derbysieges in Waldhausen – , die fast in voller Mannschaftszahl auf der Veranda des Forstinger Sportheim das Team unterstützten. Und dies bei Schmuddelwetter. Andere fanden gar nicht den Weg nach Forsting, dessen Sportplatz auch noch versteckt in einem Waldgebiet liegt. Die An- und Abfahrt sowie die Parkplatzsituation am Rande der Baumstämme schwierig. Schwierig sollte auch das Spiel für die Törring-Elf werden.

Das Duell der Tabellennachbarn (vor der Begegnung Forsting Platz 7 mit 32 Punkten – Jettenbach Platz 8 mit 24 Punkten – also schon mit Abstand) bereits nach fünf Minuten mit einem Aufreger. Schiedsrichter Schwartz sah 5 mtr. vor dem Kasten von Michael Gottwald eine regelwidrige Rückgabe (harte bis falsche Entscheidung) und gab einen indirekten Freistoß. Alle Mann auf die Torlinie hieß die Devise für die Cuedan-Elf. Der Freistoß konnte geblockt, eine frühe Führung der Gastgeber damit vermieden werden. Die Gastgeber mussten nach einem Zweikampf zwischen Wieser und Maisch dagegen früh wechseln. Ein weiterer Freistoß von Pröbstl kein Problem für Keeper Gottwald, der erst nach einer halben Stunde Spielzeit wieder Arbeit bekam. Diese bestand darin den Ball aus dem Netz zu holen. Nach einer Flanke in den Strafraum konnte Forstings Goalgetter Jonas Traunsteiner (16.Saisontreffer) ungehindert den Ball annehmen, sich drehen und platziert ins lange Eck abschließen. Keine Chance für Gottwald. Bis zu diesem Zeitpunkt das Spiel einigermaßen ausgeglichen und ohne größere Chancen für beide Teams. Die Spielvereinigung mit Problemen im Spielaufbau und im Angriff äußerst harmlos. So hatte in der gesamten ersten Halbzeit nur Asanger eine Torchance, als er von Mußner bedient wurde. Statt noch einige Meter „freie Wildbahn“ zu nutzen, zog er voreilig aus 16 mtr. ab. Der Schuss zu zentral und eine leichte Beute für Keeper Marco Gnatzy. Der Kreisklassenabsteiger (der angepeilte Wiederaufstieg nach durchwachsenen Saisonleistungen kein Thema) beherrschte auch die Schlussphase der ersten Spielhälfte. Jettenbach`s Defensive oftmals ohne Zuordnung und zu weit weg vom Gegenspieler. Diesen Freiraum nutzte auch Johannes Pröbstl zum 2:0 für die Gastgeber. Pass in die Tiefe, freie Schussbahn und platzierter Abschluss erneut ins lange Eck. Einfacher geht es nicht.

Trainer Cuedan nahm in der Halbzeitpause Umstellungen vor. So wechselten Iuga und Kufner ihre Positionen und für Kurtz kam Eisner auf das Spielfeld. Die Umstellung sollte sich kurzfristig positiv bemerkbar machen. Kufner wurde im Strafraum von den Beinen geholt (keine Diskussion) und Feulner verwandelte sicher zum Anschlusstreffer. Torwart Gnatzy zwar in der Ecke, der Ball aber zu platziert. Bereits vier Minuten später folgte die kalte Dusche, obwohl es von oben erst etwas später nass wurde. Erneut stand die Abwehr nicht nah genug am Gegenspieler und so konnte Forstings Kapitän Martin Reich viel zu leicht einnetzen. Damit nicht genug. Bereits beim nächsten Angriff der Gastgeber klingelte es erneut im Jettenbacher Kasten. Marinus Stillner sorgte für den Doppelschlag. Nass gemacht im doppelten Sinne, denn auch der Himmel öffnete nach einer Stunde seine Schleusen. Damit konnte man angesichts der Großwetterlage ja rechnen, nicht aber mit dem weiteren Spielverlauf. Während sich die Cuedan-Elf keine einzige Torabschlusschance in der zweiten Spielhälfte erspielen konnte, feuerten die Gastgeber mehrere Warnschüsse (u.a. Großchancen für Stillner) auf das Gehäuse von Gottwald, dessen graues Trikot mittlerweile nicht mehr zu erkennen war. Die Gastgeber beherrschten Spiel und Gegner nach Belieben, waren spielerisch klar besser und auch handlungsschneller. So als Greißl eine unfreiwillige Brustvorlage lieferte und Pröbstl seinen zweiten Tagestreffer erzielen konnte. Für Trainer Cuedan war das Spiel gelaufen und so wechselte er tatkräftig durch und gab auch seiner Bank Einsatzminuten. Der sechste Treffer in der Schlussminute ging dann auf das Konto von Schiri Schwartz, der eine klare Abseitsposition von Sebastian Andor übersah. Nun es regte sich keiner mehr groß auf. Ob 5:1 oder 6:1, es war an diesem mehr als gebrauchten Tag letztlich egal.

Fazit:

Das einzig Positive für die wenigen Jettenbacher Fans dürfte der freie Eintritt gewesen sein. Die Gastgeber zeigten sich dabei nobel. Nicht so die eigene Mannschaft, die der Spielvereinigung an diesem Tag ihre Grenzen deutlich aufzeigte. Defensiv nicht kompakt und in Zweikämpfen nicht standhaft genug. Im Mittelfeld ohne Zugriff und ohne konstruktives Spiel nach vorne und auch die Arbeit nach hinten mangelhaft. Die Offensive daher ohne Unterstützung, aber auch harmlos hoch 3! So wird man es in den letzten Saisonspielen (Auswärts in Kraiburg, in Aßling und in Rechtmehring – bei nur mehr einem Heimspiel gegen Waldhausen) sehr schwer haben, noch Punkte zu sammeln.

Der Berichterstatter fragte sich auf der Heimfahrt mehrmals, ob er etwas „meschugge (verrückt) im Hirnkastl“ ist. Gute 100 Kilometer ab Mühldorf – 90 Minuten Fahrzeit – Sauwetter und dann ein Spiel zum Vergessen. Nun ja, als Jettenbacher Fan ist man einiges gewohnt und damit abgehärtet.

Forsting – 20.4.2024

Bericht: Peter Schillmaier