Und der Zug hat doch eine Bremse

Spielvereinigung verliert Heimspiel gegen Emmering 2 deutlich

Remis (Kraiburg) – Sieg (Aßling2) – Remis (Taufkirchen) – Sieg (Waldhausen) – Remis (Rechtmehring) – ….. die logische Folge wäre ein Sieg gegen Emmering 2 gewesen. Doch da hatte die Emmeringer Zweite etwas dagegen. Klar und deutlich siegte der Tabellennachbar auf dem Jettenbacher Sportplatz. Die Cuedan-Elf erwischte einen rabenschwarzen Tag. Viele Fans trauten ihren Augen nicht! Die Aussagen reichten von himmelweiter Unterschied gegenüber dem Rechtmehringer Spiel bis hin zur bekannten Aussage: reine Kopfsache! Letzteres dürfte zumindest zum Teil „mitgespielt“ haben. Dabei hatte man doch beim siegreichen Hinspiel zum Saisonauftakt reichlich Dusel und war dem Gegner bereits dort klar unterlegen. Es hätte zu denken geben sollen! Seinerzeit trafen die Emmeringer nur das Tor nicht. In Jettenbach nutzten die Pfarrbach-Kicker ihre Chancen eiskalt. Auch ein Blick auf die Tabelle und die bisherige Bilanz der Emmeringer hätte gereicht um festzustellen, dass man es mit einem Gegner auf absoluter Augenhöhe zu tun hatte. Die Gäste verloren im bisherigen Saisonverlauf nur einmal klar. Der Gegner zu Hause (0:5) war die „Angriffsmaschine“ aus Kraiburg. Ansonsten gab es neben den 4 Siegen und 3 Remis jeweils nur 4 knappe Niederlagen. Während die Inn-Damen am Vortag einen weiteren „Ausrufezeichen“- Sieg bei der SG Feldkirchen-Vagen (7:2) einfuhren, und von der Tabellenspitze grüßen und damit den Ballermann-Song in der ursprünglichen Fassung: der Zug hat keine Bremse trällern können, heißt es für die Herren der Spielvereinigung: Mund abputzen und die restlichen Reserven nach der Spielpause nächste Woche in den Partien gegen Spitzenreiter Oberndorf (hier ist man klarer Underdog) und Soyen abzurufen. Ein paar Punkte sollten vor der Winterpause schon noch her!   

Die Spieldaten:

Ergebnis: 0:4 (0:2)

Torschützen:

SpVgg Jettenbach: Fehlanzeige

TSV Emmering 2: Christoph Beil (13./39.Min.), Martin Redl (74.Min.), Alois Kirchlechner (86.Min.);

Zuschauer: 40 (schwächster Saisonbesuch)

Schiedsrichter: Christian Bergmann, TuS Engelsberg

Man kennt mittlerweile seine „selbstbewusste“ Spielführung. Beileibe nicht fehlerfrei! Ließ einiges laufen, aber Fussball ist auch kein Spiel für „Weicheier“.

Gelbe Karten:

SpVgg Jettenbach: Patrick Feulner;

TSV Emmering 2: Tobias Stellner;

Besonderheiten: Keine

Aufstellungen:

SpVgg Jettenbach:

Josef Manstetter, Florian Asanger (ab 35.Min. Lukas Beham-ab 60.Min.David Schmalzgruber), Sergiu Iuga, Sebastian Gottwald, Michael Gottwald (ab 72.Min. Thomas Haringer, Florian Mittermaier (ab 80.Min. Sebastian Greißl), Maximilian Mußner (ab 90.Min. Gerfried Friedrich), Patrick Feulner, Marius Loba, Raphael Kufner, Patrick Wieser;      

Trainer: Dan Cuedan

TSV Emmering 2:

Simon Ametsbichler, Kilian Widmann, Stefan Englhart (C), Alois KIrchlechner, Martin Redl, Manuel Sedlmaier, Florian Oeckl, Tobias Stellner, Christoph Beil (ab 65.Min. Alexander Scheibel), Florian Staudigl (ab 78.Min. Korbinian Weigl), Christoph Niedermaier (ab 89.Min. Johannes Bayer); 

Trainer: Daniel Kelsch

Spielbericht:

Einen total verpatzten Rückrundenauftakt lieferte die Cuedan-Truppe gegen den Gast aus Emmering ab. Bereits die Trikots zeigten – wenn man mal auf die (Wahl) Parteienfarben zurückgreift – eine erste Richtungsbestimmung ab. Die Törring-Elf stieg auf Gelb (FDP) um, die Gäste traten in Schwarz (CSU) an. Der „Wort-Blödsinn“ des Berichterstatters sollte sich aber dennoch im Spielgeschehen „spiegeln“. Bei besten Fußballwetter (Oktober-Traumtag) erwischten die Gäste nach einem zögerlichen Beginn beider Mannschaften den besseren Start. Bereits zu Beginn zeichneten sich erste Abwehrunsicherheiten ab. So bei einem Missverständnis zwischen Asanger und Keeper Manstetter, was zu einer unnötigen Ecke führte. Die Emmeringer das weitaus energievollere Team und auch mit ersten „Halbchancen“ durch Kirchlechner und Niedermaier. Diese stellten jedoch keine Gefahr für Keeper Manstetter dar, der sich auch von einem Fernschuss, als er zu weit vor dem Kasten stand, nicht überraschen ließ. Keine Chance hatte Jettenbachs Torwart beim 0:1 in der 13.Minute, als Kirchlechner aus der Distanz abzog, Manstetter den Ball an den Pfosten lenkte und den Abpraller dann Christoph Beil in aller Seelenruhe verwandeln konnte. Kein einziger Jettenbacher Abwehrspieler reagierte. Man staunte nur etwas! Die erste Chance für die Cuedan-Elf dann für den quirligen Loba, dessen Schuss noch von der Linie gekratzt wurde. Den Ausgleich auf dem Kopf hatte dann Kapitän Raphael Kufner nach einer Ecke von Wieser. Am langen Pfosten blank stehend, setzte er das Spielgerät über den Kasten. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit zumeist das gleiche Bild. Die Gäste konnten ohne Gegnerdruck ihr Spiel aufbauen. Die körperliche Komponente auf Seiten der Spielvereinigung fehlte komplett und im eigenen Aufbauspiel war man selbst viel zu ungefährlich. Gelungene Kombinationen während der Partie an einer Hand abzuzählen. Als Asanger bei einem Zweikampf einen Cut erlitt, kam Lukas Beham in die Partie. Die Gäste weiterhin gefährlicher, Manstetter musste raus und am Sechzehner vor dem brandgefährlichen Beil klären. Danach hatte er großes Glück als ein total verzinkter hoher Ball mit viel Effet am Außenpfosten landete. Die Folge der Emmeringer Überlegenheit in der ersten Halbzeit das 0:2. Nach einem nicht gepfiffenen Handspiel der Gäste im Mittelfeld, totaler Blackout in der Jettenbacher Abwehr. Beil sagte Danke für die Freiheit und schloss sicher und überlegt ins Eck ab. Körpersprache forderte Sergiu Iuga von seinen Mitspielern. Ein körperloses Spiel sah auch Zuschauer Klaus Wasylaszcuk. Dennoch hatte die Mannschaft noch vor dem Pausenpfiff zwei Chancen. Nach einem Konterangriff über Mittermaier und Feulner konnte Maxi Mußner den Ball im Zentrum nicht verwerten und als Florian Mittermaier (Bruder Thomas wurde schmerzlich vermisst) Emmerings Keeper Ametsbichler forderte, war bei dessen zu kurzer Abwehr kein einziger Spieler in der Box. Die Gästeführung zur Halbzeit ging vollkommen in Ordnung.

Schiedsrichter Bergmann schien das schöne Wetter genießen zu wollen. Bereits nach 10 Minuten Pause schickte er die Mannschaften wieder zurück auf das Feld. Die Spielvereinigung etwas besser im Spiel, jedoch im Strafraum und bei den Abschlüssen weiterhin harmlos. Als sich Loba durchsetzte und den Ball quer in den Fünfer passte, war wiederrum kein Abnehmer in Sicht. Mußner`s Chance bzw. Abschluss mehr eine Rückgabe als ein Schuss und auch ein weiterer Abschluss von Loba nach Emmeringer Abwehrfehler ohne „Strahlkraft“. Die Gäste in Hälfte 2 weniger präsent. Die Elf von Coach Daniel Kelsch ruhte sich auf den Vorsprung etwas aus und konnte sich weiterhin auf die Abschlussschwäche der Heimmannschaft verlassen. Die dickste Chance für Mittermaier, der nach schönem Zuspiel von Loba den Ball freistehend aus 6 mtr. in die Arme von Keeper Ametsbichler hob. Auch ein Kopfball von Iuga fand nicht das gewünschte Ziel. Das Spiel von Kufner und Co. weiterhin sehr durchschaubar. Meistens versuchte man es mit hohen Bällen in den gegnerischen Strafraum. Es fehlte die Durchschlagskraft, der Knipser im Strafraum. Wie man Tore erzielt, zeigte dann Emmering`s Martin Redl, der aus 22 mtr. trocken und volley abzog. Ein zugegeben herrlicher Treffer zur Vorentscheidung. Die Törring-Elf versuchte dennoch zumindest zum Ehrentreffer zu gelangen. Aber der eingewechselte Haringer (per Fuß und Kopf), Iuga per Kopf nach Freistoßflanke von Feulner, Wieser per Kopf, wie auch ein Freistoß von Maxi Mußner (Knapp) landeten nicht im Gästetor. Dafür setzte dann Kirchlechner nach einem weiteren Blackout in der Jettenbacher Abwehr den Schlusspunkt in einer Partie, die für die Spielvereinigung zum Vergessen war. Die Gäste sehr effektiv im Abschluss und mit Riesenfreude nach dem Schlusspfiff. Man durfte zurecht vor den (fünf) mitgereisten Fans jubeln, während die Kicker aus Jettenbach mehr als gedrückt über den Platz schlichen.

Fazit:

Die höchste Saisonschlappe und das auch noch zu Hause, sollte zu denken geben. Zwar ist nichts passiert und man kann ein Spiel auch einmal verlieren. Aber man muss über das wie reden! Denn der Mannschaft war wieder einmal nicht bewusst, dass man nur mit 100-prozentiger Einstellung, mit 100-prozentigen Kampfgeist die Punkte holt. Denn spielerisch hinkt man den meisten Teams hinterher. Das technische Potenzial einiger Akteure stark begrenzt. Und andere Akteure haben ganz einfach – aus welchen Gründen auch immer – in den Zweikämpfen das berühmte „Muffesausen“. Dabei verletzt man sich eher, wenn man nicht voll in den Kampf Mann gegen Mann geht. Auch der Knipser bzw. Torriecher in der Box fehlt. Die Abschlüsse wieder einmal zu harmlos. Dies alles zeigte die Begegnung gegen Emmering gnadenlos auf. Dennoch besteht kein Anlass nunmehr Trübsal zu blasen. Man kann und sollte in der nächsten Begegnung gegen den Tabellenführer Oberndorf (Freitag 3.11.-19.30 Uhr in Jettenbach) zeigen, dass man es auch anders kann. Dies hat man ja auch schon mehrfach bewiesen!

Jettenbach – 21.Oktober 2023

Bericht: Peter Schillmaier