Verdammt knapp – Verdammt bitter – Verdammt unnötig

Spielvereinigung mit 2:2 Remis gegen den TV Kraiburg

Vor dem Lokalderby setzten die wenigsten Fans auf einen Punktgewinn, geschweige denn auf einen Sieg der Spielvereinigung. Die letzten 4 Punktspiele (Saisonen 2019/2020 bzw. 2022/2023 gegen den Lokalrivalen wurden allesamt verloren und auch die Vorzeichen vor dem Spiel deuteten nicht auf einen Punktgewinn der Spielvereinigung hin. Die Gäste, die einen erneuten Anlauf auf einen Aufstieg in die Kreisklasse (letzte Saison in der Relegation gescheitert) unternehmen, wurden auf Grund des bisherigen Saisonverlaufs als klarer Favorit angesehen, zumal der ewige Lokalrivale mit 36 Toren in 8 Spielen die Tormaschinerie der Liga stellte. Eine sogenannte Herkules-Aufgabe für die Cuedan-Truppe, die diese aber glänzend meisterte. Hätte man bei der letzten Ecke in der Nachspielzeit besser aufgepasst, wäre sogar ein Überraschungserfolg gelungen. Unter den Augen der Meistermannschaft des Jahres 1982/1983 (viele sahen nach langer, langer Zeit wieder ein Spiel der Törring-Truppe) kann man auch den Punktgewinn als Erfolg verbuchen. Für die Mannschaft von Trainer Alois Radlbrunner war es ein kleiner Rückschlag, denn durch die fehlenden Punkte (ein Sieg dürfte fest eingeplant gewesen sein) ist der Abstand zu Spitzenreiter Oberndorf bereits auf 8 Punkte angewachsen. Für die Spielvereinigung steht zum Abschluss des Heimspiel-Triples am Samstag den 30.September um 15.00 Uhr das sogenannte 6-Punktespiel gegen den Tabellenletzten TSV Aßling 2 an, bevor am Feiertag den 3.Oktober das ebenfalls wichtige Spiel in Taufkirchen (aktuell Vorletzter der Tabelle) nachgeholt wird.    

Die Spieldaten:

Ergebnis: 2:2 (0:0)

Torschützen:

SpVgg Jettenbach: Dominik Fischer (63.Min.), Maximilian Mußner (65.Min.)

TV Kraiburg: Mohammed Al Garadi (66.Min.), Elias Käsmaier (90+3.Min.)

Zuschauer: 130

Schiedsrichter: Jürgen Reinelt, VFL Waldkraiburg

Das eine oder andere Mal etwas zu „Oberlehrerhaft“. Insgesamt eine solide Leistung in seiner auffälligen Schiedsrichterkluft. Bei persönlichen Strafen zu nachsichtig.

Gelbe Karten:

SpVgg Jettenbach: Michael Gottwald, Maxi Mußner;

TV Kraiburg: Nel Sagermann, Thomas Fromberger, Felix Weber;

Besonderheit: Gelbe Karte für Jettenbachs Trainer Dan Cuedan;

Aufstellungen:

SpVgg Jettenbach:

Josef Manstetter, Florian Asanger, Sergiu Iuga, Jörn Sehlhoff, Michael Gottwald (ab 61.Min. Patrick Wieser), Florian Mittermaier (ab 78. Flavius Cuedan), Maximilian Mußner (C), Patrick Feulner, Marius Lobo, Raphael Kufner, Sebastian Greißl (ab 46.Min. Dominik Fischer);      

Trainer: Dan Cuedan

TV Kraiburg:

Eduar Dressler, Thomas Fromberger (C), David Imiolek (ab 79.Min. Elias Käsmaier), Tim Losbichler, Thomas Voglmaier, Felix Gallemann (ab 46.Min. Fabian Kies), Felix Weber, Nel Sagermann, Patrick Kleiner (ab 38.Min. Mohammed Al Gradi), Julian Kinzner, Lukas Brandl;

Trainer: Alois Radlbrunner

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Spielbericht:

Das Spiel vor einer ansehnlichen Zuschauerkulisse (in früheren Zeiten waren es bei den Derbys 100 Leute mehr) begann mit einer Verwarnung für den ehemaligen Spielvereinigung-Vorstand Peter Heindl, der den Unparteiischen mit seiner grünen Trainingsjacke hinter dem Tor bei einem Eckball irritierte. Weg mit dir! Dass Spiel selbst in der Anfangsphase mit wenig Höhepunkten, ehe sich Stürmer Sebastian Greißl nach einem perfekten Lupfer von Marius Lobo in den Strafraum, eine erste sehr gute Chance bot. Der Abschluss ging ans Außennetz, es wäre mehr drin gewesen. Sehr viel Glück für die Spielvereinigung dann bei der ersten Kraiburger Möglichkeit, als Florian Mittermaier einen Rückpass unsauber spielte und der dadurch entstandene Freistoß aus 16 mtr. abgefälscht und letztlich durch Torhüter Manstetter noch an die Unterkante der Latte gelenkt wurde. Eine Riesentat des Keepers, der sich dabei verletzte aber weiterspielen konnte. Fahrlässig dagegen die Stellung einer nur 2-Mann-Mauer bei dem durch Tim Losbichler getretenen Freistoß. Die Begegnung im weiteren Verlauf ausgeglichen. Die Gäste spielerisch besser, die Spielvereinigung mit einem enormen Kampfgeist ausgestattet. Kraiburgs Sturmspitze Felix Weber (mit 10 Treffern Platz 2 in der Ligawertung) bot sich die nächste Chance auf einen Treffer. Aber auch hier hatte Keeper Manstetter etwas dagegen, rettete per Fußabwehr. Im Gegenzug jagte Lobo bei einer Direktabnahme den Ball Richtung Inn. Erneut Glück für die Gastgeber dann nach einer Ecke, als das Spielgerät nach einer unübersichtlichen Situation im Strafraum den Außenpfosten streichelte. Die letzte gefährliche Situation vor dem Pausenpfiff bot sich Kapitän Maxi Mußner, der sich zwar im Zweikampf durchsetzen konnte, beim anschließenden Abschluss dem Ball keine Wucht mehr mitgeben konnte. Eine leichte Beute für Kraiburgs Torwart Eduard Dressler. Der torlose Zwischenstand bereits ein gutes Zwischenresultat für die Spielvereinigung. Man hatte die Kraiburger Stürmer einigermaßen im Griff.

Mit dem Wiederanpfiff brachte Coach Cuedan Dominik Fischer für Greißl und auch Gästetrainer Radlbrunner schickte mit Fabian Kies für Gallemann einen neuen Mann auf den Rasen. Die junge Gästemannschaft übernahm das Spielgeschehen gegen eine tief stehende Heimmannschaft um Libero Sergiu Iuga. Jettenbachs Elf zu passiv aber weiterhin sattelfest. Die Begegnung in diesem Spielabschnitt sehr zerfahren und mit wenigen Torabschlüssen. Überraschend dann die Jettenbacher Führung nach gut einer Stunde Spielzeit. Dominik Fischer wurschtelte den Ball nach einer Ecke mittels Innenpfosten ins Gästetor. Und es sollte noch besser kommen. Keine zwei Minuten später schloss Maxi Mußner einen perfekt vorgetragenen Konter souverän ins lange Eck ab. Florian Mittermaier erlief sich einen langen Ball, spielte sich an der Torauslinie durch. Seinen Rückball verfehlte zuerst Fischer, ehe Mußner das Spielgerät in die Maschen setzte. Der Jubel war noch nicht verhallt, als es auf der Gegenseite klingelte. Man verteidigte ungeschickt und nicht konsequent genug und schon war es passiert. Auch beim Abschluss von Garadi war der Innenpfosten mit im Spiel. Die Gäste im Anschluss mit Oberwasser. Manstetter war gegen Kinzner (6 Saisontreffer) der Sieger, ehe der Unparteiische den Gästen einen geforderten Strafstoß nach einem Tackling gegen Thomas Voglmaier (9 Saisontreffer) verweigerte. Glück für die Gastgeber, aber auch Glück für die Gäste, als der Unparteiische kurz danach nach einem klaren Foul an Lobo, den bereits verwarnten Nel Sagermann auf dem Platz beließ. Zudem drückte er auch nach einem groben Foul (erneut wäre Lobo durchgewesen) von Kraiburgs Kapitän Thomas Fromberger beide Augen zu. Nur „Gelb“ war die Folge seines überharten Einsteigens. Kraiburg drückte auf den Ausgleich, hatte durch den eingewechselten Elias Käsmaier noch eine große Chance. Die Spielvereinigung dagegen einen überraschenden Sieg vor Augen, als der Schiedsrichter vier Minuten Nachspielzeit anzeigte. Diese waren schon fast vorbei, als es nach einer Ecke (zuvor konnte Manstetter gegen Kleiner noch parieren) doch noch einschlug. Man ließ am hinteren Pfosten gleich 3 Kraiburger allein und Käsmaier (der Berichterstatter sah Brandl als Torschütze) ließ sich die Gelegenheit zum Ausgleich nicht entgehen. Bitter, weil unnötig und kurz darauf Schluss war.        

Fazit:

Nach Spielschluss wurde eifrig diskutiert. War es ein Punktgewinn (im Vorfeld sicherlich), waren es letztlich hergeschenkte Punkte (ja – wenn man die Situation zum Ausgleichstreffer betrachtet). Insgesamt war es jedoch ein Ergebnis das passte. Die Gäste spielerisch das bessere Team und auch in der Chancenvielzahl voran. Die Spielvereinigung gab kämpferisch alles und nutzte ihre wenigen Chancen eiskalt. Man könnte auch über den Schiedsrichter diskutieren. Denn die zugedrückten Augen bei den Fouls von Fromberger und insbesondere von Sagermann, hätten auch Ausschlüsse auf Zeit sein können, ja sogar müssen und wer weiß, wie das Spiel dann geendet hätte.  

Jettenbach – 23.September 2023

Bericht: Peter Schillmaier