Nächste saftige Watsch´n für die Törring-Elf

6:0 Flutlicht-Debakel in Polling

Null Chancen, Null Tore, Null Punkte! Dieses ernüchternde Fazit musste die Spielvereinigung nach dem Schlusspfiff beim Auswärtsspiel in Polling ziehen. Die Gastgeber gingen als Favorit (Tabellenvierter) in die Begegnung, mussten allerdings wie die Törring-Elf eine Woche vorher eine empfindliche Schlappe einstecken. Mit 5:1 verlor die Mittermaier-Truppe in Emmerting, während die Spielvereinigung mit 5:0 das Heimspiel gegen Oberbergkirchen verlor. Die Gastgeber steckten die Pleite besser weg und gewannen am Freitagabend verdient. Allerdings musste sich die Mannschaft um Kapitän Daniel Hanse nicht groß anstrengen, zu desolat und erneut zu fehlerhaft der Auftritt der Truppe um Kapitän Patrick Feulner. Sollte sich nicht bald eine Besserung einstellen, ist der schnurstrackte Weg zurück in die B-Klasse vorprogrammiert. Denn die Tabelle (einen Platz über den Strich) und die Ergebnisse der letzten Spiele (letzter Sieg am 8.10.2022 gegen Neumarkt/Egglkofen 2) lügen nicht. Wie gegen Oberbergkirchen ohne die Joungster Michael Gottwald und David Schmalzgruber (beide verletzt) und gegenüber der Anfangself des Spiels gegen Oberbergkirchen auch ohne Neuzugang Jörn Sehlhoff sowie in der ersten Halbzeit ohne Florian Mittermaier (Schulische Gründe) musste das neue Trainergespann Cuedan/Iuga auf die Oldies setzen. Von den 14 eingesetzten Spielern wiesen 9 Akteure 30 Jahre und mehr auf. Doch auch die Erfahrung half nichts! 

Die Spieldaten:

Ergebnis: 6:0 (3:0)

Torschützen:

TSV 66 Polling: Michael Götz (7.Min.), Moritz Wimpersinger (33.Min.), Daniel Hanse (45.Min.), Thomas Mittermaier ((62.Min.-Eigentor), Lukas Baumgartner (75./76.Min.)

SpVgg Jettenbach: Fehlanzeige

Zuschauer: 40 (darunter mehr als die Hälfte Jettenbacher)

Schiedsrichter: Jürgen Reinelt, VFL Waldkraiburg

Gelbe Karten:

TSV 66 Polling: Moritz Wimpersinger;

SpVgg Jettenbach: Fehlanzeige

Aufstellungen:

TSV 66 Polling:

Manuel Niedermayer, Morris Stepputtis, Maximilian Prametsberger, Matthias Hegedüsch(ab 57.Min. Christian Adamhuber), Johannes Rauch, Michael Götz (ab 78.Min. Moritz Wimpersinger-Rückwechsel), Andreas Habermeier (ab 57.Min. Jakob Wimmer), Daniel Hanse (C), Simon Wimpersinger, Moritz Wimpersinger (ab 67.Min. Daniel Merschank), Lukas Baumgartner;

Trainer: Manuel Mittermaier

SpVgg Jettenbach:

Manuel Bliemhuber, Lukas Beham (ab 46.Min. Florian Mittermaier), Sebastian Gottwald, Thomas Mittermaier, Florian Asanger, Georg Lackmaier (ab 76.Min. Sebastian Greißl), Raphael Kufner, Maxi Mußner, Daniel Peric (ab 46.Min. Dominik Fischer), Patrick Wieser, Patrick Feulner (C);   

Trainer: Dan Cuedan/Sergiu Iuga

Spielbericht:

Die Voraussetzungen vor dem Match damit natürlich nicht optimal. Dennoch ging man mit Zuversicht in die Partie, konnte man im Hinspiel den TSV 66 Polling doch Paroli bieten, wenn man auch knapp mit 1:2 das Heimspiel verlor. Die Bilanz der letzten 6 Punktspiele gegen die Gastgeber aber eindeutig auf Seiten der Pollinger, die 5x gewannen und 1x remisierten. Zuschauer Wolfgang Beham war noch mit dem Holen von „Bierzwergerln“ unterwegs und als er zurück auf der Tribüne war, musste ihn Sohn Thomas bereits den ersten Einschlag im Jettenbacher Gehäuse mitteilen. Nach gut sechs Minuten Spielzeit brachte man trotz mehrerer Versuche den Ball einfach nicht aus dem Strafraum und Michael Götz durfte ohne große Bedrängnis den Ball aus 10 mtr. im langen Eck versenken. Die erste von zahlreichen Abwehrschwächen der Spielvereinigung an diesen tristen Freitagabend. Die Törring-Elf im Mittelfeld und in der Offensive unauffällig und nach zwanzig Minuten mit einer ersten Abschlussmöglichkeit für Patrick Wieser, der jedoch viel zu überhastet und viel zu unpräzise den Ball in den Pollinger Nachthimmel jagte. Das gleiche Schauspiel fünfzehn Minuten später, als Maxi Mußner aus 35 mtr. einen Verzweiflungsschuss abgab, obwohl durchaus die Chance bestand noch gut und gerne 15 mtr. frei an den Strafraum zu laufen, um dann abzuschließen. Beide Szenen symptomatisch für die allgegenwärtigen Probleme in der Jettenbacher Offensive. Zwischen den beiden Abschlüssen ein Lattentreffer der Pollinger und das 2:0 (33.Minute) für die Gastgeber durch Moritz Wimpersinger, der nach einen Torlinienquerpass nur noch abzustauben brauchte. Wieder einmal wurde es den Pollingern viel zu leicht gemacht. Während die Spielvereinigung keine vernünftig vorgetragenen Angriffe zustande brachte, weitere zwei Abschlusschancen für die Gastgeber, ehe mit dem Pausenpfiff das 3:0 fiel. Nach einer kurzen Ablage versenkte Kapitän Daniel Hanse den Ball aus 20 mtr. keinesfalls unhaltbar neben den Pfosten.

Die Partie damit bereits zur Halbzeit (vor) entschieden. Jettenbachs Trainerduo reagierte, brachte mit Dominik Fischer und Florian Mittermaier zwei Offensivleute. Besser wurde das Spiel dadurch aber keinesfalls. Man schaffte es kaum gefährlich in den Strafraum der Pollinger, deren Keeper Manuel Niedermayer einen ruhigen Abend verbringen konnte. Etwas Farbe in das Spiel brachte dann Schiedsrichter Reinelt. Zum einen optisch durch den auffallend orangen Dress und dann durch eine von mehreren (krassen) Fehlentscheidungen, als er ein klares Foul an Maxi Mußner kurz vor dem Strafraum nicht sah. Kein Wunder bei einen läuferischen Auktionsradius, der kaum aus dem Mittelkreis führte. Der Gegenzug führte zum 4:0 für Polling, unglücklicherweise auch noch durch ein Eigentor von Thomas Mittermaier, der ansonsten der auffälligste Jettenbacher Spieler war und im Gegensatz zu einer Großzahl von Törring-Spielern „Eier“ zeigte (es ist Osterzeit) und mehrfach den Ball abgrätschte, ablief oder abköpfte. Zwar steckte die Törring-Elf nicht auf (lobenswert) und war in der zweiten Halbzeit auch etwas besser im Spiel. Allerdings blieb man weiterhin total harmlos und ohne durchdachten und gefährlichen Spielaufbau. Vieles blieb Stückwerk! Zudem wackelte die Defensive mehrfach bedenklich. Insbesondere das Zweikampfverhalten (man war häufig nur Begleiter der Pollinger Stürmer statt zur Attacke zu blasen- siehe u.a. Null gelbe Karten) äußerst mangelhaft. So auch bei den letzten beiden Gegentreffern, die binnen einer Minute fielen. Lukas Baumgartner wusste die Passivität der Jettenbacher Spieler zu schätzen und schloss jeweils ungehindert zum 5 bzw. 6:0 ab. Die mitgereisten Fans sichtlich angesäuert ob der Vorstellung der eigenen Mannschaft, die die letzten fünfzehn Minuten Spielzeit zwar ohne weiteres Gegentor überstand, aber auch in der Offensive nichts mehr zustande brachte.

Fazit:

Auch wenn es der eine oder andere Spieler oder Zuschauer noch nicht hören will, es ist fünf vor Zwölf für die Törring-Elf im Kampf gegen den Abstieg. Nicht nur die „Fastenzeit“ im Angriff (in den letzten 7 Spielen nur ein Tor (Patrick Wieser im Heimspiel gegen Weidenbach) sorgt aktuell für Kopfschütteln. Auch die bisher einigermaßen sattelfeste Defensive hat sich in den letzten beiden Spielen (11 Gegentreffer) nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Viele Baustellen für die Trainer, die es schnellstmöglich abzutragen gilt. Nicht neu ist, dass es der Spielvereinigung auch an einigen Spielertypen fehlt, die die Mannschaft führen können. Nicht nur Raphael Kufner (der es eigentlich drauf hätte) ist weit von seiner Bestform entfernt. Auch einige andere erfahrene Spieler müssen mehr beitragen und von Kapitän Patrick Feulner muss man in dieser Situation sowieso mehr Führungskraft fordern.

Wichtig ist weiterhin ein Schulterschluss zwischen Fans und Mannschaft. Man will ja gemeinsam in der A-Klasse bleiben. Nachdem ja die Fastenzeit vor dem nächsten Heimspiel am Samstag den 8.April um 15.00 Uhr gegen die SG Marktl/Stammham ablaufen wird, sollte doch einen besseren Auftritt und Punkten nichts entgegenstehen.      

Polling, den 31.März 2023

Bericht: Peter Schillmaier