Rückfall oder Ausrutscher?

Erfolgsserie reißt beim 0:2 in Taufkirchen

Dass die Erfolgsserie der Törring-Elf einmal reißen wird, ja so klar wie das Amen in der Kirche. Die Frage war nur: wann und wie! Beides kann man nunmehr beantworten. In Taufkirchen und mit einer schwachen Leistung! Zurück zur Titelüberschrift: bb es ein Rückfall oder ein Ausrutscher war, wird sich in den nächsten Spielen, ja bereits beim Heimspiel am kommenden Sonntag den 23.Oktober um 13.30 Uhr gegen die SG Zangberg1/Ampfing2 zeigen. Klar ist, die Truppe von Coach Christian Cronauer kann in der A-Klasse nur mitspielen, wenn man von der ersten bis zur letzten Minute mit vollem Einsatz agiert. Dies war zur ungewohnten Anstoßzeit um 18.00 Uhr in Taufkirchen nicht der Fall. Die Gastgeber – die keine 48 Stunden Ruhezeit hatten, da sie am Mittwochabend zu Hause gegen den nächsten Jettenbacher Gegner Zangberg/Ampfing ein Nachholspiel bestritten (Endstand 2:2) – die agilere Mannschaft und ohne Wenn und Aber auch der verdiente Sieger. Feulner und Co. können im nächsten Spiel beweisen, dass das Auftreten in Taufkirchen (unter neuem Flutlicht am Hauptplatz) nur ein Ausrutscher war! Den schwarzen Jettenbacher Fußball-Freitag machten die Niederlagen der Zweiten Mannschaft (5:1 in Taufkirchen) und der Damen (3:1 im Heimspiel gegen Eiselfing/Babensham) perfekt.

Die Spieldaten:

Ergebnis: 2:0 (0:0)

Torschützen:

TSV Taufkirchen: Florian Biermaier (54.Min.), Matthias Bernhart (79.Min.)

SpVgg Jettenbach: Fehlanzeige

Zuschauer: zu Beginn 30 – später dann an die 50!  

Schiedsrichter: Oliver Kis, FC Töging (Kreisligaschiri)  

Gelbe Karten:

TSV Taufkirchen: Alexander Glaser, Florian Biermaier;

SpVgg Jettenbach: Raphael Kufner;

Aufstellungen:

TSV Taufkirchen:

Daniel Richter, Patrick Dehn, Alexander Glaser, Martin Lanzinger, Roland Weindl (C), Stefan Steinhuber (ab 71.Min. Tobias Esterl), Alexander Losbichler, Stefan Hochreiter (ab 46.Min. Christian Purcica). Florian Biermaier (ab 88.Min. Alexander Görlich), Matthias Bernhart, Christian Huber;

Trainer: Markus Glaser

SpVgg Jettenbach:

Manuel Bliemhuber, Michael Gottwald, Thomas Mittermaier, Sebastian Gottwald, Florian Asanger, Florian Mittermaier, Raphael Kufner, Maximilian Mußner, Dominik Fischer (ab 80.Min. Daniel Peric), Patrick Wieser, Patrick Feulner (C),    

Trainer: Christian Cronauer

Spielbericht:

Schaut man auf die aktuelle Tabelle, so sieht man nach der Begegnung in Taufkirchen doch etwas Kurioses: beide Mannschaften mit jeweils 10 Spielen, beide Teams jeweils mit 12 Punkten sowie mit einem identischen Torverhältnis von 13:17. Vor dem Anpfiff lag die Spielvereinigung somit vor den Gastgebern, die wie die Törring-Elf einen schwachen Saisonstart hatten, aber in den letzten 4 Spielen vor der Begegnung ungeschlagen blieben.  Es war also ein Spiel auf Augenhöhe zu erwarten. Und dies bewahrheitete sich in den ersten 15 Minuten Spielzeit. Beide Teams taten sich nicht weh, fanden aber auch nicht ins Spiel. Die ersten Chancen und diese nicht von Pappe, hatten die Gastgeber durch Christian Huber, der in einer Doppelaktion jeweils an Jettenbachs Keeper Manuel Bliemhuber scheiterte. Bereits in dieser Aktion zeigte sich, dass die Abwehr nicht gerade ihren besten Tag erwischte. Man agierte zu zaghaft, ließ Räume für die Gastgeber, die nur kurze Zeit später durch Stefan Steinhuber die nächste Möglichkeit zum Führungstreffer hatten. Die erste von nur ganz wenigen Jettenbacher Chancen nach sage und schreibe 25.Minuten, als die Mittermaier-Brothers Sturmspitze Fischer ins Spiel brachten, dessen Schuss aber geblockt wurde. Die zweite Jettenbacher Chance in der gesamten ersten Halbzeit erst kurz vor dem Pausenpfiff durch Thomas Mittermaier, der nach einem Eckball per Kopf an der Latte scheiterte. Wie im Heimspiel gegen Neumarkt/Egglkofen sorgte somit eine Standardsituation für die meiste Gefahr. Ein Spiegelbild für die Spielweise der Cronauer-Truppe in der ersten Halbzeit. Man ließ Kampfgeist, Laufbereitschaft und Leidenschaft vermissen und war zudem nicht aufmerksam genug. Die Gastgeber ab Mitte der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft und mit weiteren Topchancen für Florian Biermaier und Kapitän Roland Weindl. Das man mit einem 0:0 in die Pause ging, hatte die Törring-Elfg zum einem Torhüter Manuel Bliemhuber zu verdanken und zum anderen doch dem einen oder anderen fahrlässigen Abschluss der Gastgeber.

Die erste Top-Gelegenheit in der zweiten Halbzeit verbauten sich Florian Mittermaier und Maxi Mußner (muss in dieser Situation wegbleiben und dem Flo den Abschluss überlassen) selbst. Dafür kassierte man auf der Gegenseite den ersten Gegentreffer, der allerdings auf die Kappe des ansonsten so zuverlässigen Thomas Mittermaier ging. Nach seinem groben Schnitzer war Biermaier durch und er ließ Keeper Bliemhuber mit einem Flachschuss keine Chance. Erst danach wachte die Törring-Elf etwas auf, konnte sich aber gegen eine wesentlich aggressivere Heimmannschaft keine Vorteile erspielen. Das Jettenbacher Offensivspiel, angefangen vom Mittelfeld bis in die Sturmspitze ideen- und harmlos. Ohne hier jemanden an den Pranger zu stellen, aber einige, ja fast alle Offensivkräfte waren an diesem Tag doch mehr oder minder Totalausfälle. Es fehlte komplett die Durchschlagskraft, so hatten die Gastgeber über neunzig Minuten leichtes Spiel. Wie in der ersten Halbzeit konnte man sich auch in der kompletten zweiten Halbzeit nur zwei Chancen erarbeiten. Neben der bereits geschilderten Großchance, hatte noch Wieser nach Zuspiel von Michael Gottwald eine Abschlussmöglichkeit. Sein Schuss jedoch zu zentral und eine leichte Beute für Richter im Taufkirchener Tor, der sich kein einziges Mal wirklich strecken musste. Dafür hatte sein Gegenüber Bliemhuber mehrmals die Gelegenheit sich weiter auszuzeichnen. Nach einem Fehler von Sebastian Gottwald, hatte Biermaier weitere Einschüsse auf dem Fuß. Bliemhuber rettete zweimal mit dem Fuß und hielt seine Mannschaft somit im Spiel, ehe in der 79.Minute der TSV-Rückkehrer Matthias Bernhard (spielte einige Jahre beim FC Grünthal) für das 2:0 sorgte. Nach einem schönen Spielzug der Gastgeber gegen eine offene Jettenbacher Deckung traf er zur Vorentscheidung. Auch in der Schlussphase die Chancen bei Taufkirchen und nicht bei Jettenbach. Nach mehreren Unsicherheiten hatte Alexander Losbichler das 3:0 ebenso auf dem Fuß, wie auch Martin Lanzinger, der eine Flanke quer durch den Jettenbacher Strafraum einen Meter vor der Kiste am langen Eck verfehlte. Man hätte sich auf Jettenbacher Seite auch über eine höhere Niederlage nicht beklagen dürfen. Einfache Bälle/Pässe brachte man nicht zu den Mitspielern. Wie sagte Zuschauer Klaus Hüller, als ehemaliger Jettenbacher Spieler treffend: Wenn man erste Bälle nicht festmachen kann und auch noch die zweiten Bälle verloren gehen, darf man sich über die Niederlage nicht wundern.

Fazit:

Die Gastgeber spielten sich ihre Müdigkeit vom Mittwochsspiel schnell aus den Beinen und gewannen verdient. Dagegen blieb die Törring-Elf über neunzig Minuten schläfrig. Man hätte die Gastgeber von der ersten Minute an unter Druck setzen müssen, um vielleicht den kleinen (Kräfte) Vorteil ausnutzen zu können. Spielerisch und technisch sind einfach zu viele Akteure limitiert und deshalb kann und muss es nur über den gemeinschaftlichen Kampf gehen. Nimmt man diesen – wie in Taufkirchen – nicht an, wird man zweiter Sieger bleiben. Dies sollte der Törring-Elf bekannt und bewusst sein. Taufkirchen – beileibe keine Übermannschaft – machte es vor. Gegen Zangberg/Ampfing und in Tüßling/Teising kann es die Spielvereinigung in zwei weiteren wichtigen Schlüsselspielen bis zum Ende der Hinrunde nachmachen. Bewiesen hat man es bereits. Was wichtig ist, ist jedoch die Konstanz!

Taufkirchen den 14.Oktober 2022

Bericht: Peter Schillmaier