„Jettenbacher Meisterrausch“

Punktlandung zur Meisterschaft

Spielvereinigung reicht ein torloses Remis in Vogtareuth

Es war wahrlich kein Gaumenschmaus was die Törring-Elf im letzten Saisonspiel auf dem Vogtareuther Platz zeigte. Aber Schwamm drüber. Was zählte – die Nervenanspannung war sicherlich mit auf dem Platz – war einzig und allein der gewonnene Punkt beim in der Rückrunde (Platz 3 mit 22 Punkten nur einen Punkt hinter Höslwang und Jettenbach beide 23 Punkte) überzeugend aufgetretenen SV Vogtareuth 2. Die Gastgeber waren zur Saisonhalbzeit noch auf dem letzten Platz! Also beileibe kein Pappenstielgegner. Der Punkt beim torlosen Remis bedeutete die Meisterschaft in der B-Klasse Gruppe 3 vor dem punktgleichen SV Höslwang (Gratulation zum Aufstieg). Man hatte den Direktvergleich gegen Höslwang mit 3:1 (Heimsieg) und 1:2 (Auswärtsniederlage) knapp gewonnen und auch in der Tordifferenz war man mit Plus 31 zu Plus 23 die bessere Elf. Gratulation an das Törring-Team, den Trainern und den Stab dahinter. Für Trainer Mathias Schmid war es ein zusätzliches „Bonbon“ in Vogtareuth die Meisterschaft zu erringen, war er doch dort als Spieler und Trainer aktiv. Ein paar Jettenbacher Aktive konnten nach der Meisterschaft 2018/2019 erneut den Pott gewinnen. Für viele andere war es jedoch die erste Meisterschaft in ihrer noch jungen oder bereits etwas älteren Karriere. Happy-End einer Saison 2021/2022 mit Höhen und Tiefen. Die Sause kann beginnen, so der Ausspruch nach dem Schlusspfiff. Man war mit dem Bus angereist und auf dem „Speisezettel“ standen einige Zwischenstationen, ehe man in Burles-Kneipe den Meisterschaftsaft endgültig der „Gurgl“ übergeben wollte. Na dann Prost Jungs, lasst es krachen! Das habt ihr euch verdient.    

Die Spieldaten:

Ergebnis: 0:0 (0:0)

Torschützen:

SV Vogtareuth 2: Fehlanzeige

SpVgg Jettenbach: Fehlanzeige

Zuschauer: 60

Schiedsrichter: Armin Dörringer, DJK SV Edling   

Gelbe Karten:

SV Vogtareuth 2: Georg Rotbucher

SpVgg Jettenbach: Patrick Wieser, Florian Asanger, Raphael Kufner;

Aufstellungen:

SV Vogtareuth 2:

Simon Schneider, Florian Römersberger, Dominik Maier, Alois Gaßner (C), Markus Gaßner (ab 46.Min. Günter Vohleitner), Patrick Wilfinger (ab 89.Min. Markus Dannecker), Thomas Sommerfeld, Sebastian Bock (ab 46.Min. Peter Nowakowski), Maximilian Hofmeister (ab 68.Min. Pius Adlmaier), Andreas Liebl, Georg Rotbucher;

Trainer: Tobias Kufner

SpVgg Jettenbach:

Josef Manstetter, Michael Gottwald (ab 80.Min. Lukas Beham), Sebastian Gottwald (C), Thomas Mittermaier, Florian Asanger, David Schmalzgruber (ab 71.Min. Georg Lackmaier), Raphael Kufner, Maxi Mußner, Florian Mittermaier, Patrick Wieser, Besnik Hyseni (ab 18.Min. Daniel Peric)   

Trainer: Matthias Schmid

Spielbericht:

Die Ausgangslage vor dem letzten Saisonspiel war klar. Ein Punkt würde der Truppe um Kapitän Sebastian Gottwald in Vogtareuth zur Meisterschaft reichen. Den vierten Titelgewinn in den letzten 30 Jahren Fußballgeschichte in Jettenbach. Das man es letztlich punktgenau schaffte, bezeichnete der abwesende Ehrenvorstand Peter Heindl aus der Ferne als „taktische Meisterleistung“. Nun ja, auf dem Papier könnte man ihm zustimmen, auf dem Feld sah es über neunzig Minuten plus Nachspielzeit nicht nach einem meisterhaften Fußball aus. Und auf ein bestimmtes Ergebnis zu spielen, ist ja nicht nur beim Fußball ein Pokerspiel. Beide Teams boten an einem sonnigen Sonntag im Mai doch wesentlich mehr Fußball-Schmalkost als Fußball-Leckerlies.

Die ersten Chancen im Spiel boten sich der Törring-Elf durch einen Kopfball von Thomas Mittermaier nach einer Freistoßflanke und durch Florian Mittermaier, der nach einen Steckpass von Maxi Mußner an Torwart Simon Schneider scheiterte. Frühes Pech für Besnik Hyseni (in den letzten Spielen jeweils einer der besten Jettenbacher), der sich bereits in der 18.Minute ohne Fremdeinwirkung eine Verletzung (Achillessehne oder Muskel- es schnalzte etwas) abholte. Gute Besserung! Für Hyseni kam der Doppeltorschütze vom Haager Spiel  Neuzugang Daniel Peric in die Partie.

Die Begegnung plätscherte über weite Strecken dahin, man sah wenig Zusammenhänge im Spiel beider Teams und auch die Laufbereitschaft ließ doch stark zu wünschen übrig. Beide Abwehrreihen hatten mit den doch harmlosen Offensivreihen wenig Probleme. Eine Trinkpause bot dann die Möglichkeit nachzujustieren, doch es blieb bei einem beiderseitigen mauen Auftritt mit wenig Torraumszenen. Die Gastgeber mit zwei harmlosen Weitschüssen und bei Jettenbach hatte einzig Peric noch eine gute Abschlusschance. Der Schuss geblockt, ob eine Hand mit im Spiel war wie gefordert, ließ der Unparteiische unbeantwortet. Die noch beste Chance vor dem Pausenpfiff für die Gastgeber, als dem ansonsten wieder sehr zuverlässig agierenden Thomas Mittermaier ein Fehler unterlief, aber Vogtareuth`s Patrick Wilfinger mit der doch guten Möglichkeit fahrlässig umging. Torwart Manstetter konnte die Situation bereinigen. Die Schmid/Cronauer-Truppe hatte nichts dagegen, man war zumindest ergebnistechnisch weiter im Soll-Bereich.

Auch das Spielgeschehen in der zweiten Halbzeit nicht die „Nudeln in der Hochzeitssuppe“ für die Spielvereinigung. Selbst nur mit zwei Abschlüssen – die erste davon durch Michael Gottwald nach Sage und schreibe 75 Minuten Spielzeit – die zweite durch einen Kopfball von Patrick Wieser (hoch drüber), ließ man den Gastgebern etwas mehr Chancen als vor dem Halbzeitgang. So glänzte Keeper Manstetter bei einem präzisen Freistoß, ehe er danach doch etwas rüde abgeräumt wurde. Zuvor hatte Jettenbachs Schlussmann unter den Augen der Eltern (beide mit dem Fahrrad in Vogtareuth- man ziehe den Hut) bei einen etwas uninspirierten Ausflug noch Glück, dass die Gastgeber ihrer in der ganzen Saison gezeigten Abschlussschwäche (28 Treffer in 24 Spielen) doch Nachdruck verliehen. So konnte der zahlreiche Jettenbacher Anhang – man war klar im Vorteil – sich bequem zurücklehnen. Über den Platz schallte von rechts (Franz Mußner) nach links (sein Damenteam) und von links nach rechts ein beidseitiges etwas verbesserungswürdiges „Jettenbach“. Aber immerhin etwas Stimmung. So konnte man zumindest bei einem weiterhin müden Gekicke auf dem grünen Rasen nicht einschlafen. Auf dem Platz versuchten Kufner, Lackmaier und Co. das Spiel zu kontrollieren, den wichtigen Punkt sozusagen festzuzurren. Dies gelang, obwohl der Gastgeber etwas mehr Wert in die Offensive legte. Waren die von Höslwang angebotenen 100 ltr. Freibier der Antreiber? Wenn ja, dann dürften die Höslwanger aber kein Festbier angeboten haben, sondern mehr den berühmten Scheps!“ Der unebene Platz tat neben vielen Stockfehlern sein Übriges um kein sehenswertes Spiel in Erinnerung zu behalten. Der zwischenzeitlich eingetroffene Jettenbacher Vorstand Thomas Loose konnte so neben Ehrenspielführer Michael Kufner doch einigermaßen entspannt dem Treiben auf dem Platz zuschauen und sich nach dem Abpfiff mit einer „Flötzinger Halbe“ über die Meisterschaft freuen.

Fazit:

16 von 24 Spielen gewonnen. 6 Ausrutscher und zwei Remis, davon das erste 0:0 in der Saison das Wichtigste. Wer zum Schluss ganz oben steht, darf sich zurecht Meister nennen.

Herzlichen Glückwunsch – gut gemacht Jungs! Der Gastgeber, der einen Tag zuvor den Abstieg der Ersten Mannschaft von der Kreisliga in die Kreisklasse schlucken musste, gratulierte ebenso fair wie sie in der gesamten Saison auftraten. Die Vogtareuther Zweite gewann mit Abstand die Fairplay-Wertung der Liga. Für Jettenbach`s Kicker heißt es nun einige Tage: „Bierhahn auf“. Danach sammeln, neu aufstellen -es muss sich einiges tun um in der A-Klasse bestehen zu können – um dann mit Mut, Zuversicht und frischen Schwung in die neue Saison zu starten. Hoffentlich dann wieder in der A 4 mit vielen Derby`s gegen beide Waldkraiburger Teams, Kraiburg und Taufkirchen und wer auch immer. Die Bastion Jettenbach muss erst bezwungen werden, sollte die Devise für die nächste Spielzeit lauten.          

Vogtareuth, den 22.Mai 2022

Bericht: Peter Schillmaier