Blamable Vorstellung in Schnaitsee

Spielvereinigung erreicht nur 1:1 Remis

Es gibt gute und schwarze Tage im Leben eines Fußballers und einer Mannschaft und es gibt rabenschwarze Tage. So einen erwischte die Mannschaft um Kapitän Patrick Feulner beim Auswärtsspiel in Schnaitsee. Total planlos agierte die Törring-Elf bei den abstiegsgefährdeten Gastgebern, die ihre letzten 3 Spiele allesamt verloren. Zuletzt gegen die ebenfalls abstiegsgefährdete Ramerberger Zweite sogar sang- und klanglos mit 1:5. Für die zahlreichen Jettenbacher Fans war die Vorstellung der Schmid/Cronauer-Truppe grausig anzusehen und zum vergessen. Nichts aber auch gar nichts brachte die Mannschaft auf den Platz zusammen. Gute Szenen an einer Hand abzuzählen. Dafür über weite Strecken Standfußball in höchster Vollendung. Wenn man die Chance hat, die gute Ausgangsposition in Sachen Aufstieg, den man ja selbst so gerne in den Mund nimmt, auszubauen, darf man kein derart schwaches Spiel abliefern. Zumal man sogar fast eine gesamte Halbzeit in Überzahl spielte. Wenn man das Spiel schonungslos analysiert – und das muss geschehen – wird einen bei der Frage ob die Mannschaft aufstiegsfähig ist, angst und bange. Bleibt zu hoffen, dass es sich um einen einmaligen Ausrutscher handelte.

Die Spieldaten:

Ergebnis: 1:1 (1:1)

Torschützen:

TSV Schnaitsee 2: Christoph Kinzner (20.Min.)

SpVgg Jettenbach: Florian Mittermaier (28.Min.)

Zuschauer: 40

Schiedsrichter: Josef Grill, TSV Obertaufkirchen   

Rote Karte: Bernhard Jäger, TSV Schnaitsee 2 (50.Min.)

Gelbe Karten:

TSV Schnaitsee 2: Johannes Lepschy;

SpVgg Jettenbach: Fehlanzeige

Aufstellungen:

TSV Schnaitsee 2:

Philipp Löffelmann, Maximilian Herbst, Johannes Lepschy, Elias Altenweger, Hermann Hochreiter, Marcel Eglseder (ab 46.Min. Thomas Unterpointner), Bernhard Jäger, Anton Lamprecht (ab 46.Min. Thomas Ziegler), Kilian Kebinger (ab 38.Min. Sebastian Reinthaler), Maximilian Bachleitner, Christoph Kinzner;

Trainer: Philipp Unterforsthuber

SpVgg Jettenbach:

Michael Wasylasczuk, Florian Asanger, Michael Gottwald, Besnik Hyseni (ab 80.Min. Josef Manstetter), Thomas Mittermaier, David Schmalzgruber (ab 55.Min. Georg Lackmaier), Patrick Feulner (C), Raphael Kufner (ab 80.Min. Michael Geisberger), Florian Mittermaier, Patrick Wieser (ab 55.Min.Lukas Beham), Sebastian Gottwald;   

Trainer: Matthias Schmid

Spielbericht:

Die Ausgangsfakten vor dem Spiel:

Hinspiel 8:2 Sieg für die Spielvereinigung

Schnaitsee = 18 Punkte 20:42 Tore – Platz 11

SpVgg = 36 Punkte 41:20 Tore – Platz 2

Fakten sagen einiges aus – die Wahrheit liegt aber auf dem Platz! Und hier war in der ersten Halbzeit von einer Jettenbacher Überlegenheit nichts zu sehen. In einer schwachen Anfangsphase führte der erste Schnaitseeer Torschuss nach zwanzig Minuten Spielzeit zur Führung für die Gastgeber. Der 17 mtr. Schuss von Christoph Kinzner wurde dabei von Thomas Mittermaier unglücklich abgefälscht. Die Spielvereinigung ohne Esprit und mit einer schläfrigen und müden Vorstellung. Einzig Besnik Hyseni zeigte Normalform, ließ in den Zweikämpfen nichts anbrennen und nahm den Kampf auf. Andere Spieler tauchten dagegen vollkommen ab. Es gab mehrere Totalausfälle in der Jettenbacher Mannschaft. Es ist Aufgabe des Trainerteams diesen Spielern die Leviten zu lesen. Denn nur mit warmen Worten wird man nicht weiterkommen. Als Thomas Mittermaier (hatte bereits in der Anfangsphase eine gute Chance, scheiterte aber an Kepper Löffelmann) nur acht Minuten nach dem Führungstreffer der Gastgeber zum 1:1 einnetzte (Schuss ins lange Eck) keimte Hoffnung bei den Fans auf. Vielleicht hat die Mannschaft nur die Anfangsphase verschlafen, so der allgemeine Tenor. Die Hoffnung das dies der Fall ist,trotz des herrlichen Ausblicks auf die Alpenkette, trügerisch. Denn das Spiel ohne Ball blieb weiterhin ein Fremdwort bei der Törring-Elf, die sich bis zur Halbzeitpause nur mehr eine Chance erspielen konnte. Nach einem schnellen Konter über Flo Mittermaier auf Patrick Wieser und der zurück zu Mittermaier, zeigte ein Stockfehler beim Abschluss woran es zudem noch mängelte im Spiel der Truppe von Trainer Schmid. Aber nicht nur Technik und Präzision ließen die Akteure vermissen, auch der Kampfgeist und der unbändige Wille blieb irgendwo – vielleicht auf der Hinfahrt in Titlmoos oder sonst wo – liegen.

Auch in der Halbzeitpause gelang keine Reanimation der Mannschaft. Die ersten Minuten wieder verhalten, ehe David Schmalzgruber im Mittelfeld umgenagelt wurde und der ebenfalls sehr schwache Referee Josef Grill den Schnaitseeer Bernhard Jäger den roten Karton zeigte. Im Anschluss nichts zu sehen von einen gekonnten Überzahlspiel. Taktische Maßnahmen blieben aus, dafür sah man Fehlpässe en masse. Trotz Feldüberlegenheit der Jettenbacher hatte die Abwehr der Gastgeber wenig Mühe mit den Angreifern der Spielvereinigung. Wenn einmal so etwas wie Gefahr ausging, dann nur über Florian Mittermaier, der aber trotz seines Tores – sollte doch Selbstvertrauen geben – im Abschluss harmlos blieb. Mittelstürmer Sebastian Gottwald pumpte mehr, als dass er Gefahr ausstrahlte. Das Mittelfeld um Neuzugang Raphael Kufner und Kapitän Patrick Feulner ohne Ideen, so dass man mehr quer spielte als in die Spitze, wo sich in der Schlussphase gleich 4 Akteure auf einer Linie bewegten. Der gefährlichste Abschluss so noch auf Seiten der Gastgeber, die sich den Punkt redlich verdienten. Der Distanzschuss von Kinzner verfehlte um zwei Meter das Gehäuse von Wasylaszcuk, der kaum einzugreifen brauchte, aber bei einer Ecke mal wackelte, weil er nicht energisch genug zupackte. Energisch waren auch seine Kameraden an diesen Tag nicht. Die Einwechselungen von Geisberger und Manstetter (in den Sturm beordert?) brachten kein neues Erwachen. Und so „dämmerte“ die Begegnung ihrem Ende zu. Die Fans mehr als bedient und in Teilen auch frustriert. Manch einer wird es sich überlegen, ob er sich noch einmal eine „Schneiderfahrt“ an einen herrlichen Frühlingstag antut. 

Fazit:

Die Vorstellung erinnerte stark an die verlorenen Auswärtspartien im Herbst. Wie bereits im Eingang erwähnt, bleibt zu hoffen, dass es sich um einen einmaligen Ausrutscher handelt. Insbesondere muss in die Köpfe der Spieler, dass der Aufstieg nur mit absoluten Willen und der richtigen Einstellung erreicht werden kann. Eine saftige Kopfwäsche hat schon so mancher Mannschaft geholfen, wieder klar in der Birne zu werden. Am kommenden Samstag den 23.April gastiert um 16.00 Uhr die Pittenharter Zweite in Jettenbach. Erneut ein Gegner, der schwer gegen den Abstieg kämpft. Zur Erinnerung: Das Hinspiel wurde 1:2 verloren. 

Schnaitsee, den 18.April 2022

Bericht: Peter Schillmaier