Inn-Duell geht an Kraiburger Gäste

Törring-Elf offensiv zu harmlos und defensiv zu anfällig –
Spieldaten: SpVgg Jettenbach – TV Kraiburg
Ergebnis: 1:3 (1:0)
Zuschauer: 100
Schiedsrichter: Johann Stettner, SV DJK Emmerting
Tore: 1:0 (30.Min.) Besnik Hyseni
1:1 (55.Min.) Fabian Stenger
1:2 (70.Min.) Simon Kifinger
1:3 (89.Min.) Manuel Kraus
Gelbe Karten:
SpVgg Jettenbach: Oglesby;
TV Kraiburg: Fehlanzeige
SpVgg Jettenbach: Andreas Oglesby, Florian Asanger, Egzon Behrami, Thomas Mittermaier (ab 57.Min. Duncan Markowksy), Sebastian Stephan, Florian Mittermaier, Patrick Wieser, Patrick Feulner, Dominik Fischer (ab 76.Min. Rene Weber/ab 72.Min. Fadil Selimovic), Sebastian Gottwald, Besnik Hyseni;
Trainer: Jürgen Grassl
TV Kraiburg: Franz Schneider, Patrick Vogel, Andreas Dubiel (ab 21.Min. Fabian Stenger), Adam Bouchaara, Michael Görgner (ab 50.Min. Nico Schmidt), Manuel Grötsch, Manuel Kraus, Lars Windt, Simon Kifinger, Tim Losbichler (C), Michael Schild (ab 80.Min. Fabian Kies);
Trainer: Manuel Stadlmayr
Spielbericht:
Das mit Spannung erwartete erste „richtige“ Derby nach fünf Jahren (zuletzt Saison 2014/15 in der A-Klasse 5 – Punktspiele gegen die Kraiburger Zweite zählen nicht) erfüllte zumindest aus Jettenbacher Sicht nicht die Erwartungen. Die Partie gegen den Favoriten und neuen Tabellenführer zeigte auf, dass der Lernprozess der Törring-Elf bei weitem noch nicht abgeschlossen ist. Nach den drei Auftaktpartien – alles Gegner aus der Abstiegsregion, wie die Tabelle zeigt – war die Stadlmayr-Elf der erste richtige Prüfstein. Weitere werden auf die Mannschaft um Kapitän Thomas Mittermaier in den nächsten Spielen noch warten. Deshalb heißt es schnell die richtigen Lehren aus der verdienten Niederlage zu ziehen. Denn ansonsten ist man früher im Tabellenkeller, als gedacht. Das Spiel begann vor einer ansehnlichen Zuschauerkulisse etwas abwartend. Die erste Topchance bot sich den Gästen, bei denen Torjäger Tom Jacobi (kennt man ja aus seiner Jettenbacher Zeit) wegen einer nachträglich ausgesprochenen Sperre aus dem Spiel gegen Weidenbach, fehlte. Die Grassl-Elf ließ sich bei einem Einwurf überrumpeln, Rückkehrer Lars Windt überlupfte Torhüter Oglesby. Florian Asanger konnte die brenzlige Situation gerade noch vor dem einschussbereiten Michael Schild klären. Auch die nächste Gelegenheit für die Gäste, als Freistoßspezialist Michael Görgner aus 35 mtr. mit der bekannten Wucht abzog, der Ball aber das Jettenbacher Tor verfehlte. Die Spielvereinigung tat sich schwer, Chancen zu kreieren. Ungenaue Pässe, u.a. bei einem Zuspiel von Fischer auf Florian Mittermaier, verhinderten eine Abschlussmöglichkeit. So hatte Besnik Hyseni in Form eines Freistoßes (er hatte sich selber energisch durchgetankt und wurde 18 mtr. vor dem Tor gefoult) die erste Gelegenheit. Sein direkter Schuss wurde aber von der Kraiburger Abwehr geblockt. Besser machte es der Mittelfeldabräumer in der 30.Minute, als er nach Vorlage von Egzon Behrami mit einem verdeckten Distanzschuss ins lange Eck zur Jettenbacher Führung traf. Beide Abwehrreihen hatten in der ersten Halbzeit gegenüber den Angreifern die Überhand, so dass es nur zu wenigen brenzligen Situationen in den Strafräumen kam. Jettenbach`s Keeper Oglesby musste nur bei einem gefährlich angeschnittenen Freistoß von Manuel Grötsch in den hinteren Giebelbereich eingreifen und auf der Gegenseite hatte Torwart Franz Schneider (spielte ja auch schon für die SpVgg) bei einem Kopfball von Wieser keine Probleme, da dieser zu schwach und ungenau angesetzt war. Das ausgeglichene Spiel ging mit einer Jettenbacher Führung in die Halbzeitpause.
Die erste Chance nach dem Wiederanpfiff bot sich Sebastian Stephan, der bei einer Ecke von Patrick Feulner nach vorne und am langen Pfosten zu einem Kopfball kam. Während die Grassl-Elf in der Offensive (B-Klassen Torjäger Dominik Fischer angeschlagen und nach seiner Form suchend – Ersatz Rene Weber ist derzeit überfordert – von Patrick Wieser war wenig – von Florian Mittermaier überhaupt nichts zu sehen) weiterhin harmlos blieb, profitierten die Gäste beim 1:1 durch Fabian Stenger von einer Unordnung im Abwehrverbund. Stenger konnte sich in der 55.Minute freistehend aus 12 mtr. in Seelenruhe sein Eck aussuchen. Das Spielniveau mittlerweile doch überschaubar. Als Kapitän Thomas Mittermaier mit Verletzung (hoffentlich nichts schlimmeres) runter musste, ging Behrami ins Abwehrzentrum und Neuzugang Markowksy ins Mittelfeld. Aber auch er hatte in dieser Rolle seine Probleme. Ein gewaltiger Aussetzer weit vor dem Tor führte dann durch Oglesby und Gottwald (wer verließ sich auf wem?) in der 70. Minute zum Führungstorgeschenk für die Kraiburger. Das Tor wurde Simon Kifinger zugesprochen, der Ball trudelte in den Jettenbacher Kasten. Zwei nachsetzende Kraiburger Akteure brauchten nicht mehr einzugreifen. Was für ein Lapsus und auch das Ende aller Jettenbacher Träume von einem Punktgewinn. Denn im Anschluss bestimmten die Gäste das Geschehen auf den Rasen mehr oder minder eindeutig. Glück für Oglesby (nicht letzter Mann), bei einem Ausflug mit Foul, dass der Unparteiische nur die Gelbe zückte (der eine oder andere Referee hätte vermutlich die rote Karte gezeigt) und etwas Pech für Stephan bei einem Kopfball nach einem Freistoß von Feulner. Es sollte die einzige Jettenbacher Offensivaktion in der Schlussphase der Begegnung sein, die Lars Windt mit einem Pfostenknaller einläutete. Kurz darauf hatte der gleiche Akteur ein weiteres Mal kein Glück, als sein von Oglesby noch abgelenkter Schuss an die Latte ging und von Behrami auf der Linie noch weggekratzt werden konnte. Die Jettenbacher Defensivabteilung mittlerweile im Auflösungsmodus. Die Entscheidung in der Schlussminute durch Manuel Kraus, der im ersten Versuch an Oglesby scheiterte, den Ball aber im Nachschuss (von Akteuren der Spielvereinigung weit und breit keiner zu sehen) dann locker und unbedrängt verwandeln konnte. Sogar das 1:4 wäre noch möglich gewesen, als Fabian Stenger sich nach seiner vergebenen Topchance zu Recht an den eigenen Kopf fasste!
Letztlich gab es am Kraiburger Sieg im Derby keine zwei Meinungen. Eine ansprechende erste Halbzeit reicht eben nicht. Bereits am kommenden Samstag den 7.September wartet um 13.00 Uhr in Polling die nächste schwere Aufgabe. Die Gastgeber sind als sehr kampfstarke Truppe bekannt und hatten einen guten Saisonstart. Auch bei der Niederlage in Weidenbach war das Spiel enger, als es das Ergebnis ausdrückte.
Jettenbach den 1. September 2019
Bericht: Peter Schillmaier