Törring-Elf gewinnt erneut das Derby und setzt sich ab
In einem, nur in den letzten Minuten emotionalen Derby, holte sich die Feulner-Truppe einen eminent wichtigen Sieg. Das sogenannte „6-Punkte-Spiel“ ging verdient an die Spielvereinigung, obwohl man es in der Schlussphase unnötig spannend machte und den aktuell Tabellenletzten Waldhausen noch einmal an einen Punktgewinn schnuppern ließ. Der Abstand von der Spielvereinigung zu den beiden Abstiegsplätzen beträgt nunmehr bereits satte 12 Punkte. Kein Ruhepolster, aber ein Vorsprung, der einen ruhiger schlafen lässt, wenn man Unterstützer der Törring-Elf ist. Die Vorwallner-Elf muss dagegen in der Winterpause neuen Mut schöpfen, um den Klassenerhalt zu meistern. Noch ist nichts vorbei, kann man sich aus eigener Kraft retten. Das kleine Derby ließ wie erwartet spielerisch einiges, wenn nicht vieles offen. Der Cuedan-Truppe kann es letztendlich egal sein, in der Tabelle zählen einzig die Punkte, mit weitem Abstand noch das Torverhältnis. Mit 5 Siegen, 1 Remis und 5 Niederlagen ist die Spielvereinigung im Soll, kann den Vorrundenausklang in Albaching (Sonntag 10.November um 12.30 Uhr!!!) beruhigt entgegensehen. Für den SV W heißt es nach 7 Niederlagen in Folge (der bisher einzige Sieg – in Babensham – ist auf dem 1.9.2024 datiert) in den beiden letzten Spielen (Heimspiele gegen Edling und Oberndorf) – wenn möglich noch zu punkten, um mit einem Erfolgserlebnis in die lange Winterpause zu gehen. Man wünscht es der Vorwallner-Truppe.
Die Spieldaten:
Ergebnis: 3:2 (1:1)
Torschützen:
SpVgg Jettenbach: Patrick Feulner (13.Min./48.Min.), Maximilian Mußner (82.Min.)
SV Waldhausen: Konstantin Deibl (33.Min.), Andreas Wimmer (90.+4.Min.)
Zuschauer: 93
Schiedsrichter: Rene Rentsch, TuS Engelsberg
Forderte zwei Mal – unnötigerweise – den Ordnungsdienst. Trotz läuferischer Defizite hatte er das Spiel im Griff. Es hat schon hektischere Lokalderbys gegeben.
Gelbe Karten:
SpVgg Jettenbach: Anton Hannak, Maximilian Mußner, Raphael Kufner;
SV Waldhausen: Maximilian Schuhbeck, Christoph Hütter, Jonas Seidl;
Zeitstrafe:
SpVgg Jettenbach: Sergiu Iuga (43.Min.)
Besonderheiten:
Ansprache von Spielvereinigung Vorstand Thomas Loose mit Gedenkminute für den verstorbenen, ehemaligen Jettenbacher Spieler Heinz Stadler. Jettenbachs Mannschaft trat mit Trauerflor an. Dazu passend läuteten während der Gedenkminute die Glocken der Jettenbacher Kirche St.Vitus.
Aufstellungen:
SpVgg Jettenbach:
Michael Gottwald, Florian Asanger, Sergiu Iuga, Sebastian Gottwald, Anton Hannak (ab 90.+2.Min. Erasmus Kurtz), David Schmalzgruber, Patrick Wieser, Raphael Kufner, Besnik Hyseni (ab 55.Min. Marius Loba), Maximilian Mußner (ab 85.Min.Patrick Pauly), Patrick Feulner (C) (ab 89.Min.Lukas Beham);
Trainer: Dan Cuedan
SV Waldhausen:
Stefan Oberbauer, Michael Kirmaier, Jürgen Westerberger (ab 62.Min. Tim Pointl), Martin Kailer, Tobias Ober, Maximilian Schuhbeck (ab 71.Min. Florian Randl), Lukas Stocker (ab 33.Min. Andreas Wimmer), Christoph Hütter (C), Konstantin Deibl, Sebastian Hütter, Jonas Seidl;
Trainer: Herbert Vorwallner
Spielbericht:
Am Tag der Wiederauferstehung der „Sechzger“, wurde von einigen Zuschauern die Frage gestellt, wo das Blaue Triumvirat (Seidl/Greilinger/Titsch) wohl sein wird. Die werden in Sandhausen sein, so die eine oder andere Aussage. Als dann um 14.53 Uhr im Whats-App-Status einige „wundersame Bilder“ aufploppten, wusste man Bescheid. Das Derby hat anscheinend nicht mehr den Reiz vergangener Zeiten. Darauf ließ auch die spärliche Zuschauerkulisse zu Beginn der Begegnung schließen. Nach und nach wurde es jedoch voller auf den Zuschauerrängen. Der eine oder andere wird halt Kaffee und Kuchen noch vorgezogen haben. Ein gutes Omen für die Spielvereinigung bereits vor dem Spielbeginn. Erasmus Kurtz schlug einen Spielball von der Zuschauerseite quer über den Platz zur Jettenbacher Auswechselbank. Der Ball landete wie von einem Profi geschossen, punktgenau. Was sollte da noch schiefgehen! Die Anfangsphase des Spieles gehörte dann auch der Törring-Elf, die erste gute Chancen durch Kufner und Wieser hatte. Kufner verlängerte eine Wieser-Flanke mit der Hake (Außennetz) und Wieser traf nach einem öffnenden Heber von Schmalzgruber in den freien Raum, den Ball nicht richtig. Auch in der 13.Minute wurde das Spielgerät mehrfach von Jettenbacher und Waldhausener Spieler im Fünfmeterraum nicht richtig getroffen. Nach einem wilden „Gestochere“ war es letztlich Törring-Kapitän Patrick Feulner, der zur umjubelten Führung den Ball im Netz unterbrachte. Die Gäste sah man erstmals nach gut zwanzig Minuten Spielzeit im Jettenbacher Strafraum. Als Jonas Seidl aus dem Mittelfeld eine gut getimte Freistoßflanke in den Fünferraum trat, fehlte die berühmte Fußspitze für den Ausgleichstreffer. Ein Schuss von Maximilian Schuhbeck zu harmlos, um Jettenbachs Keeper Michael Gottwald (vertrat Stammkeeper Michael Wasylaszcuk) ernsthaft vor Probleme zu stellen. Die Gäste dennoch besser im Spiel, weil die Cuedan-Truppe schläfrig agierte, sich auf den Führungstreffer ausruhte, anstatt auf das 2:0 zu spielen. Die Vorwallner-Elf, dessen größtes Manko nach dem Weggang der beiden letztjährigen Toptorjäger Maxi Pfenninger (15 Tore-FC Grünthal) und Georg Hütter (14-Tore TSV Peterskirchen) in der Offensive liegt- auch der im bisherigen Saisonverlauf beste Waldhausener Torschütze Andreas Hilger (5 Treffer) fehlte – nutzte die Tiefschlafphase der Feulner-Truppe dann auch prompt aus. Eine erneut gut getimte Freistoßflanke von Seidl fand den mutterseelen alleinstehenden Konstantin Deibl. Dessen Kopfball aus 6 mtr. landete unhaltbar für Gottwald zum Ausgleich im Netz. Bis zum Pausenpfiff tat sich dann nicht mehr viel in den beiden Strafräumen. Ein Heber von Seidl landete auf den „Tordach“ und ein Kopfball von Maxi Mußner bedeutete auch keine Gefahr für Waldhausens Keeper Oberbauer. Zu guter Letzt handelte sich dann Jettenbachs Abwehrchef Sergiu Iuga noch eine unnötige Zeitstrafe wegen Meckerns ein.
Trotz Unterzahl hatten Feulner und Co. auch den Beginn der zweiten Halbzeit für sich. Als Maxi Mußner bei einen Laufduell im Strafraum von Kirmaier „touchiert“ wurde, agierte der alte Fuchs clever. Ein Elfmeter die Folge. Kann man geben, muss man aber nicht, so die Meinung einiger Zuschauer. Feulner war es egal. Der Kapitän übernahm Verantwortung und verwandelte sicher zum persönlichen Doppelpack und zur erneuten Führung der Gastgeber. Die Begegnung wurde etwas hektischer, aber nicht besser. Ein Distanzschuss von Gästekapitän Christoph Hütter „zischte“ über das Gebälk, ehe im Anschluss Flo Asanger kurz vor dem Abschluss stand. Er wurde noch erfolgreich im Gästestrafraum gestoppt. Es fehlten einige Kilo Körpergewicht um „standhaft“ zu bleiben. Die Gästespieler doch mit den einen oder anderen Gramm Körpergewicht mehr auf den Rippen, als die „schmalen“ Heimakteure. Die Törring-Elf Mitte der zweiten Halbzeit kurz vor der Vorentscheidung. So traf Mußner trotz guter Einschussmöglichkeit nur das Außennetz und als Wieser kurz vor dem Strafraum von den Beinen geholt wurde, setzte Iuga den Freistoß erneut in den grauen Himmel. Dieser verfinsterte sich für die einheimischen Fans noch mehr, als erneut Maxi Mußner allein auf Oberbauer zustrebte, das Leder aber knapp neben den Pfosten setzte.
Alle Jettenbacher Fans hatten den Torschrei bereits auf den Lippen, im Normalfall lässt sich der Sturmoldie diese Chance auch nicht entgehen. Ein Kopfball von Iuga nach Hannak-Flanke und ein Schuss des eingewechselten Wirbelwind Marius Loba – Torhüter Oberbauer war zwei Mal zur Stelle – belegten die Jettenbacher Überlegenheit, ehe es auf der Jettenbacher Bank nach zuvor „Allerheiligen Stille“ lauter wurde. Trainer Dan Cuedan war zwischenzeitlich eingetroffen. Eine einzige tolle Kombination reichte dann zum vorentscheidenden 3:1. Feulner steckte nach Doppelpass auf Mußner durch und dieser traf dann befreiend ins lange Eck. Der Schiedsrichter zeigte dann 5 Minuten Nachspielzeit an – es wurden tatsächlich 10 Minuten – und dann ging es rund, wie man im Fachjargon sagt! Erneut war die Jettenbacher Abwehr bei einer weiten Flanke nicht im Bilde und Wimmer nutzte die Zuordnungsfehler zum Anschlusstreffer. Hektik dann auf den Platz und den Rängen, als es zu kleineren Scharmützeln kam. Der Schiri sah sich das Geschehen mit Abstand an, forderte den Ordnungsdienst, ehe sich wieder alles von selbst beruhigte. Die Jettenbacher Fans forderten vehement den Abpfiff, als noch ein letzter Freistoß in den Strafraum der Spielvereinigung getreten wurde. Das Gedränge in Tornähe groß, dennoch segelte der Ball dann letztlich ins Aus. Der Derbysieg war unter Dach und Fach, der süße Lolli gelutscht, die sauren Drops an die Gäste verteilt.
Fazit:
Das Spielniveau ließ doch stark zu wünschen übrig. Viel hatte man ja eh nicht erwartet. Der dritte Derbysieg der Gastgeber in Folge verdient. Man machte es sich selber unnötig schwer, ließ die Gäste mehrmals ins Spiel zurückkommen. Zukünftig sollte man den Sack eher zuschnüren. Am kommenden Sonntag steht für die Törring-Elf der „Kampfplatz“ in Albaching auf dem Programm. Sollte man Toptorjäger Matthias Bareuther ausschalten können, hat man auch gegen den Wiederaufsteiger seine Chance. Das Nasenbachstadion hat es aber in sich. Man muss um die frühe Anstoßzeit 12.30 Uhr von der ersten Minute an bereit sein und den Kampf annehmen. Danach wartet zum Auftakt der Rückrunde noch das schwere Spiel bei Spitzenreiter Maitenbeth auf die Feulner-Elf, ehe man in die Winterpause gehen kann.
Jettenbach –02.November 2024
Bericht: Peter Schillmaier