Weitere Heim-Niederlage setzt die Spielvereinigung unter Druck

Kreisklassen-Absteiger Forsting-Pfaffing verdienter Sieger in Jettenbach

Eine Woche nach der deutlichen Pleite in Reichertsheim musste die Cuedan-Elf im Heimspiel gegen den Kreisklassen-Absteiger Forsting-Pfaffing eine weitere klare Niederlage einstecken. Während es auf der „Wiesn“ in München O`zapft is hieß, schenkten auf der Jettenbacher „Wiese“ die Gäste der Törring-Elf kräftig ein. Allerdings teilweise mit kräftiger Mithilfe der Jettenbacher Zapfmeister. Dass man mit derartigen individuellen Fehlern kein Spiel gewinnen kann, versteht sich von selbst, wenn ein ambitionierter Gegner mit auf dem Platz ist. Der Kreisklassenabsteiger will ja sofort wieder zurück und ist auch auf einem guten Weg, wenn auch nicht alles im bisherigen Saisonverlauf positiv verlief. 4 Siege (darunter 3x ein 2:1-Taufkirchen, Emmering, Aßling 2 sowie ein 5:2 in Soyen), 1 Remis (Waldhausen) und 2 Niederlagen (gegen die ebenfalls als Titelanwärter gehandelten Rechtmehring und Oberndorf) standen vor der Partie auf der Platzkarte der Gäste. Das erste Spiel im Heimspiel-Triple (es folgen noch Kraiburg- Samstag 23.9. um 15.00 Uhr und danach Aßling 2) ging verdient an die Gäste. Man wird sich im Jettenbacher Lager um einiges steigern müssen, wenn man nicht in der Tabelle weiter nach unten durchgereicht werden will. Zwar gaben Mußner, Feulner, Iuga und Co. ihr Bestes, kämpften tapfer über die gesamte Spielzeit, konnten aber die eine oder andere gravierende Schwäche nicht vertuschen.

Die Spieldaten:

Ergebnis: 2:5 (2:3)

Torschützen:

SpVgg Jettenbach: Patrick Feulner (21.Min.-Elfmeter), Sergiu Iuga (40.Min.)

SV Forsting-Pfaffing: Sebastian Andor (33./50./74.Min.), Johannes Pröbstl (25.Min.), Jonas Traunsteiner (26.Min.)

Zuschauer: 60

Schiedsrichter: Turgay Karademir, SV Schwindegg

Konnte läuferisch bei weitem nicht mithalten – dazu O-Ton Walter Steiglechner: Bierdeckelradius – und hatte deshalb Probleme mit den Abseitsentscheidungen. Hierzu wiederrum O-Ton Helmut Kern: der hat sich letzte Woche die Augen lasern lassen!

Bei aller Kritik: dennoch eine solide Leistung des Unparteiischen.

Gelbe Karten:

SpVgg Jettenbach: Michael Gottwald, Patrick Feulner (vom SR im Spielbericht nicht vermerkt);

SV Forsting-Pfaffing: Johannes Pröbstl, Sebastian Andor;

Zeitstrafe: Michael Gottwald (SpVgg Jettenbach – 90.Min.)

Aufstellungen:

SpVgg Jettenbach:

Josef Manstetter, Florian Asanger, Sebastian Gottwald, Jörn Sehlhoff, Michael Gottwald, Florian Mittermaier, Maximilian Mußner (C), Patrick Feulner, Marius Lobo, Sergiu Iuga, Sebastian Greißl (ab 65.Min. Thomas Haringer);      

Trainer: Dan Cuedan

SV Forsting-Pfaffing:

Marco Gnatzy, Christian Maisch, Roland Friesinger, Christoph Reiter, Max Haneberg (C), Luis Fruk, Johannes Pröbstl, Maximilian Lohmayr, Jonas Traunsteiner, Marinus Stillner, Sebastian Andor (ab 80.Min. Felix Reihofer);

Trainer: Sebastian Edlbergmeier

Spielbericht:

Vor einer für Jettenbacher Verhältnisse schwachen Zuschauerkulisse (Wetter zu gut, Oktoberfest, Hochzeit und sonstiges) ging es ohne großes Abtasten von Beginn an voll zur Sache – sozusagen On fire! Das erste Zeichen nach einem Eckball von Feulner durch einen Kopfball von Mußner am kurzen Pfosten. Danach zeigten sich auch die Gäste, als Pröbstl einen Warnschuss losließ und der lange Kapitän Hanebuch einen Kopfball nach einer Ecke nicht effektiv genug platzieren konnte. Weitere Chancen für beide Teams folgten. Die Spielvereinigung hatte diese durch Feulner (verzogen) nach einem Rückpass von Lobo und durch Lobo selbst, der mit seinem Abschluss Torhüter Gnatzy weil zu zentral geschossen vor kein Problem stellte. Die Schnelligkeit der Gästespieler bekamen die Spielvereinigung Akteure dann erstmals durch Pröbstl zu spüren. Seine Topchance (Abseits?) setzte er aber nur ans Außennetz. Derselbe Akteur setzte sich dann gegen Sehlhoff durch, vergab aber ein weiteres Mal. Etwas überraschend dann die Jettenbacher Führung durch einen Elfmeter von Feulner. Kann man pfeifen, muss man aber nicht! Der große Hanebuch (geschätzte 190 cm) gegen den kleinen Lobo (geschätzte 165 cm) hieß dabei das Duell. Der Schiedsrichter sah ein zu kräftiges Schieben von Hinten im Strafraum. Feulner ließ sich die Führungschance nervenstark nicht entgehen. Doch die Freude hielt nicht lange an. Ein katastrophales Abwehrverhalten – auch Keeper Manstetter war involviert – führte zu einem Gestochere zwischen mehreren Spielern. Der Unparteiische sah Pröbstl dabei als Torschützen, manche sprachen von einem Eigentor. Und es sollte noch dicker für die einheimischen Kicker kommen. Keine Minute später setzte Traunsteiner (7.Saisontreffer) die Kugel nach einer weiteren Unkonzentriertheit hoch ins lange Eck. Unnötig hin oder her, der Forstinger Doppelschlag war perfekt. Als dann auch noch Sebastian Andor aus gut 30 mtr. fast von der Seitenauslinie den Ball ins hintere Eck setzte – Sonntagstreffer – aber nicht unhaltbar, weil Ball lange in der Luft – musste man im Jettenbacher Lager tief durchschnaufen. Eine Klatsche war zu befürchten, zumal kurz darauf ein Distanzschuss von Pröbstl nur ganz knapp am Tor von Manstetter vorbeirauschte. Mußner und Co. hatten zu kämpfen und kamen dennoch zurück. Nach Flanke von Feulner war der Hinterkopf von Iuga und ein Patzer von Keeper Gnatzy für den Anschlusstreffer verantwortlich. Die Gäste wenig geschockt und noch vor dem Pausenpfiff mit einen Distanzschuss auf die Lattenoberkante sowie einen Freistoß, den Torwart Manstetter entschärfte. Die Gäste fackelten bei ihren Abschlüssen nicht lange. Dennoch wäre zum Halbzeitpfiff das 3:3 möglich gewesen, als Iuga präzise einen Ball auf Greißl durchsteckte, der aber im Laufduell langsamer als der Abwehrspieler der Gäste war.

Zum Wiederanpfiff dennoch Hoffnung für die Gastgeber, bei denen das Fehlen von Kufner und Cuedan (beide Urlaub) sich im weiteren Verlauf des Spieles bemerkbar machte. Die Gäste meistens einen Schritt schneller als die Törring-Spieler. So auch in der 50.Minute als Andor tief geschickt wurde und kurz und trocken ins kurze Torhütereck abschloss. Kurz danach hatte Stillner die Möglichkeit, die Führung für die Gäste weiter auszubauen. Die Moral der Spielvereinigung in Ordnung. Man wollte sich noch nicht geschlagen geben. Beim Schuss von Lobo war Gnatzy (Talent vom Vater geerbt) rechtzeitig unten. Bei einem versuchten Heber von Mußner spielte er seine Größe aus und bei einem Kopfball von Sehlhoff nach Freistoß von Feulner reagierte er nochmals glänzend. Es waren also Chancen zum erneuten Anschlusstreffer da, zumal nach einem Rückpass von Mittermaier Forstings Maisch mit langen Fuß einen sicheren Einschlag nach Feulner`s Schuss verhinderte. Auf der anderen Seite wackelte jedoch Jettenbach`s Defensive mehrmals gewaltig. Man war meistens nicht kompakt genug, mehrmals ganz einfach zu langsam. So verhinderte Manstetter per Fußabwehr die vorzeitige Entscheidung und als Traunsteiner abzog wurde er voll am Kopf getroffen. Forsting vergab mehrmals die endgültige Entscheidung, ehe diese durch einen kuriosen Treffer – man legte sich den Ball mehr oder minder selbst ins Tor – dann durch Andor doch fiel. Die Cuedan-Elf konnte anschließend nicht mehr zulegen, die Gäste hatten durch den eingewechselten Reihofer und durch Stillner noch Chancen auf einen weiteren Treffer. Auf Jettenbacher Seite war es Iuga, der durch einen Kopfball und einen Heber (gute Idee – aber zu hoch angesetzt) noch die Möglichkeit für einen Anschlusstreffer hatte.

Fazit:

Obwohl man mit dem Favoriten gut mitspielte, war der Gästesieg verdient. Auch in dieser Begegnung wirkte der Gegner fitter, austrainierter und auch spielerisch einen Tick besser. Allerdings wären diese Faktoren wirkungslos geblieben, hätte man sich nicht die kapitalen Aussetzer erlaubt. Aber wenn die Beine nicht mehr mitspielen wird auch der Kopf müder, womit wir wieder bei der Fitness und beim Alter einiger Spieler wären. Es fehlt wie bereits mehrfach ausgeführt durch die Abwesenheiten auch der zweite Anzug, um nochmals für entscheidende Impulse sorgen zu können. Es heißt nunmehr alle Resourcen (der eine oder andere Spieler muss halt auch mal auf die Zähne beißen, seine eigenen Interessen zurückstellen usw.) zu bündeln. Denn der nächste Gegner Kraiburg will auch dieses Jahr einen weiteren Anlauf zur Meisterschaft bzw. Aufstieg nehmen. Der Lokalrivale ist besonders in der Offensive (36 Tore in 8 Spielen) derzeit der Gradmesser in der Liga. Lokalderby`s haben zwar ihre eigenen Gesetze, aber kann man die zuletzt gezeigten Abwehrschwächen (9 Gegentreffer in 2 Spielen) nicht abstellen, werden auch die Kraiburger den Jettenbachern kräftig „einschenken“.           

Jettenbach – 16.September 2023

Bericht: Peter Schillmaier