Mit Niederlage in die Winterpause

Törring-Elf verliert gegen Weidenbach mit 1:2

Das hat man auf dem Jettenbacher Sportplatz schon lange nicht mehr gesehen. Nach dem Schlusspfiff strömten Weidenbacher Zuschauer (darunter die komplette 2.Mannschaft der Gäste) auf das Spielfeld um ihre eigene Mannschaft zu feiern. Man sah sich einen „Meisterschaftsjubel“ ausgesetzt, dabei handelte es sich um einen glücklichen Sieg der Fleißner-Elf gegen die Cronauer-Truppe. Wie im Hinspiel (1:0 Niederlage zum Saisonauftakt) fing sich die Spielvereinigung eine unnötige Niederlage ein. Man sah lange Zeit wie der Sieger aus, um sich im Schlussspurt noch die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Emotionen pur auf dem Platz und auch auf den gut gefüllten Rängen, gelbe Karten und Zeitstrafen sowie harte Zweikämpfe prägten das Kampfspiel auf den bestens zu bespielenden Rasen. Während Weidenbach mit einem guten Gefühl (man bleibt oben dran) in die Winterpause gehen kann, ist die Gemütslage bei der Spielvereinigung genau das Gegenteil. Man muss nach der vierten Niederlage in den letzten 5 Spielen (nur ein mageres 0:0 in Tüßling auf der Habenseite) wieder mehr denn je nach unten blicken. Der Abstand zum ersten Nichtabstiegsplatz hat sich auf 4 Punkte verringert, wobei Erlbach 2 noch ein Spiel weniger hat.   

Die Spieldaten:

Ergebnis: 1:2 (1:0)

Torschützen:

SpVgg Jettenbach: Patrick Wieser (22.Min.)

SV Weidenbach: Niklas Riedl (80.Min.), Niklas Lode (82.Min.)

Zuschauer: 100

Schiedsrichter: Markus Geithner, SV Wacker Burghausen

Der frühere Bezirksliga-Referee und nunmehrige Kreisliga-Schiedsrichter erwischte nicht seinen besten Tag. Seine Linie nicht klar ausgelegt und sicherlich auch nicht zu Gunsten der Törring-Elf.   

Gelbe Karten:

SpVgg Jettenbach: Florian Asanger, David Schmalzgruber, Patrick Wieser, Maximilian Mußner;

SV Weidenbach: Julian Ernst, Kilian Kobler, Dominik Bohner;

Zeitstrafen:

SpVgg Jettenbach: Patrick Wieser (80.Min.)

SV Weidenbach: Dominik Bohner (70.Min.)

Aufstellungen:

SpVgg Jettenbach:

Manuel Bliemhuber, Sebastian Gottwald, Thomas Mittermaier, Florian Asanger, David Schmalzgruber, Raphael Kufner, Maxi Mußner, Dominik Fischer, Florian Mittermaier (ab 54.Min. Daniel Peric), Patrick Wieser, Patrick Feulner (C);   

Trainer: Christian Cronauer

SV Weidenbach:

Lukas Dietrich, Julian Ernst (C) (ab 46.Min. Alexander Lerchner), Mike Berger, Philipp Rimböck, Niklas Lode, Florian Mayer-Kusterer, Benedikt Dolata (ab 72.Min.Niklas Riedl), Maximilian Reiter (ab 46.Min. Dominik Bohner), Benedikt Lerchner, Kilian Kobler, Michael Hansmeier (ab 62.Min. Adrian Rasch);  

Trainer: Werner Fleißner

Spielbericht:

Es sollte ein versöhnliches Jahresabschlussspiel für die Cronauer-Elf werden. Man wollte gegen die Gäste die Revanche für die knappe Hinspiel-Niederlage und trotz der letzten Negativserie standen die Vorzeichen für die Spielvereinigung nicht schlecht. Man konnte bis auf Michael Gottwald mit dem besten Kader antreten und die Gäste zeigten sich im bisherigen Saisonverlauf auf fremden Plätzen (im Gegensatz zu der Heimstärke – Platz 1 in der Tabelle) nicht gerade Angst einflößend. 2 Siege bei 4 Niederlagen standen in der Bilanz der Fleißner-Elf (spielte ja schon im Trikot der Spielvereinigung auf dem Jettenbacher Platz) vor der Partie.

Der Jettenbacher Sportplatz von Nebel umhüllt und auch die Jettenbacher Spieler schienen zu Beginn noch nicht den richtigen Durchblick zu haben. So spielten binnen kurzer Zeit Sebastian Gottwald und Florian Asanger zwei lange Rückpässe auf ihren Torhüter, die schon fast als Geschoße bezeichnet werden konnten. Das Spiel in der Anfangsphase ohne Höhepunkte. Nur ein allerdings harmloser Freistoß von Weidenbachs Kapitän Julian Ernst blieb im Notizbuch vermerkt. Großer Jubel dann in der 22.Minute als ein Eckball von Raphael Kufner, der durch den Fünferraum zu Patrick Wieser kam, für die Führung der Gastgeber sorgte. Jettenbachs bester Torschütze (5.Saisontreffer) verwandelte freistehend aus kurzer Distanz volley. Die Torflaute der Spielvereinigung damit beendet. Ecken sorgten auch im Anschluss für Gefahr. Mit einer anderen Variante – Anspiel in den Rückraum auf Fischer – sorgte Kufner für die nächste Gefahr. Der Schuss von Fischer jedoch nicht genau genug platziert und somit mit keiner Gefahr für Weidenbach`s Torhüter Lukas Dietrich. Auf der Gegenseite schlug Niklas Lode eine Ecke, die sich gefährlich direkt aufs Tor senkte. Keeper Bliemhuber ließ sich jedoch nicht überraschen. Zwei schnelle gelbe Karten für Mußner (Torwartbehinderung?) und Schmalzgruber (Meckern) sorgten für erste Turbulenzen, ehe Mußner von Torwart Dietrich umgerannt wurde. Der Unparteiische sah ein zu leichtes Fallen von Mußner, der nur kurze Zeit später nach einem schönen Angriff selbst abschließen hätte können. Er zog ein fehlerhaftes Abspiel vor. Dazwischen eine brenzlige Situation im Jettenbacher Strafraum. Nach einer erneuten Ecke pennte die Abwehr und man hatte Glück, dass man zwei Mal die Schüsse der Gäste blocken konnte. Die Begegnung ausgeglichen und noch vor dem Halbzeitpfiff mit einer Gelegenheit für Wieser, der jedoch eine Flanke mit dem Kopf knapp verfehlte. Schlusspunkt jedoch ein hartes Foul von Ernst an der Mittellinie, das mit der dritten gelben Karte geahndet wurde. Trainer Fleißner nahm seinen Kapitän, der schon vorher nicht zimperlich agierte, in der Halbzeitpause zur Vorsicht aus dem Spiel.

Die erste Chance nach dem Wiederanpfiff für die Gäste, als Hansmeier einen Ball mit Wucht in den Strafraum schoss und Mitspieler Lerchner am langen Eck die berühmte Schuhspitze fehlte. Das Spiel weiter mit einigen unnötigen Härten (Florian Mittermaier konnte nicht mehr weiterspielen) und der Großchance für den dafür eingewechselten Daniel Peric zum vermutlich vorentscheidenden 2:0. Über Wieser und Mußner perfekt vorbereitet, ging der Kopfball aus kürzester Entfernung und freistehend über das Tor. Kurze Zeit später hatte Sebastian Gottwald einen weiteren Aussetzer. Sein Luftloch hieß freie Bahn für Lerchner, der jedoch im 1:1 Duell an Torwart Manuel Bliemhuber scheiterte. Da die Abwehr um den stabil stehenden Kufner, ansonsten keine großen Probleme mit dem Gästesturm hatte und zudem der eingewechselte Dominik Bohner auf Seiten der Gäste eine Zeitstrafe bekam, glaubte man im Jettenbacher Lager schon ein bisschen an einen wichtigen Sieg. Zwar ging in der Offensive – nur Fischer testete nochmal den Gästekeeper- nicht mehr viel zusammen, obwohl jede Menge Angriffsspieler auf dem Platz standen, aber auch Weidenbach hatte wenig zu bieten, ehe ein Blackout der Abwehr (man brachte den Ball trotz mehrerer Versuche nicht aus dem Strafraum) den Gästen zum späten Ausgleich verhalf. Zuschauer Walter Steiglechner (bestens positioniert) sah zwar ein klares Abseits, als der kurz zuvor eingewechselte Niklas Riedl den Ball im Jettenbacher Tor versenkte. Der Schiedsrichter sah es anders und es sollte noch dicker für die Spielvereinigung kommen. Wieser handelte sich eine unnötige Zeitstrafe ein und als Niklas Lode nur zwei Minuten nach dem Ausgleich einen 20 mtr. Freistoß direkt verwandelte, brachen im Weidenbacher Lager alle Dämme. Trotz Nachspielspiel gelang es der Cronauer-Elf nicht mehr den Ausgleich zu erzielen. Es fehlten in der Schlussphase auch die Körner.

Fazit des Spieles und des bisherigen Saisonverlauf:

Die erneut unnötige Niederlage spiegelt einige Begegnungen im bisherigen Saisonverlauf. Man ist zwar meistens dran, aber letztlich fehlt das berühmte Quentchen um sich mehr Punkte zu holen. In der langen Winterpause (es geht für die Törring-Elf nach einem spielfreien Wochenende zu Beginn erst Ende März gegen Tabellenführer Oberbergkirchen weiter) kann man Bilanz ziehen. Man sollte dies schonungslos tun und anschließend an den richtigen Stellschrauben drehen. So muss man feststellen, dass mehrere Akteure konditionell nicht auf A-Klassenlevel sind. Das kann man durch besseren Trainingsbesuch und längere Vorbereitungszeit verbessern. Auch fehlt es an Durchschlagskraft in der Offensive. Mit 14 Treffer in 14 Spielen rangiert man tief unten in dieser Tabelle. Es fehlt somit in der Box (sicher, man kann sich keinen Knipser schnitzen) und auch außerhalb des Strafraumes an Spielern, die sich konsequent durchsetzen und abschließen. In der Torschützenliste einzig ein Distanztor durch Michael Gottwald im Heimspiel gegen Kraiburg. Auch bei Freistößen ist man harmlos. Bestes Beispiel Weidenbachs Lode, während auf Jettenbacher Seite Kapitän Feulner aus einer ähnlichen Situation simpel die Gästemauer anschoss. Kann passieren, aber über den gesamten bisherigen Saisonverlauf gesehen, sieht man hier doch noch deutliches Potenzial. Positiv die Eckenstandards, die zu mehreren Toren führten. Obwohl die Defensive mit 22 Gegentreffer in den 14 Spielen durchaus konkurrenzfähig ist, sollte man aber auch hier versuchen, die Aussetzer, die immer wieder für unnötige Gegentore und brenzlige Situationen sorgen, zu minimieren. Auffällig auch die fehlende Robustheit in den Zweikämpfen. Man wälzt sich nach Zweikämpfen ständig am Boden, schreit immer wieder auf. Sicher ist das eine oder andere Foulspiel dabei. Dennoch, auch im Weidenbacher Spiel deutlich zu sehen und zu hören. Man hörte von den Gästen bei Zweikämpfen nur ganz selten etwas, während unsere Mannschaft………. na ja!  Als Aufsteiger ist man eine Klasse höher einfach mehr gefordert. 5 Niederlagen zu Beginn – 4 Siege dazwischen – und zum Ende wieder 4 Niederlagen und ein Remis. Deutliche Hinweise, dass man Anfangsschwierigkeiten hatte, sich dann gefangen hatte um anschließend wieder in ein (unnötiges) Loch zu fallen. Es wäre mehr drin gewesen, aber man muss die Lage nehmen wie sie ist. Man hat auch bei den teils knappen Niederlagen gezeigt, dass man durchaus A-Klassenfähig ist. Das Ziel Klassenerhalt (von mehr sollte man nicht träumen) ist jederzeit möglich. Aber nur wenn Einstellung, Leidenschaft, Kameradschaft usw. passen.            

Dieses Fazit ist die subjektive Meinung des Schreiberlings!!!

Jettenbach den 12.11.2022

Bericht: Peter Schillmaier