Überraschung wäre möglich gewesen

Schwer zu verdauende 3:2 Niederlage in Oberbergkirchen

Auch im dritten Spiel der Saison 2022/2023 gab es für die Spielvereinigung keine Punkte. Beim Kreisklassenabsteiger Oberbergkirchen führte man lange und eine dicke Überraschung lag im Bereich des Möglichen. In der Endphase des Spieles brach man dann buchstäblich ein und letztlich hieß es nach dem Schlusspfiff: wir fahren ohne Punkte heim!

Das hatte sich die Mannschaft wahrlich nicht verdient, sich letztlich aber selber zuzuschreiben. Die Gastgeber profitierten von krassen Abwehrfehlern der Cronauer-Truppe.

Vor dem Heimspiel gegen den TSV 66 Polling am Sonntag den 4.September um 14.00 Uhr heißt es nunmehr schnell aus den Fehlern zu lernen. Punkte müssen her, egal wie! Es wird sicher nicht leicht, denn nach den Spielen gegen die aktuell ersten Drei der Tabelle (Oberbergkirchen, Weidenbach, Kraiburg) wartet nunmehr der Tabellenvierte auf die Törring-Elf. Aber bange machen gilt nicht, man hat in den bisherigen Spielen trotz der drei Niederlagen bewiesen, dass man in der A-Klasse durchaus mithalten kann. Man muss nur cleverer, abgezockter werden und die dummen Fehler abstellen.

Die Spieldaten:

Ergebnis: 3:2 (0:2)

Torschützen:

SV Oberbergkirchen: Thomas Göller (53.Min.), Stefan Langner (77./87.Min.)

SpVgg Jettenbach: Patrick Wieser (37./44.Min.)

Zuschauer: 120

Schiedsrichter: Christoph Spitale, FC Grünthal   

Gelbe Karten:

SV Oberbergkirchen: Daniel Häusler, Peter Langschartner;

SpVgg Jettenbach: Michael Gottwald, Daniel Peric, Dominik Fischer;

Zeitstrafen:

SV Oberbergkirchen: Peter Langschartner (78.Min.)

SpVgg Jettenbach: Bastian Rosenkranz (83.Min.)

Aufstellungen:

SV Oberbergkirchen:

Simon Bach, Daniel Häusler, Manuel Stoiber, Peter Langschartner, Johannes Breiteneicher, Tobias Huber, Thomas Göller, Matthias Greimel (C), Matthias Viellehner, Raphael Niedermeier, Stephan Neudecker;

ab 46.Min. Tobias Thaller; ab 46.Min. Johannes Schweiger, ab 54.Min. Alexander Greimel,

ab 67.Min. Stefan Langner;

Trainer: Slobodan Jezildjic

SpVgg Jettenbach:

Manuel Bliemhuber, Michael Gottwald, Georg Lackmaier, Thomas Mittermaier, Florian Asanger, Raphael Kufner, Maxi Mußner, Daniel Peric (ab 73.Min. Bastian Rosenkranz), Patrick Wieser, Dominik Fischer, Patrick Feulner (C)    

Trainer: Christian Cronauer

Spielbericht:

Jettenbach`s Coach Christian Cronauer musste gegenüber der Partie gegen Kraiburg drei Umstellungen vornehmen. Mit Sebastian Gottwald, David Schmalzgruber (jeweils Urlaub) und Florian Mittermaier (Rotsperre) fehlten drei Akteure, die durch Georg Lackmaier, Daniel Peric und Dominik Fischer ersetzt wurden. Im Tor stand erstmals in einem Punktspiel für die SpVgg Neuzugang Manuel Bliemhuber (kam vom FC Mühldorf) für Josef Manstetter. Die Erwartungen im Lager der Spielvereinigung vor dem Gastspiel beim Kreisklassenabsteiger etwas gedämpft. Die Gastgeber – klares Ziel Wiederaufstieg – dagegen mit voller Kapelle (die Auswechselbank war mit 8 Spielern besetzt) und neuem Coach an der Seitenlinie. Slobodan Jezildjic – ein alter Fuchs – u.a. mit Stationen bei der SG Reichertsheim/Ramsau/Gars 2, dem TSV Haag und auch einmal als Co-Trainer beim TSV 1860 Rosenheim. Die Tribüne im Adam-Holzner-Stadion voll besetzt, auch weil immer wieder der Regen einsetzte, der den Rasen glitschig machte und die Akteure doch vor einige Probleme stellte. Die Partie in der Anfangsphase ohne klare Chancen auf beiden Seiten, ehe die Gastgeber mehr Druck aufbauten und besonders bei einigen Ecken für etwas Gefahr im Jettenbacher Strafraum sorgten. Oberbergkirchen mit körperlicher Überlegenheit und nach 20 Minuten mit der ersten größeren Chance für den wuchtigen Mittelstürmer Thomas Göller, den jedoch Torwart Bliemhuber zuerst abdrängte, um dann mit dem Fuß die Chance zur Führung der Gastgeber endgültig zu vereiteln. Die Truppe um Kapitän Patrick Feulner mit der ersten großen Gelegenheit in der 29.Minute, als Kufner in die Schnittstelle auf Wieser spielte, der jedoch in aussichtsreicher Position von den Beinen geholt wurde. Der anschließende Freistoß aus 17 mtr. von Maxi Mußner jedoch ungefährlich und doch weit über das Tor. Vor dieser ersten Jettenbacher Chance, die große Möglichkeit für die Gastgeber, als Schiedsrichter Spitale in einer umstrittenen Situation auf Handelfmeter für Oberbergkirchen entschied. Göller trat an, scheiterte aber an Jettenbach`s Torhüter, der die Ecke erahnte. Die letzten zehn Minuten vor dem Halbzeitpfiff hatten es dann in sich. Während Huber und Göller für die Gastgeber in jeweils guten Positionen und freistehend verzogen, fuhr die Törring-Elf zwei herrliche Konter, die Wieser glänzend per Flachschuss ins lange Eck zur überraschenden 2:0 Pausenführung veredelte. Mußner und Kufner spielten Wieser jeweils perfekt frei und dessen zwei Linksschüsse konnte Keeper Bach nicht entschärfen. Spielvereinigung Ehrenvorstand Peter Heindl zur Pause: Wäre doch jetzt schon Schluss! Als ob er ahnte, dass die Törring-Elf eine schwere zweite Spielhälfte erwartete. Diese startete zunächst mit einer Großchance für Dominik Fischer, der jedoch alleine vor Goalie Bach in einer 1:1 Situation scheiterte. Ein 3:0 wäre vermutlich der Genickschuss für die Gastgeber gewesen. Im Gegenzug musste Thomas Mittermaier nach einem unkontrollierten Ausflug von Keeper Bliemhuber einen Distanzschuss per Kopf auf der Linie klären. Die Fehler im Abwehrverbund nahmen zu, nahm agierte viel zu offen und verlor dadurch mehr und mehr die Kontrolle über das Spiel. Auch Keeper Bliemhuber ließ sich anstecken und als er einen weiteren unnötigen Strafraumausflug unternahm und dabei nicht an den Ball kam, fiel der Anschlusstreffer durch Göller, der im Anschluss leichtes Spiel hatte. Im Mittelfeld versuchte einzig Raphael Kufner die Angriffe der Gastgeber zu unterbinden. Kapitän Feulner sucht nach seiner Verletzung weiterhin seine Form und der junge Peric ist trotz allen Eifer noch nicht so weit, um ein Spiel lesen zu können. Zudem fehlte insgesamt die Ruhe am Ball. Die Bälle gingen viel zu schnell wieder verloren. Dennoch kämpfte die Mannschaft unverdrossen weiter, man gab alle Körner. Der Kräfteverlust nahm jedoch zu, der Kopf spielte nicht mehr mit und dennoch hätten die beiden Treffer in der Schlussphase des Spieles nicht fallen dürfen. Beim Ausgleichstreffer per Kopf nach einer Ecke stand der Stürmer des SV O mutterseelenallein am Fünfer und beim Siegtreffer für die Gastgeber, die insgesamt das kompaktere Team stellten, hätte man sich Sorry nicht dümmer anstellen können. Torwart und Abwehrspieler im Verbund! Dabei hatte man nach dem Ausgleichstreffer sogar kurzzeitig Überzahl, als Maxi Mußner – wäre alleine durchgewesen – unmittelbar vor dem Strafraum gefällt wurde. Der zentrale Freistoß von Lackmaier ging in die Mauer und als sich der kurz zuvor eingewechselte Rosenkranz erneut sorry – saudumm anstellte – war auch die Überzahl durch die Zeitstrafe wieder weg.

Fazit:

Obwohl einige Fans vor dem Spiel aufgrund des dezimierten Kaders sagten, in Oberbergkirchen wäre nichts zu holen, sah es lange Zeit anders aus. Die Cronauer-Elf gab trotz spielerischer Defizite kämpferisch alles, belohnte sich aber für den Einsatz und die zwei sehenswerten Spielzüge mit den anschließenden Toren nicht. Es heiß einfach das Spiel zu analysieren und schnell die richtigen Lehren daraus zu zielen. Entscheidend für die unnötige Niederlage war die fehlende Kompaktheit im Mittelfeld und in der Abwehr in der zweiten Spielhälfte. Die Räume für den SVO dadurch viel zu groß. Auch müssen einige Spieler noch deutlich sichtbare konditionelle Defizite aufarbeiten. Null Punkte nach 3 Spielen und Tabellenletzter ist kein schönes Bild. Aber trotz aller Probleme man war in Weidenbach nahe dran, gegen Kraiburg bis zum Platzverweis ebenbürtig und auch in Oberbergkirchen keinesfalls chancenlos. Deshalb den Blick nach vorne richten!

Oberbergkirchen, den 28.August 2022

Bericht: Peter Schillmaier