Favoritensieg beim Lokalderby

Törring-Elf nach roter Karte ohne Chance

In einem vorgezogenen Abendspiel bei besten Bedingungen und starker Kulisse musste die Törring-Elf nach beherztem Kampf die Punkte den Lokalrivalen TV Kraiburg überlassen. Mitentscheidend, wenn nicht sogar der Knackpunkt der Partie, sicherlich die rote Karte für Jettenbachs Florian Mittermaier unmittelbar vor dem Pausenpfiff. Zu diesem Zeitpunkt stand es 2:2 Remis und die Cronauer-Truppe war den favorisierten Gästen bis dahin ein mehr als ebenbürtiger Gegner. Über die rote Karte kann man durchaus diskutieren, der junge Bezirksligareferee Marcel Buchhorn (wird gefördert) legte das Foul? gemäß den Regeln als Notbremse aus. Eine harte Entscheidung, aber der erstmals in der Abwehrkette eingesetzte Jettenbacher Stürmer verhielt sich in diesem Zweikampf – kein Vorwurf – einfach ungeschickt. Die Törring-Elf mit unveränderter Anfangsformation gegenüber dem Spiel in Weidenbach (Trainer Christian Cronauer fehlen einfach die Alternativen) ging mit frischem Elan in die Partie, um am Ende dennoch wieder ohne Punkte dazustehen. Der Saisonstart damit misslungen. Nach einem freien Wochenende steht am 28.August um 15.00 Uhr im Alois Holzner-Stadion beim Absteiger SV Oberbergkirchen der nächste „Brocken“ auf dem Programm.

Die Spieldaten:

Ergebnis: 2.5 (2:2)

Torschützen:

SpVgg Jettenbach: Michael Gottwald (17.Min.), Raphael Kufner (41.Min.)

TV Kraiburg: Patrick Kleiner (28.Min.), Lars Windt (40.Min.), David Imiolek (50.Min.), Lars Windt (66.Min.), Tim Losbichler (82.Min.);

Zuschauer: 140

Schiedsrichter: Marcel Buchhorn – VFL Waldkraiburg   

Gelbe Karten:

SpVgg Jettenbach: Thomas Mittermaier, Maxi Mußner;

TV Kraiburg: Fehlanzeige

Rote Karte:

SpVgg Jettenbach: Florian Mittermaier (45.Min.)

Aufstellungen:

SpVgg Jettenbach:

Josef Manstetter, Michael Gottwald, Sebastian Gottwald, Thomas Mittermaier, Florian Asanger, David Schmalzgruber, Raphael Kufner, Maxi Mußner (ab 67.Min. Daniel Peric), Florian Mittermaier, Patrick Wieser, Patrick Feulner (C);    

Trainer: Christian Cronauer


TV Kraiburg:

Eduard Dressler, Matthias Radlbrunner (ab 87.Min. Alexander Imiolek), Felix Gallemann, Lukas Kifinger, Tim Losbichler (C), Michael Schild (ab 78.Min. Manuel Freiberger), Lars Windt, Fabian Stenger (ab 25.Min. David Imiolek), Patrick Kleiner (ab 68.Min. Moritz Ulrich), Christian Richter, Felix Weber;

Trainer: Alois Radlbrunner

Spielbericht:

Nach der knappen 1:0 Niederlage zum Saisonstart in Weidenbach hieß es für die Truppe um Trainer Christian Cronauer schnell den Kopf wieder freizubekommen, denn bereits drei Tage später hieß es: „auf zum Heimspiel gegen den Lokalrivalen TV Kraiburg“. Die Gäste – klarer Favorit und mit Ambitionen in die Saison gestartet – mussten schnell erkennen, dass Feulner und Co. die Punkte im Derby nicht kampflos hergeben würden. Bereits nach wenigen Minuten bot sich Patrick Wieser die Chance zum Führungstreffer, als er nur knapp das lange Eck verfehlte. Kraiburg`s erster Schuss durch Lars Windt, eine sichere Beute für Jettenbach`s Keeper Josef Manstetter, auch weil zu zentral angesetzt. Die Törring-Elf in der ersten halben Stunde bissiger als die Gäste und mit dem verdienten Führungstreffer in der 17.Min. durch Michi Gottwald, der aus 20 mtr. trocken und beherzt abzog und TV-Torwart Eduard Dressler keine Chance ließ. Eine sehenswerte „Fackel“ nach einem abgeprallten Ball aus dem Kraiburger Abwehrzentrum, als gleich mehrere Jettenbacher Akteure einen Abschluss versuchten. Auch die nächste Chance bot sich den Gastgebern, doch Kapitän Patrick Feulner nahm bei einem freien Distanzschuss den „Innenrist“ statt einfach wie Gottwald voll mit dem Spann abzuziehen. So ging der Ball in den Abendhimmel. Die Gäste lange nicht im Spiel und dennoch mit dem Ausgleichstreffer in der 28.Min. durch Patrick Kleiner. Jettenbach`s Defensive nicht nahe genug am Mann und Keeper Manstetter mit schlechtem Stellungsspiel beim Schuss vom 16er Eck. So senkte sich der Ball ins hintere lange Eck. Kurz darauf bot sich der Spielvereinigung eine gute Konterchance, als Wieser und Mußner unterwegs zum Kraiburger Tor waren. Wieser kreuzte jedoch den Laufweg und nahm damit Mußner die Chance zum 1:1 Duell mit dem Kraiburger Keeper. Dafür kassierte man im Gegenzug ein weiteres Tor. Der dritte Kraiburger Torschuss und der zweite Treffer. Effektiv, aber auch unterstützt durch eine zu zaghafte Abwehrarbeit und einem weiteren Stellungsfehler von Jettenbachs Keeper. Der Treffer von Lars Windt per Distanzschuss durchaus vermeidbar. Die Kraiburger Freude hielt nicht lange an. Raphael Kufner setzte sich im Gästestrafraum durch, sein zuerst geblockter Schuss fiel ihm nochmals vor die Beine und die zweite Chance ließ er sich dann nicht mehr nehmen. Aus 7 Meter landete der Ball zum umjubelten Ausgleich im Netz. Bevor der Unparteiische dann zum Halbzeitpfiff ansetzte, noch die bereits Eingangs geschilderte Szene mit dem Platzverweis.

Dass es mit 10 Mann über eine gesamte Halbzeit schwer werden würde, war beim Wiederanpfiff abzusehen. Zudem machte man es den Gästen leicht. Nach nur wenigen Minuten ließ das 2:3 durch einen Kopfball von David Imiolek zu. Nach einem Eckball blieben fünf Abwehrspieler der Spielvereinigung am Fünfer wie angewurzelt stehen. Keiner stieg hoch und der in der ersten Halbzeit eingewechselte Imiolek sagte dafür Danke Jungs! Im Anschluss die Gäste natürlich mit Übergewicht. Die Cronauer-Elf kämpfte tapfer, sorgte aber immer wieder durch zu schnelle Ballverluste, dass man stets hinterherrennen musste. Das kostete Kraft und mit dem 2:4 durch Lars Windt (schöner Spielzug mit Direktabnahme) war das Spiel sozusagen durch. Die Törring-Elf konnte sich in der Offensive nicht mehr durchsetzen, einzig ein Schuss von Kufner sorgte noch für Gefahr und in der Defensive stand man überwiegend zu weit weg vom Gegenspieler. So konnte die Elf von Trainer Alois Radlbrunner das „Bällchen“ laufen lassen. Die Luft war raus aus dem Spiel. Das 2:5 in der 82.Minute durch Tim Losbichler ein Spiegelbild eines schlechten Abwehrverhaltens. Ein weiter Ball in den Strafraum, der Torwart nicht raus, die Abwehrspieler nicht dran und fertig war das Tor. So einfach darf man einen Gegner nicht zum erfolgreichen Torabschluss verhelfen.

Letztlich siegte der Lokalrivale verdient, profitierte aber – und dies dürfte unstreitig sein – erheblich vom Platzverweis. Bei Temperaturen am frühen Abend um die 30 Grad ist man mit einem Spieler weniger, einfach klar im Nachteil.

Fazit:

Dass es in der A-Klasse schwer werden wird, dürfte klar gewesen sein. Wer anderer Meinung war, der muss nach den ersten zwei Spielen umdenken. Man hätte sich einen anderen Start gewünscht. Aber die Realität sieht nun einmal anders aus. Dennoch bleibt  festzuhalten, dass die Törring-Elf in den beiden Partien auch durchaus mithalten konnte. Es heißt aber die Fehlerquellen zu minieren. Es zählen nun einmal die Punkte und nichts anderes. Wegen fehlender Spieler (Urlaub) und der Sperre (Florian Mittermaier) dürfte das Spiel in Oberbergkirchen äußerst schwer werden. Danach muss man aber in die „Puschen“ kommen und das erste Ausrufezeichen gegen Polling setzen. Also auf geht`s!  

Jettenbach, den 17.August 2022

Bericht: Peter Schillmaier