Unnötige 1:0 Niederlage in Weidenbach
Mit einer bitteren 0:1 Niederlage startete die Törring-Elf nach dem Wiederaufstieg in die neue A-Klassensaison 2022/2023.Im Auswärtsspiel auf dem Sportplatz in Heldenstein musste man sich dem Gastgeber SV Weidenbach knapp geschlagen geben. Drei Punkte waren dafür in der Hauptsache ausschlaggebend: 1.) Fehlende Durchschlagskraft – 2.) Fehlende Bissigkeit – 3.) Fehlende Körner. Weil die Körner fehlten, konnte man auch eine numerische Überlegenheit in der letzten Viertelstunde der Spielzeit nicht mehr entscheidend zum durchaus möglichen und über die gesamte Spielzeit gesehen auch gerechten Unentschieden nicht für sich nutzen. Was sich bereits in der durchwachsenden Vorbereitungszeit andeutete, wurde zudem beim SV W Gewissheit. Es fehlt ein Knipser im Sturmzentrum. Die Cronauer-Elf muss sich aber generell steigern, denn die Gastgeber (mit akuten Abstiegsproblemen in der letzten Spielzeit) boten keine Glanzvorstellung und mit dem Lokalrivalen TV Kraiburg wartet bereits am kommenden Mittwoch (17.8.um 19.00 Uhr in Jettenbach – vorgezogene Partie) vermutlich ein anderes Kaliber auf Feulner und Co.
Die Spieldaten:
Ergebnis: 1:0 (0:0)
Torschützen:
SV Weidenbach: Kilian Kobler
SpVgg Jettenbach: Fehlanzeige
Zuschauer: 75
Schiedsrichter: Rainer Seibert, TV Kraiburg
Gelbe Karten:
SV Weidenbach: Dominik Bohner
SpVgg Jettenbach: Patrick Feulner
Aufstellungen:
SV Weidenbach:
Lukas Dietrich, Niklas Riedl, Julian Ernst (ab 75.Min. Florian Mayer-Kusterer), Lukas Häuslaigner, Mike Berger, Adrian Rasch (ab 90.Min. Benedikt Dolata), Christoph Wastl (ab 46.Min.Niklas Lode), Johannes Brummer, Tobias Werner, Kilian Kobler (ab 83.Min. Simon Weisser), Dominik Bohner (C);
Trainer: Werner Fleißner
SpVgg Jettenbach:
Josef Manstetter, Michael Gottwald, Sebastian Gottwald (C), Thomas Mittermaier, Florian Asanger, David Schmalzgruber, Raphael Kufner, Maxi Mußner, Florian Mittermaier (ab 65.Min. Erasmus Kurtz), Patrick Wieser, Patrick Feulner (C) (ab 22.Min. Daniel Peric);
Trainer: Christian Cronauer
Spielbericht:
Mit ziemlich genau derselben Mannschaft die sich Ende Mai in Vogtareuth die Meisterschaft in der B-Klasse sicherte, trat die Spielvereinigung zum Saisonauftakt in der A-Klasse Gruppe 4 auf dem Sportplatz in Heldenstein gegen den SV Weidenbach an. Nur Besnik Hyseni (Karriereende?) fehlte, dafür war Kapitän Patrick Feulner wieder dabei. Zuletzt gab es ein Punktspiel dieser beider Teams in der Corona-Saison 2019/2021, als Weidenbach das Hinspiel in Jettenbach klar mit 4:1 gewann. Das Rückspiel in Heldenstein fiel dann bereits der Corona- Pandemie zum Opfer.
So liegt ein Punktegastspiel der Jettenbacher auf dem Sportplatz in Heldenstein schon einige Zeit zurück. Man muss bis in die Saison 2010/2011 zurückblättern, wo sich beide Teams in der A-Klasse Gruppe 4 gegenüberstanden. Damals endete das Spiel in Heldenstein mit einer 4:0 Niederlage der Spielvereinigung. Die Gastgeber wurden in dieser Saison unter Trainer – aufgepasst – Klaus Seidl, Meister und stiegen auf. Das Rückspiel in Jettenbach konnte damals die Törring-Elf mit 4:3 für sich entscheiden und damit wichtige Punkte für den späteren Klassenerhalt sichern. Trainer der Törring-Elf seinerzeit – aufgepasst – Franz Mussner. Nicht der etwas „Ältere“ sondern der „Jüngere“. Dieser ist ja mittlerweile als Damentrainer der SG Jettenbach/Gars unterwegs. Beide schauten sich als treue Fans auch das Spiel zum Saisonauftakt an. Der Spielplaner meinte es ja nicht gut mit den Jettenbachern. Kein Heimspiel zum Auftakt und nach Weidenbach heißen die nächsten Gegner TV Kraiburg (Heim) und SV Oberbergkirchen (Auswärts). Kreisklassenabsteiger Oberbergkirchen startete gleich mit einem souveränen 5:1 Heimerfolg gegen Erlbach 2. Kraiburg musste sich dagegen auf eigenen Platz etwas überraschend mit einen 1:1 Remis gegen die SG Neumarkt/Egglkofen 2 begnügen. Dennoch zählt der Lokalrivale auch zu den Mannschaften, denen der Aufstieg zugetraut wird. Für die Törring-Elf kann das Ziel in der Saison 2022/2023 dagegen nur Klassenerhalt heißen. Nach einigen Turbulenzen mit Chefcoach Matthias Schmid – nunmehr als Aktiver in Amerang tätig – sprang der bisherige Co-Trainer Christian Cronauer wieder einmal als Feuerwehrmann ein. Zudem fanden nur 2 Spieler neu den Weg zur Spielvereinigung. Beide – Manuel Bliemhuber- FC Mühldorf und Sebastian Greißl – SG RRG fehlten zum Auftakt. Die Bank nur spärlich und u.a. mit den Oldies Lackmaier und Friedrich besetzt.
Die Partie auf dem Heldensteiner Sportplatz begann bei hochsommerlichen Temperaturen (30 Grad-plus auf dem Rasen) beiderseits verhalten. Keines der beiden Teams wollte sich einen frühen Rückstand einfangen. So blieben in den ersten fünfzehn Minuten Torchancen Mangelware. Einzig ein durchaus fragwürdiger Abseitspfiff von Schiedsrichter Seibert, der insgesamt eine solide Partie zeigte, sorgte für Aufregung. Maxi Mußner wäre nach einen Steckpass alleine vor Keeper Lukas Dietrich gestanden. Die erste Großchance für die Gastgeber, als nacheinander Keeper Manstetter und Verteidiger Asanger etwas patzten. Werner und Brummer konnten jedoch keinen Nutzen daraus schlagen. Als Brummer kurz darauf erneut im Laufduell mit Asanger Sieger blieb, setzte er den Ball knapp neben das Lattendreieck. Glück für die Gastgeber bei einem gewaltigen 20 mtr. Kracher von Raphael Kufner, der an der Latte landete. Keeper Dietrich hätte keine Chance gehabt. Als Jettenbachs Kapitän Patrick Feulner auf Höhe der Mittellinie und an der Auslinie Brummer von den Beinen holte, sah er den gelben Karton. Die richtige Entscheidung des Unparteiischen, wobei man einräumen muß, dass der eine oder andere Referee auch eine andere Farbe des Karton gezückt hätte. Für Feulner war kurz darauf das Spiel zu Ende. Trainer Cronauer brachte Daniel Peric, der zum Ende der letzten Saison von den Freizeitkickern zur Ersten gestoßen ist. Weidenbach nun etwas zielstrebiger und als Christoph Wastl das Laufduell gegen Michael Gottwald gewann, musste Keeper Manstetter in die „Parterre“ gehen, um einen Einschlag zu verhindern. Kurz darauf rettete Thommy Mittermaier in höchster Not, als erneut Wastl für eine brenzlige Situation sorgte. Danach war wieder die Törring-Elf am Zug. Beide Mannschaften hatten in der ersten Spielhälfte ihre Spielanteile. Die Gastgeber – übrigens von Werner Fleißner – der auch schon in Jettenbach als Spieler seine Spuren hinterlassen hat – trainiert, zeigten insbesondere Schwächen, wenn die Cronauer-Elf mit langen Bällen agierte. So kam Peric nach einer scharfen Hereingabe von Florian Mittermaier nicht an den Ball. Der Instinkt eines Torjägers fehlte neben einigen Zentimeter Schuhlänge. Bis zum Pausenpfiff hatten beide Teams noch ihre Chancen zu einem Führungstreffer. Für die Gastgeber war dies Brummer per Kopf, als sich Jettenbachs Keeper Manstetter verschätzte. Zwei Mal forderten die Gastgeber nach jeweils etwas zu unorthodoxen Einsteigen von Manstetter einen Elfmeter. Die Pfiffe erfolgten zu Recht nicht. Die beste Jettenbacher Chance erneut für Peric, der nach einem hohen Ball allein vor Keeper Dietrich stand, das Zuspiel aber nicht verarbeiten konnte. Ein technischer Mangel die Ursache. Diesen Mangel konnte man hüben und drüben wiederholt feststellen. Das torlose Remis in einem vom Niveau her doch etwas schwachen Spiel zur Halbzeit insgesamt in Ordnung.
Das letztlich spielentscheidende Tor fiel dann mit dem ersten Angriff der Gastgeber nach dem Wiederanpfiff. Gleich mehrere Jettenbacher Abwehrspieler hatten bei einem „Gewurl“ ihre Füße im Spiel ohne den Ball entscheidend klären zu können und als Kobler dann nach einem Querpass mutterseelenallein vor der Jettenbacher Kiste stand, war es passiert. Mangelnde Entschlossenheit beim Abwehrversuch das entscheidende Manko. Werner hatte per Kopf für die Gastgeber die nächste Chance, ehe Florian Mittermaier hinter seinen Volleyschuss keine Schärfe brachte. Die Cronauer-Elf blieb dran und erneut war es Peric, der nach einem Angriff über Michael Gottwald und einer scharfen Hereingabe von Wieser (blieb wie Maxi Mußner im Angriff blass) die nächste Chance hatte. Aufregung dann in der 78.Minute, als zuerst Kufner an der Auslinie und wiederrum an der Mittellinie (siehe Foul Feulner) Weidenbachs Brummer hart attackierte. Das völlig unnötige Revanchefoul hatte dann die rote Karte zur Folge. Dummheit gehört eben bestraft! Nicht mehr bestrafen konnte die Törring-Elf dagegen die Gastgeber. Man hatte in der Schlussphase trotz aller Bemühungen nicht mehr die nötigen Körner um die durchaus verwundbare Abwehr der Gastgeber zu knacken. Ein letzter zentraler Freistoß aus 20 mtr. von Wieser ging in die Wolken und damit auch die Hoffnung doch noch einen Punkt – der möglich und gerecht gewesen wäre – mit nach Hause nehmen zu können.
Fazit:
Leider ging die erste Partie knapp in die Hosen und die Gastgeber konnten nach Spielschluss ihre Freude über einen glücklichen Sieg hinausschreien. Die Spielanteile in etwa gleich, bei den Chancen hatte die Fleißner-Elf ein minimales Übergewicht. Bei einigen Jettenbacher Akteuren fehlte der absolute Biss, der unbedingte Wille zumindest einen Punkt zum Auftakt mitzunehmen. Bei einigen anderen heißt es im Training noch fleißig zu arbeiten, um in der A-Klasse bestehen zu können. Man muss in jeder Partie das letzte Hemd, den letzten Schweißtropfen geben, ansonsten wird man sich bei der aktuellen Konstellation – sprich ohne frischen Wind – sehr schwer tun. Aber sehen wir es zunächst einmal positiv. Man hat im ersten Spiel auch gesehen, dass der Abstand B/A-Klasse nicht so groß ist und durchaus Punkte zu holen sind. Deshalb auf in den Kampf und let‘s go gegen Kraiburg.
Weidenbach/Heldenstein, den 14.August 2022
Bericht: Peter Schillmaier