Vermeidbare Auftaktniederlage

Spielvereinigung verliert mit 0:1 gegen die VFL-Zweite
VFL Waldkraiburg 2 – SpVgg Jettenbach
Ergebnis: 1:0 (0:0)
Schiedsrichter: Christian Bergmann, TuS Engelsberg
Gelbe Karten:
VFL 2: Bekir Karatepe, Mesut Kürbiz, Ibrahim Sesay, Sandro Diakourakis, Urban Halozon;
SpVgg: Dominik Fischer, Thomas Mittermaier;
Aufstellung VFL Waldkraiburg 2: Bekir Karatepe, Jan Orliczek, Anton Litt, Christoph Straßer (ab 15.Min.Benjamin Schlesinger), Marko Komes, Deni Kujovic, Fansu Dumbaya, Rasay Bayonle (ab 46.Min. Sandro Diakourakis), Mesut Kürbiz, Ibrahim Sesay, Flavius Cuedan (ab 60.Min.Benedikt Dolata);
Trainer: Slawa Leibel
Aufstellung SpVgg Jettenbach: Andreas Oglesby, Duncan Markowsky, Thomas Mittermaier (C), Sebastian Stephan, Patrick Wieser, Dominik Fischer, Maximilian Mußner (ab 73. Christian Ruhland), Sebastian Gottwald (ab 83.Min. Rene Weber), Michael Wasylaszcuk (ab 33.Min. Florian Asanger), Besnik Hyseni, Patrick Feulner;
Trainer: Jürgen Grassl
Spielbericht:
Einigkeit unter den vielen Jettenbacher Zuschauern nach Spielende im Waldkraiburger Jahnstadion. Dieses Spiel hätte man nie und nimmer verlieren dürfen. Dass dürfte sich auch das Team von Trainer Jürgen Grassl nach dem Schlusspfiff gedacht haben. Man stand im wahrsten Sinn des Wortes im Regen, denn der Himmel öffnete kurz vor Spielende seine Schleusen. Aber die Niederlage steht nun einmal in der Ergebnisliste der Saison 2019/2020. Jetzt heißt es schnell die Lehren aus dem Spiel zu ziehen und es am kommenden Sonntag den 18.August um 14.00 Uhr im Heimspiel gegen den weiteren Aufsteiger, der SG Neumarkt St.Veit/Egglkofen (aus der B5 aufgestiegen) besser zu machen.
Beide Teams begannen abwartend. Man merkte den Spielern eine gewisse Nervosität an. Den ersten Torschuss sahen die Fans auf dem Platz im Stadion (das Spiel wurde vom Nebenplatz auf den Hauptplatz verlegt) in der sechsten Minute. Der Schuss von Dominik Fischer wurde eine Beute des zurückgekehrten Torhüters Bekir Karatepe (kam aus Weidenbach wieder zum VFL). Im Gegenzug wurde ein Stellungsfehler von Jettenbachs Neuzugang Duncan Markowsky nicht bestraft. Ibrahim Sesay zielte über den Kasten, so dass Jettenbachs Keeper Andreas Oglesby nicht einzugreifen brauchte. Sesay hatte kurz darauf eine weitere Chance, als Sebastian Stephan bei einem Zweikampf an der Torauslinie sozusagen nass gemacht wurde. Aber auch der anschließende Schuss von Sesay ging über das Jettenbacher Gehäuse. Die Gastgeber mit leichten Vorteilen im weiteren Spielverlauf. Die Grassl-Truppe mit neuen Trikots angetreten, ließ das Spiel ohne Ball doch etwas zu sehr vermissen. Ein Freistoß von Flavius Cuedan (Spieler der Bezirksligamannschaft des VFL) wurde eine sichere Beute von Oglesby, der im richtigen Eck stand. Als nach einem langen Ball in den Strafraum kein Abseitspfiff (hier hatte der Unparteiische seine Schwächen) erfolgte, war Mesut Kürbiz zu überrascht um aus der Situation ein Tor zu erzielen. Coach Jürgen Grassl reagierte nach einer halben Stunde, brachte Florian Asanger für Michael Wasylasczuk, der mit der Schnelligkeit seines Gegenspieler auf Grund seiner langen Verletzungspause doch erhebliche Probleme hatte. Auf der Gegenseite war dies auch bei Duncan Markowsky einige Male erkennbar. Erst in der letzten Viertelstunde vor dem Pausenpfiff kam die Törring-Elf wieder besser ins Spiel und erarbeitete sich die eine oder andere Chance. So zog Wieser zu früh ab, so dass der Schuss eine Beute für Karatepe wurde. Hier fehlte der Mut und das Selbstvertrauen um noch einige Meter zu gehen, damit die Schussbahn besser gewesen wäre. Wie überhaupt bei der Mannschaft ein Schuss Abgezockheit fehlte. Glück hatte Oglesby als er bei einen hohen und weiten Ball in den Strafraum das Spielgerät verfehlte, der Ball im Tor landete, der Unparteiische aber ein Foulspiel oder eine Abseitsstellung sah. Als Besnik Hyseni eine schöne Kombination einleitete, war der Abschluss von Wieser erneut eine Nummer zu harmlos. Kurz darauf rutschte Wieser, der fast an allen Jettenbacher Strafraumaktionen beteiligt war, knapp an einer Flanke von Mußner vorbei und als er nach einen schnell ausgeführten Freistoß knapp am langen Eck vorbeizielte, hatte Jettenbachs Anhang schon den Torschrei auf den Lippen. Die beste aller Chancen bot sich jedoch Maximilian Mußner, der aus 10 mtr. freistehend den Ball neben den Pfosten setzte. Nicht nur er ärgerte sich über den Fehlschuss. So gingen die Mannschaften nach einen abwechselungsreichen Spiel mit leichten (technischen) Vorteilen für die VFL-Zweite in die Kabine.
Die Spielvorteile sollten sich nach Wiederanpfiff dann auf die Jettenbacher Seite schlagen. Die erste nennenswerte Aktion bot sich erneut Wieser, dessen Schuss ein weiteres Mal am langen Pfosten vorbeiging. Die Törring-Elf hatte die Partie im Griff – Torhüter Oglesby hatte fast nichts zu tun – was fehlte war ein Tor. So wurden Spielzüge nicht konsequent zu Ende gespielt oder man spielte noch einmal quer, statt selbst abzuschließen. So der eingewechselte Christian Ruhland, als er Fischer bediente, dessen Schuss abgeblockt wurde. Fischer scheiterte noch einmal an Keeper Karatepe, ehe die Begegnung in die Schlussphase einbog. Jettenbachs Vorstand Peter Heindl wäre mit einem Remis zufrieden gewesen. Doch es bot sich sogar die Chance auf drei Punkte, die in dieser Auftaktbegegnung der Saison 2019/2020 durchaus drin gewesen wären. Als Ruhland in der 81.Minute knapp hinter der Strafraumlinie gefoult wurde, entschied der Referee auf Strafstoß. Jettenbachs Kapitän Thomas Mittermaier, der eine gute Partie spielte, übernahm die Verantwortung. Seinen nicht schlecht geschossenen Strafstoß meisterte Karatepe, der die Ecke roch. Doch der Ball landete hinter dem VFL – Keeper. Mittermaier setzte nach, rumpelte mit Karatepe zusammen. Deutete der Referee zuerst mit einer eindeutigen Handbewegung Richtung Anstoßpunkt (er sah wie einige den Ball bei der Torwartaktion hinter der Linie), so gab er dann doch wegen Torwartbehinderung einen Freistoß für den VFL. Das eine oder andere Mal geben auch Schiedsrichter Rätsel auf! Und es sollte noch schlimmer kommen. Denn fast im Gegenzug herrschte Chaos im Jettenbacher Strafraum und die Unordnung nutzte Dolate mit einen Schlenzer aus 10 mtr. ins lange Eck zum letztlich goldenen Treffer in der Partie. In der hektischen Schlussphase mit einigen gelben Karten für die Gastgeber, meisterte Oglesby einen Schuss von Sessay und auf der Gegenseite vergab Ruhland noch den Ausgleich, als er sich den Ball schön herunter pflückte, dann aber das Spielgerät knapp neben den Pfosten setzte.
Als der neue VFL-Trainer Slawa Leibel (schon in der Saison 2017/2018 für eine Saison Coach der VFL-Zweiten) seiner runderneuerten Mannschaft nach dem Schlusspfiff eine starke Leistung bestätigte, dürfte sich das Jettenbacher Team noch mehr geärgert haben, denn wie in den letzten Zusammentreffen in der A-Klasse (in den Saisonen 2013/14 und 2014/15 gab es drei Remis und einen Jettenbacher Sieg) wäre ein Remis oder ein Sieg durchaus im Bereich des Möglichen gewesen. Was fehlte war die Kaltschnäuzigkeit im Abschluss, ein Schuss Cleverness/Abgebrühtheit, Konsequenz in manchen Zweikämpfen (hier bin ich, was willst du!) aber auch etwas Glück. Man kann – obwohl man sich über die Niederlage schon ärgern sollte – durchaus optimistisch in die Zukunft schauen, wenn auch die A-Klasse eine andere Herausforderung als die B-Klasse darstellen wird. Man sollte aber schnell lernen und den erfahrenen Coach Jürgen Grassl bei seiner Spielanalyse gut zuhören. – Waldkraiburg – 10. August 2019

Bericht: Peter Schillmaier