Wild, Hektisch – aber erfolgreich!

Spielvereinigung schlägt Haag im Nachholspiel

Die Spieldaten:

Ergebnis: 5:2 (3:1)

Torschützen:

SpVgg Jettenbach: Raphael Kufner (3.Min.), Patrick Wieser (27.Min.), Patrick Feulner (30.Min.-Elfmeter), Florian Mittermaier (71.Min.), Anton Hannak (84.Min.)

TSV 1864 Haag: Sebastian Fütterer (5.Min.), Hasan Sinani (47.Min.-Elfmeter)

Zuschauer: 60

Schiedsrichter: Armin Ring, FC Mühldorf (B-Klasse)

Erstmals in Jettenbach an der Pfeife. Passte sich dem (mageren) Spielniveau an. In seiner Spielleitung und seinen Entscheidungen blieb er aber konsequent bei seiner Linie.  Die Jettenbacher Zuschauerbank bekam auch ihre Maßregelung.

Gelbe Karten:

SpVgg Jettenbach: Raphael Kufner

TSV 1864 Haag: Hasan Sinani, Emanuel Stellner, Mossa Alwhgeh, Nico Wassak;

Rote Karte: Iulian Stoica, TSV Haag (52.Min.)

Aufstellungen:

SpVgg Jettenbach:

Michael Wasylaszcuk, Florian Asanger (ab 46.Min. Anton Hannak), Sergiu Iuga, Thomas Mittermaier, Sebastian Gottwald, David Schmalzgruber (ab 58.Min. Florian Mittermaier), Besnik Hyseni (ab 8.Min. Michael Gottwald-ab 78.Min. Florian Asanger-RW)), Patrick Wieser, Maximilian Mußner (ab 88.Min. Marian-Dorel Stanciu), Raphael Kufner, Patrick Feulner (C) (ab 90.+2.min.Dominik Dittrich);

Trainer: Dan Cuedan

TSV 1864 Haag:

Erik Zitt, Hnan Bakr, Arif Bakr, Hasan Sinani (ab 88.Min. Dalibor Aleksic), Emanuel Stellner, Sebastian Fütterer (ab 78.Min. Adrian Popaj), Felix Holzapfel, Mossu Alwhgeh, Iulian Stoica, Christian Weber, Selver Dahalic;

Bank: Nico Wassak

Trainer: Christian Weber

Spielbericht:

Wer zu spät kommt, dem bestraft das Leben! So auch am Mittwochabend in Jettenbach beim Nachholspiel gegen den TSV 1864 Haag. Denn einige Zuschauer waren noch gar nicht da, als es nach fünf Minuten bereits 1:1 stand. Ein wilder Beginn und die Zuschauer sollten im Laufe der Begegnung noch wesentlich mehr sehen. 7 Tore, 3 Elfmeter, 1 rote Karte, 5 gelbe Karten und jede Menge Hektik in einer für beide Mannschaften wichtigen Partie. Nach dem Abpfiff der Begegnung Haag weiterhin ohne Punkte in der Tabelle und die Spielvereinigung jubelte über den „dritten Dreier“ in Serie. Den „Brüller“ des Abends lieferte aber Fan Manni Nitsch, der von einem Superspiel sprach, dabei aber selbst lächeln musste. Man konnte das „Superspiel“ aber so oder so sehen, denn die Zuschauer bekamen einiges geboten. Es war keinesfalls langweilig, wenn auch das Format des Spieles alles andere als gut war.

Ehrenvorstand Peter Heindl: Gut müssen wir nicht spielen, aber erfolgreich! Und die Törring-Elf auf dem Platz folgte ihm aufs Wort. Sechs Mal standen sich die beiden Teams in den letzten 10 Jahren in der A- und B-Klasse gegenüber. Fünf Mal siegte die Spielvereinigung, ein Mal der Traditionsverein aus Haag. Es waren stets umkämpfte, knappe Spiele und auch das Nachholspiel (5.Spieltag – witterungsbedingte Absage) war lange Zeit offen. Die Törring-Elf konnte nach der roten Karte für Stoica (52.Min.- schickte Sergiu Iuga rüde über die Seitenlinie – das heißt schon was) die lange Zeit bestehende Überzahl erst in der Schlussphase nutzen.

Das sogenannte 6-Punktespiel begann für die Spielvereinigung optimal. Einwurf Besnik Hyseni (musste leider bereits in der 8.Minute wegen Wadenproblemen passen) auf Maxi Mußner und in dessen anschließenden Flankenball spritzte Raphael Kufner, der aus kurzer Entfernung vollendete. Die kalte Dusche an einem schönen Herbstabend sollte aber nicht lange aus sich warten lassen. Bei einem Flankenball der Gäste passte Florian Asanger nicht auf und Fütterer verwandelte sicher ins lange Eck. Die Partie von Anfang an mit Dampf und ausgeglichen, aber auch mit Brisanz. So bei einem unnötigen „Techtelmechtel“ von Thomas Mittermaier (einzige Veränderung gegenüber der Anfangself vom Edlinger Spiel) mit einem Haager Spieler. Man merkte bei vielen Akteuren die Anspannung. Ein Aufsetzer von Patrick Wieser wurde von Keeper Zitt entschärft, ein Freistoß von Selver Dahalic aus zentraler Position landete im Fangzaun. Die Cuedan-Elf bei weitem nicht so gut im Spiel wie gegen Edling – glaubten einige der Ballkicker an einen Selbstläufer? Wieser`s Abschluss zu zaghaft und der anschließende Flugkopfball des gleichen Akteurs zu ungenau. Als Maximilian Mußner im Haager Strafraum voll „gerammt“ wurde, zeigte der Unparteiische zu Recht auf den Punkt. Der Strafstoß von Kapitän Feulner zu ungenau und zu lasch, Keeper Zitt hatte die Ecke, aber nicht den Nachschuss von Wieser, der die beste Reaktionszeit hatte und die erneute Führung erzielte. Wieser stand dann fünf Minuten später erneut im Brennpunkt. Ballannahme im Gästestrafraum und erneut ein harter Rempler oder Stoss in den Rücken. Der nächste Elfmeter die Folge. Der Kapitän übernahm erneut Verantwortung und dieses Mal landete die Kugel unhaltbar für Keeper Zitt im anderen Eck.

Der Spielstand zur Halbzeit in einer sehr zerfahrenen Begegnung auf Grund einer ausgeglichenen Partie sehr günstig für die Spielvereinigung, dessen Akteure lange in der Kabine blieben. Die Gästespieler und der Unparteiische standen schon längst wieder auf dem Platz. Nicht gut tat die lange Pausenzeit Jettenbachs Keeper Michael Wasylaszcuk. Der ansonsten besonnene und ruhige Torwart hetzte unnötig Haags Moosu Alwhgeh Richtung Eckfahne hinterher, was im Endeffekt zum dritten Elfmeter des Tages führte. Hasan Sinani verwandelte sicher zum Anschlusstreffer. Den „Aufwind“ der Gäste folgte die rote Karte für Stoica. Wer jedoch glaubte, die Spielvereinigung würde die Überzahl nutzen um Ruhe und System in ihr Spiel zu bekommen, wurde enttäuscht. Die Gäste in Unterzahl und dennoch mit Hoheit auf dem Platz. Die Törring-Elf, ohne Dirigent, ohne Ballkontrolle und mit vielen technischen Fehlern. Zudem mit Glück, denn der Unparteiische hätte durchaus noch einen vierten Elfmeter (ein zweiter für Haag) geben können. Der Pfiff unterblieb und der eingewechselte Florian Mittermaier hatte dafür seine „Sternstunde“. Abwurf Wasylaszcuk, präziser Querpass von Wieser auf Mittermaier und der vollendete stramm und sicher ins lange Eck. Eine gewisse Vorentscheidung, denn nunmehr bekamen die Gastgeber das Spiel besser in den Griff. Eine schöne Kombi von Mußner und Mittermaier, dessen Abschluss eine Beute von Zitt. Danach ein missglückter Heber von Mußner und eine nicht gut ausgespielte 3:1 Überzahl bei einem Konter. Die Gäste zwar weiterhin gut im Geschäft, aber ohne Durchschlagskraft in der Offensive. Wasylaszcuk musste nur zwei/drei Mal durch pünktliches Herauslaufen eingreifen. Als dann der zur Pause eingewechselte Neuzugang Anton Hannak nach einem langen Ball das Spielgerät unter die Latte schmetterte, war es nicht nur das Premierentor des Ampfingers im Dress der Spielvereinigung, sondern auch die endgültige Entscheidung, in einer wilden Begegnung, die spielerisch auf Jettenbacher Seite viel – ja sehr viel vermissen ließ.                 

Fazit:

Hauptsache 3 Punkte! Dass dürften sich an diesem Mittwochabend wohl viele gedacht haben. Schwamm drüber über das dürftige Spiel. Letztlich zählen in der Tabelle einzig und allein die Punkte und Tore. 10 Punkte – 14:15 Tore – Platz 7. Der Zwischenspurt tut vor den Spielen gegen Oberndorf (Sonntag 13.10. um 14.30 Uhr in Oberndorf) und gegen Rechtmehring gut. Danach folgen noch 3 richtungsweisende Spiele in Babensham, gegen Waldhausen und in Albaching, bevor die Hinrunde beendet ist. Gegen diese Mannschaften auf Augenhöhe heißt es noch zu punkten, damit man entspannt der Winterpause entgegenblicken kann.

Erneut 5 Tore und dies mit 5 unterschiedlichen Torschützen (davon keines vom bisher besten Torschützen Maxi Mußner) lassen aufhorchen. Mensch, waren wir heute wild, so Kapitän Patrick Feulner nach dem Schlusspfiff. Richtig – einige Spieler waren sogar total von der Rolle. Aber wenn unter dem Strich dabei Punkte herauskommen, kann man getrost darüber hinwegsehen. Was spricht dagegen, dass man im nächsten Spiel auch wieder das eine oder andere spielerische Element aufleben lässt. Einige Aktionen im Spiel gegen Haag hatten diese Leichtigkeit. Mehr davon könnten nicht schaden!      

Jettenbach – 9.Oktober 2024

Bericht: Peter Schillmaier