Nicht nur Schall und Rauch
Ein Flair wie in einem Biergarten, im Schatten der Baumgruppe, Weißwürste und Brezen und dazu herrlichen Hopfentrank frisch vom Fass. So begann das Jahreshighlight der Tennisabteilung in Jettenbach. Die Spielvereinigung suchte die Tennismeister des Jahres. Am Vormittag bildeten die Herrendoppel den Auftakt zu den Endspielen der Gruppenphase um die Meisterschaften. Die zusammengelosten Paarungen Stefan Greilinger mit Robert Lorenz und Florian Köbinger mit Bastian Stöckl qualifizierten sich als Gruppensieger für das Endspiel. Losglück hatte Stöckl. Seit einigen Jahren war Köbinger, mit wechselnden Partnern, Seriensieger im Doppelwettbewerb und somit Favorit. Heuer hatte Bastian Stöckl den bärenstarken Florian Köbinger als Partner an seiner Seite. Die Protagonisten lieferten sich spannende Ballwechsel. Robert Lorenz fehlte noch etwas die Doppelroutine. Er spielt erst seit 4 Jahren als Späteinsteiger Tennis. Mit kuriosen Schlägen punktete Stöckl am Netz. Die Duellanten trennten sich mit 6:3 und 6:3 glatt in 2 Sätzen zu Gunsten von Köbinger/Stöckl.
Nach kurzer Verschnaufpause musste Robert Lorenz bei den Senioren ran. Sein Gegner, der Vorjahressieger Willi Clemens. Mit 73 Lenzen ist, mal abgesehen von seiner derzeitigen Verletzung an der Schlagschulter, topfit. Mit dem, von vielen Spielern gefürchteten Rückhandslice, hielt Clemens seinen Gegner auf Trab. Die vorbildliche Laufbereitschaft und seine gute Kondition, konnten jedoch am klaren Ergebnis nichts ändern. Der Sieger Willi Clemens bestätigte seinen Vorjahrestitel mit 6:0 und 6:4.
Mit Spannung erwartet, war ein neuer Name im Endspiel um die Tenniskrone des Herrenwettbewerbes aufgetaucht. Gegen den 7-maligen Tennismeister in Jettenbach, Florian Köbinger, trat ein 16-jähriger Nachwuchsspieler an. Von Borna Bajo hatten die zahlreichen Zuschauer schon gehört. Er, Bajo, war in der diesjährigen Punktspielrunde des Bayerischen Tennisverbandes ungeschlagen. Durchtrainiert, mit ordentlich „Mukis“ und einer tollen Tennistechnik lief der Youngster auf. Spannende Ballwechsel, einen hin und her wogenden Spielverlauf. Das Publikum bekam ein richtig tolles Match zu sehen. Manchmal noch etwas ungestüm, zeigte Borna Bajo was er gelernt hat. Sein Kontrahent, Florian Köbinger, bewegte sich beinahe schwerelos. Seit 3 Jahren dominierte er das Teilnehmerfeld. Beim Seriensieger wollte der so wichtige erste Aufschlag nicht wie gewohnt ins Spielfeld. Am Ende musste sich Köbinger dem Nachwuchsspieler Borna Bajo mit 3:6 und 3:6 geschlagen geben. Beim Shake Hand zeigte, die sonst eher ernste Miene des jungen Bajo, tatsächlich ein breites Lächeln. Unter brandendem Applaus der 70 Zuschauer verließen die Matadore die Arena.
Die Wettkämpfe der Damen waren leider nicht zu sehen. Diese hatten Ihre Meisterinnen in den Gruppenspielen ausgetragen. Der jeweiligen Gruppensiegerin wurde der Meistertitel zuerkannt. Bei einem spärlich besetzten Tableau war Franziska Mußner vor Leni Achatz mit 6:3 und 6:4 erfolgreich. In nur einer einzigen Partie der Damendoppel gingen Ulrike Groß mit Franziska Offenberger als Siegerinnen hervor. Zweitplatziert waren Franziska Mußner mit Partnerin Leni Achatz. Ob sich das erfolgreiche Siegerpaar als Meisterinnen bezeichnen sollte, bleibt dem Betrachter anheimgestellt. Im Rahmen der anschließenden Siegerehrung hoben der Abteilungsleiter Stefan Greilinger und sein Stellvertreter Alexander Kufner die Saisonleistung der Jettenbacher Tennisherren hervor. Ungeschlagen, mit 12:0 Punkten, 46:8 Matches, 94:22 Sätzen uns sage und schreibe 601:242 gewonnen Spielen waren die Mannen um Teamchef Florian Köbinger in der Südliga 3 erfolgreich. Bei einer kleinen Feier war Tage zuvor bereits der Rauch aufgegangen. Die, bei solchen Anlässen, obligatorischen Siegerzigarren durften dabei nicht fehlen. Kaum waren alle Erfolgreichen gehrt, öffneten sich die Schleusen des Himmels. Einem monsunartigen Regenfall ähnlich, öffneten sich scheinbar alle Schleusen des Himmels. Blasen zeigten sich am mit Holzfeuer betrieben Knödeltopf, in dem 120 handgefertigten Semmelknödel unbeeindruckt schwammen. Blasen, verursacht durch die dicken Regentropfen, wie man das manchmal in Wasserlachen sehen kann. Von den heftigen Regenschauern nur kurzzeitig gestört, feierten die 100 Gäste der Spielvereinigung Jettenbach ausgelassen. Die 68 Kilogramm schwere Spansau hatte Martin Graspointner, Vorort auf Holzkohlen gegrillt. Handcraft by Franziska Mussner und Team, stammten die 120 Semmelknödel aus eigener Produktion.
Zusammen mit den zahlreichen Salat- und Bierspenden ergab das eine ordentliche Portion Gaumenfreuden. Bis in die frühen Morgenstunden ließen sich die neuen und alten Titelhelden feiern. Abteilungsleiter Stefan Greilinger war mit dem Verlauf der Meisterschaften um die Tenniskrone in Jettenbach mehr als zufrieden. „Schaut man in unsere unmittelbare Nachbarschaft, lief es bei uns einfach nur super“, so der Jettenbacher Tennischef Stefan Greilinger.
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