Spielvereinigung geht nach der 6.Saison-Niederlage schweren Zeiten entgegen
Nach der 0:4 Heim-Niederlage gegen Oberndorf und damit weiterhin ohne einen Punkt auf dem Tabellenbild, gehen die Fußballer der Spielvereinigung nach der sechsten Niederlage in Folge, einer schweren Zeit entgehen. Kann man die Fehler nicht kurzfristig abstellen, wird man die Vorrunde vermutlich „historisch“ beenden. Noch hat man 4 Spiele Zeit, um dringend notwendige Punkte zu sammeln. Man sollte keinesfalls die Köpfe hängen lassen. Gefragt sind nunmehr Führungsspieler auf dem Platz und das Abstellen der beiden größten Mankos, die Flaute in der Offensive (4 Tore/6 Spiele) und die Anfälligkeit in der Defensive (32 Tore/6 Spiele). Am Einsatz mangelte es im Spiel gegen die keinesfalls optimal in die Saison gestarteten Gäste, wie auch im letzten Heimspiel gegen Spitzenreiter Ramerberg/Rott, nicht. Man agierte über weite Strecken auf Augenhöhe mit den Oberndorfer, die aber letztlich cleverer und konsequenter im Abschluss waren. Mit dem schweren Auswärtsspiel beim ambitionierten Aufsteiger SV Genc. Wasserburg am kommenden Sonntag 19.10. um 16.00 Uhr auf der Sportanlage in Reitmehring, geht es für die Mannen um Kapitän Sebastian Gottwald in die Schlussphase der Vorrunde.
Spieldaten:
Ergebnis: 0:4 (0:1)
Tore: 0:1 (40.Min.) Daniel Lindlmeier – 0:2 (61.Min.) Franz Kinstetter – 0:3 (76.Min.) Stefan Hundschell – 0:4 (90+4.Min.) Johannes Pongratz;
Schiedsrichter: Tobias Kelnberger, ASV Piding
Zeigte zwar eine konsequente Spielleitung, ließ sich auch von Zwischenrufen nicht beeindrucken, lag aber mit zahlreichen Entscheidungen daneben.
Zuschauer: 60
Gelbe Karten:
SpVgg Jettenbach: Michael Gottwald
DJK SV Oberndorf: Jonas Lindlmeier, Andreas Langenfeld;
Besonderheiten: keine
Aufstellungen:
SpVgg Jettenbach:
Alexandru Pol, Florian Asanger, Thomas Mittermaier, Patrick Wieser, Marius Loba, Raphael Kufner, Sebastian Gottwald (C), Anton Hannak, Bilal Karroumi, Michael Gottwald, Raul Cotea;
Eingewechselt: Hamza El Maoui (70.Min.), Jasmin Pedljic (78.Min.)
Trainer: Dan Cuedan
DJK SV Oberndorf:
Matthias Schwarz, Jonas Lindlmeier, Martin Bauer, Josef Schneider, Andreas Langenfeld, Hannes Grill, Stefan Hundschell (C), Daniel Lindlmeier, Christian Karg, Franz Kinstetter, Johannes Pongratz;
Eingewechselt: Dominik Lindlmeier (46.Min.), Christoph Pfeilstetter (53.Min.), Johannes Gritscher (65.Min.), Kilian Strähle (83.Min.);
Trainer: Timur Tepedelen
Spielbericht:
Mit einem neuen Trainer tauchten die Gäste in Jettenbach auf. Timur Tepedelen, in der letzten Saison noch an der Seitenlinie des Kreisligisten SV Reichertsheim, zuvor beim TSV Ebersberg tätig und vor der Trainerkarriere als Spieler beim FC Bayern München und der SpVgg Unterhaching ausgebildet und bis zur 4.Liga selbst aktiv, übernahm für Thomas Achatz. Grund war der bescheidende Start der Gäste in die neue Saison, nachdem man 2024/2025 nur knapp den angestrebten Wiederaufstieg in die Kreisklasse verpasste. Es war für Tepedelen das zweite Spiel als Coach der Oberndorfer. Er durfte nach der 1:4 Heim-Niederlage gegen Forsting/Pfaffing seinen ersten Sieg feiern. Für die Gästemannschaft war es nach dem 3:2 Auswärtserfolg in Albaching der zweite Saisonerfolg. Dazu spielte man in Waldhausen unentschieden. Dagegen wartet die Spielvereinigung weiterhin auf den ersten Punkt.
Wieder einmal zeigte sich auch in diesem Spiel das ein „Knipser“ im Angriff fehlt. Beste Torchancen konnte man nicht in Zählbares umsetzen. Die erste gute Chance hatte Marius Loba, als er nach einer Balleroberung von Raphael Kufner etwas seitlich versetzt vor dem Tor von Keeper Matthias Schwarz, doch deutlich verzog. Die Gäste tauchten erstmals in der 13.Minute vor dem Jettenbacher Tor auf. Den Distanzschuss von Hannes Grill lenkte Torwart Alexandru Pol über die Latte. Auch bei einem weiteren Distanzschuss von Franz Kinstetter war Pol rechtzeitig am Boden, um einen frühen Einschlag zu verhindern. Das Spielgeschehen ausgeglichen, mit einer etwas besseren Spielanlage von den Gästen. Ein zentraler Freistoß von Wieser viel zu harmlos, ohne Power und ohne Präzision. Beide Teams taten sich schwer, gute Torchancen zu kreieren. So blieb es bei einem weiteren harmlosen Abschluss von Gästespieler Stefan Hundschell, ehe nach gut einer halben Stunde Spielzeit Michael Gottwald binnen einer Minute, zwei sehr gute Chancen zum Führungstreffer hatte. Er scheiterte jeweils alleine an Keeper Schwarz, auch weil der gelernte Abwehrspieler kein Feeling für einen erfolgreichen Torabschluss fand. Ein Torjäger hätte zumindest bei der zweiten Chance ganz einfach die „Picke“ eingesetzt. Statt mit einer Führung in die Pause zu gehen, ging der Schuss wie aus dem nichts nach hinten los. Als Raul Cotea bei einem eigenen Angriff ein kapitaler Stockfehler unterlief, war die linke Jettenbacher Abwehrseite offen und Daniel Lindlmeier nutzte die Freiheit mit einem 16 mtr. Flachschuss ins lange Eck. So ging eine ausgeglichene erste Halbzeit statt mit einer Führung, mit einem Rückstand zu Ende.
Auch die erste Chance nach dem Wiederanpfiff gehörte der Cuedan-Truppe, die erneut mit einer veränderten Mannschaft gegenüber Ramerberg/Rott auflaufen musste. So fehlten der erkrankte Maxi Mußner (Offensive) und Artur Begert (Defensive). Dafür Thomas Mittermaier, wieder ein Vorbild in der gesamten Einstellung und Raoul Cotea (bis auf den Fehler ein gutes Spiel) im Team. Bei einer scharfen Flanke von Hannak brachte Karroumi seine Fußspitze an den Ball. Keine gezielte Aktion, aber dennoch gefährlich, der Ball strich nur knapp am Pfosten vorbei. Aufregung dann auf den Rängen. Linienrichter Basti Stöckl übersah einen knapp im Aus befindlichen Ball, die anschließende Hereingabe netzte Franz Kinstetter nach einer Stunde per Flachschuss ins lange Eck zum 0:2 ein. Die Cuedan-Elf blieb aber im Spiel, versäumte nach einer Hereingabe von Loba jedoch den durchaus möglichen Anschlusstreffer, als der Ball zwei Mal aus kurzer Entfernung geblockt wurde. Auf der Gegenseite eine Chance für Daniel Lindlmeier, Keeper Pol jedoch rechtzeitig im kurzen Eck unten. Der Wille dem Spiel noch einmal eine Wende zu geben, von Gottwald und Co. durchaus erkennbar, was fehlte war die Durchschlagskraft. Ein mehr als Flanke gedachter Schuss von Hannak, wurde von Keeper Schwarz über die Latte gelenkt. Weder Wieser, noch Loba, noch Karroumi konnten für ernsthafte Gefahr vor dem Oberndorfer Tor sorgen. Wesentlich effizienter die Gäste, die per unhaltbaren Sonntagsschuss von Hundschell (schräger, spitzer Winkel-unter die Latte) die Vorentscheidung herbeiführten. Ein Freistoß von Kufner, nach zuvor grobem Foul an Gottwald (auch die rote statt gelber Karte wäre eine Option gewesen) verfehlte nur knapp die Kiste. Der Einsatz, der Kampfgeist, bei einem Großteil der Akteure vorhanden, was fehlte waren die spielerischen Mittel. Als dann auch noch der eingewechselte Hamza El Maoui freistehend die Kugel aus 5 mtr. in den Nachthimmel statt ins Tor jagte, blieb den Zuschauern buchstäblich die Spucke weg. Das 0:4 in der Nachspielzeit durch einen 40 mtr. Freistoß von Pongratz (Keeper Pol haute sich die Kugel selbst ins Netz), dann noch die passende Zugabe für einen Abend, von dem man sich eigentlich mehr versprach.
Fazit:
Die Angriffs- und Abschlussschwäche der Spielvereinigung eklatant. Vier Mal verlor man in den bisherigen 6 Saisonspielen zu Null. 2 der 4 erzielten eigenen Treffer wurden von Gästespielern per Eigentor erzielt. Aber auch die Defensive anfällig hoch 3! Im Schnitt 5 Gegentreffer pro Spiel sind mit weiten Abstand Ligaspitze. So darf man sich nicht wundern, wenn man ohne Punkte am Tabellenende steht und für die Konkurrenz der zweite Absteiger neben der bereits feststehenden VFL-Zweite, bereits nach dem 7.Spieltag mehr oder minder die Spielvereinigung ist. Noch ist nicht aller Tage Abend. Aber mit SV Genc. Wasserburg, dem SV Aschau 2, dem TSV Soyen und dem SV Albaching stehen weitere schwere Aufgaben bis zur Winterpause bevor. Zusammenhalt auf allen Ebenen heißt nunmehr das Stichwort. Es geschehen auch im Fußball immer wieder kleine Wunderdinge. Vielleicht kann man auch einen Knipser aus dem Hut zaubern. Hokus, Pokus, Fidipus!
Jettenbach – 10.Oktober 2025
Bericht: Peter Schillmaier