Spielvereinigung unterliegt Tabellenführer SG Ramerberg/Rott 1
Es wäre sicherlich die Überraschung des Spieltages geworden, hätte die Spielvereinigung gegen die bis dato verlustpunktfreie neue Spielgemeinschaft Ramerberg/Rott 1 (die zweite Mannschaft spielt in der A-Klasse 1 und ist punktloser Letzter) einen Punkt geholt. Sogar ein Sieg lag durchaus im Bereich des Möglichen. Letztlich stand die fünfte Niederlage für Gottwald, Kufner und Co. auf dem Spielbericht. Sie fiel mit 1:2 denkbar knapp aus. Nach der (Super) Pleite in Forsting mit fast kaum Spielanteilen, dürften sich die wenigsten einheimischen Fans gegen den makellosen Tabellenführer (5 Spiele-5 Siege) etwas ausgerechnet haben. Während die Gäste doch schwer enttäuschten, zeigte die Cuedan-Truppe ein anderes Gesicht als gegen Forsting, wo man sang- und klanglos unterging. Sicherlich, man hat weiterhin keine Punkte auf dem Konto, bleibt schon etwas abgeschlagen Letzter in der Tabelle. Dennoch sollte das Spiel der Mannschaft wieder mehr Selbstvertrauen für die nächste Aufgabe im Ligaspielplan geben. Am kommenden Freitag den 10.Oktober steht um 20.00 Uhr wieder ein Heimspiel auf dem Programm. Zu Gast wird die DJK SV Oberndorf sein. Eine Mannschaft, die letzte Saison lange um den Aufstieg mitspielte, in der laufenden Spielzeit aber bisher nur vereinzelt andeutete, dass dies auch 2025/2026 wieder der Fall sein könnte. Will man aus Jettenbacher Sicht nicht frühzeitig komplett den Anschluss verlieren, muss die Spielvereinigung punkten.
Spieldaten:
Ergebnis: 1:2 (1:0)
Tore: 1:0 (11.Min.) Thomas Hiebl (Eigentor) – 1:1 (47.Min.) Robin Friedl – 1:2 (75.Min.) Nicolas Straub;
Zuschauer: 90
Schiedsrichter: Franz Romig, TSV Buchbach
Mit gewohnter Spielleitung. Das eine oder andere Mal lautstark, aber das Spiel jederzeit im Griff.
Gelbe Karten:
SpVgg Jettenbach: Maximilian Mußner, Bilal Karroumi;
SG Ramerberg/Rott: Florian Berger, Michael Wenisch;
Gelb/Rote Karte:
SG Ramerberg/Rott: Florian Berger (88.Min.)
Aufstellungen:
SpVgg Jettenbach:
Alexander Pol, Florian Asanger, Michael Gottwald, Anton Hannak, Patrick Wieser, Maximilian Mußner, Marius Loba, Raphael Kufner, Sebastian Gottwald (C), Bilal Karroumi, Artur Begert;
Einwechselungen:
Dominik Fischer (53.Min.) für Karroumi – Thomas Mittermaier (63.Min.) für Wieser – Jasmin Pedljic (72.Min.) für Michael Gottwald;
Trainer: Dan Cuedan
SG Ramerberg/Rott:
Pius Heber, Christian Seifert, Robin Friedl, Richard Gasteiger, Thomas Hiebl, Alexander Irl, Jakob Schindler, Nicolaus Straub (C), Fabian Simmer, Florian Berger, Jonas Deuschl;
Eingewechselt:
Marinus Wagner (46.Min.) für Hiebl – Michael Wenisch (46.Min.) für Gasteiger – Christian Lerch (46.Min.) für Deuschl;
Trainer: Christian Wittmann
Spielbericht:
Bereits beim Aufwärmen vor der Begegnung bei besten Oktoberwetter war Gästecoach Christian Wittmann mit seinen Jungs unzufrieden. Lautstark forderte er mehr Konzentration und Einsatz. Noch mehr unzufrieden war er nach der ersten Spielhälfte, bei einem 0:1 Rückstand seiner Elf. Gleich drei neue Leute schickte er zur zweiten Spielhälfte auf dem Platz. Aber auch in dieser Spielhälfte war er nicht sonderlich zufrieden mit dem Auftreten des Tabellenführers, obwohl seine Truppe das Spiel noch drehte. Wutentbrannt warf er seine Linienrichterfahne auf dem Rasen, als er wieder einen von zahlreichen leichten Fehlpässen zu Gesicht bekam. Seine Mannschaft dürfte die Spielvereinigung nach eigenen 5 Siegen und blitzblanker Bilanz sowie der 0:12 Niederlage der Jettenbacher in Forsting und noch null Punkten auf dem Konto, auf die leichte Schulter genommen haben. So eine Einstellung rächt sich das eine oder andere Mal. In Jettenbach konnte man es gerade noch einmal biegen, auch weil Keeper Alexandru Pol beim 1:1 kurz nach dem Wiederbeginn ein katastrophaler Fehler unterlief. Er legte sich den Ball sozusagen selber ins Netz. Ein zweites Eigentor – obwohl als Torschütze natürlich Robin Friedl eingetragen wurde – denn bereits in der ersten Hälfte unterlief SG-Spieler Thomas Hiebl ein lupenreines und sehenswertes Kopfball-Eigentor, nach einem gut gezirkelten Freistoß von Patrick Wieser in den Fünfmeterraum. Besser kann es ein Stürmer auch nicht machen, so die einhellige Meinung auf der Zuschauerbank. Für Jettenbachs Keeper Pol natürlich kein Trost, seinen Fauxpas – der Schuss von Friedl aus 16 mtr. total harmlos und mehr eine Rückgabe – muss er abhaken, damit müssen Torhüter leben können. Beide Teams taten sich während der gesamten Spielzeit äußerst schwer, sogenannte Topchancen zu kreieren. Die neu gegründete Spielgemeinschaft aus Ramerberg (letztes Jahr Absteiger aus der Kreisklasse) und Rott (A-Klasse) ging als Topfavorit ins Spiel. Manche Fans rechneten wieder mit einem zweistelligen Ergebnis. Die erste Minichance hatte der kleine Marius Loba, der jedoch nach einem weiten Rückball einen Schritt zu spät kam, so dass Keeper Heber per Fuß noch klären konnte. Während Loba immer wieder einmal für etwas Gefahr sorgte, blieb sein Sturmpartner Bilal Karroumi komplett blass. Die Gäste bestimmten die ersten zehn Minuten und hatten durch Berger eine Kopfballchance, die jedoch Pol meisterte. Nach dem Jettenbacher Führungstreffer die Partie anschließend total offen, von der Gästeelf kam relativ wenig. Die Spielvereinigung Abwehr um Gottwald, Begert, Asanger und Wieser ließ kaum etwas zu. Die wenigen Abschlussmöglichkeiten bis zum Pausenpfiff mehr auf Seiten der Gastgeber. So verfehlte Kapitän Sebastian Gottwald per Kopf eine erneut gut getimte Freistoßflanke von Wieser knapp, Maximilian Mußner versäumte nach einer gelungenen Kombination über mehrere Stationen den Abschluss (sein Außenristschuss zu früh und zu unplatziert) und als Ramerberg`s Keeper Heber das bekannte „Leo“ von sich gab, war er jedoch nicht zur Stelle. Der Abschluss von Loba ging knapp vorbei. Kufner, Mußner, Gottwald und Co. konnten im Mittelfeld bereits viele Gästeaktionen abräumen, obwohl auch an Kollege Hannak das Spiel meistens vorbeilief. Die Jettenbacher Fans mit Szenenapplaus für die eigenen Mannschaft zum Halbzeitpfiff.
Der frühe Ausgleichstreffer – erster Gästeangriff nach dem Wiederanpfiff – dann natürlich Gift für die Gastgeber. Man kann spekulieren wie das Spiel ausgegangen wäre, aber die Gäste zeigten trotz 3-fach Wechsel weiterhin wenig, obwohl der Druck der Elf um Kapitän und Antreiber Straub ein klein wenig zunahm. Als Pol unnötig aus dem Tor kam, rettete Asanger die Situation noch deutlich vor der Linie. Auf der Gegenseite marschierte Kufner durch die Reihen der Gäste, ehe der Ball beim Abschluss versprang. Die Chancen beiderseits an einer Hand abzuzählen, obwohl die SG den aktuellen Toptorjäger der Liga Fabian Simmer (7 Tore), im Gegensatz zu Lukas Maierbacher (5 Tore-Platz 2 der Wertung) auf dem Spielfeld hatte. Fischer (wie Phönix aus der Asche) ersetzte Karroumi, konnte aber – woher auch – ebenso keine Akzente setzen wie Pedljic, der Michael Gottwald ablöste. Der eingewechselte Mittermaier ersetzte den verletzt ausgeschiedenen Wieser (kam dann später getapt für Hannak wieder zurück auf das Feld) dagegen tadellos. Als Mußner ein Handspiel im Gästestrafraum monierte, sah er prompt den gelben Karton. Die Luft wurde wie erwartet bei den Cuedan-Akteuren ab der 65.Minute immer dünner. Ein letztlich entscheidender Faktor, denn man konnte nach dem 1:2 durch Kapitän Straub, per platzierten Schuss ins lange Eck, nicht mehr zulegen. Bei einer kurz ausgeführten Ecke pennte man ganz einfach. Das Zitat: der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach (Bibel Matthäus 26,41) zutreffend. Ganze zwei Chancen sahen die Zuschauer dann noch in der Schlussphase des Spieles. Ramerberg`s Schindler zielte knapp am langen Pfosten vorbei, Jettenbach`s Mußner schoss bei einem Abschluss, nach zu kurz abgewehrtem Freistoß, über das Tor. So blieb es beim schmeichelhaften Gästesieg. Ein Remis wäre das gerechtere Ergebnis gewesen. Aber im Fußball zählen nun einmal die erzielten Tore.
Fazit:
Die Spielvereinigung mit etwas veränderter Mannschaft (Mußner, Loba und Michael Gottwald wieder dabei) mit einem anderen Gesicht als in Forsting. Das war auch bitter notwendig. Denn mit einer Leistung wie in Forsting vergrämt man auch die letzten Fans und stellt sich selber als Schießbude ins Ligen-Schaufenster.
Die Saison wird sicherlich beinhart. Aber in der Geschichte der Spielvereinigung hat man so manche Schieflage und so manchen Fehlstart wieder abwenden können. Der Glaube daran und ein bedingungsloses Miteinander sind hilfreich. Die offensichtliche Konditionsschwäche kann man mit freiwilligen Einzeltraining und mit jeder Mannschaftstrainingseinheit verbessern. Was zählt ist einzig der Wille dazu!
Jettenbach – 4.Oktober 2025
Bericht: Peter Schillmaier