Ernüchterung am Mittwochabend

Spielvereinigung verliert Nachholspiel gegen Edling klar

In der Vorsaison holte man sich gegen Edling noch 4 von 6 möglichen Punkten. Insbesondere der 2:0 Heimsieg war gegen den von der Kreisliga in die A-Klasse durchgereichten Klub aus dem Wasserburger Westen eine Überraschung. Im Nachholspiel des 2.Spieltages am Mittwochabend hatte man dagegen überhaupt keine Chance und wurde phasenweise her gespielt. In der Defensive über weite Strecken überfordert und in der Offensive ohne jegliche Durchschlagskraft. Auch kämpferisch war es gegenüber dem Spiel gegen Waldhausen ein klarer Rückschritt. Die wenigen einheimischen Fans, die sich bei regnerischem Wetter und kühlen Temperaturen auf dem Jettenbacher Sportplatz einfanden, waren sich einig: das ist zu wenig, um die Klasse erhalten zu können! Dagegen konnten sich einige Edlinger Zuschauer über den dritten Saisonsieg und Platz 3 in der Zwischentabelle freuen. Die Gäste wurden zwar zuletzt von Aufsteiger Genc. Wasserburg mit 4:0 gerupft, konnten zuvor aber zwei klare Heimsiege gegen Oberndorf (3:0) und Forsting (4:1) feiern. Für die Spielvereinigung heißt es Wunden lecken, sich gegenseitig aufbauen und an alte Stärken erinnern. Bereits am Samstag wartet um 17.00 Uhr die schwere Auswärtshürde Forsting/Pfaffing, wo man bekanntlich in den letzten Spielen nichts erben konnte.

Spieldaten:

Ergebnis: 0:6 (0:4)

Tore: 0:1 (9.Min.) – 0:2 (21.Min.) – 0:3 (22.Min.) jeweils Philipp Bacher – 0:4 (33.Min.) Paul Golla – 0:5 (69.Min.) Lukas Fenzl – 0:6 (88.Min.) Daniel Färber – Elfmeter

Schiedsrichter: Christoph Spitale, FC Grünthal (Kreisliga)

Hatte mit dem überwiegend fairen und harmlosen Spiel überhaupt keine Probleme, was immer für den Referee spricht;

Zuschauer: 40

Gelbe Karten:

SpVgg Jettenbach: Sergiu Iuga, Raul Cotea:

DJK SV Edling: Simon Fleidl, Lennard Sparschuh;

Zeitstrafe:

DJK SV Edling: Bastian Brummer (29.Min.)

Besondere Vorkommnisse:

Jettenbach`s Keeper Alexandru Pol hält Foulelfmeter von Daniel Färber, der jedoch den Nachschuss verwandelt;

Lupenreiner Hattrick von Edling`s Philipp Bacher in der ersten Halbzeit;

Aufstellungen:

SpVgg Jettenbach:

Alexandru Pol, Florian Asanger, Michael Gottwald, Sergiu Iuga, Patrick Wieser, Marius Loba, Raphael Kufner, Sebastian Gottwald (C), Anton Hannak, Raul Cotea, Artur Begert;

Eingewechselt:

Marcel Gremaud (46.Min.), Thomas Haringer (62.Min.), Erasmus Kurtz (76.Min.), Gerfried Friedrich (82.Min.);

Trainer: Dan Cuedan

DJK SV Edling:

Julian Gnatzy, Johannes Grandl, Bastian Brummer, Cedric Mayr, Philipp Merkl, Simon Fleidl, Theo Golla, Philipp Bacher (C), Daniel Färber, Marinus Gantner, Paul Golla;

Eingewechselt:

Lennard Sparschuh (46.Min.), Lukas Fenzl (61.Min.), Simon Merkl (76.Min.), Raphael Strecker (82.Min.), Niclas Schwarz (86.Min.);

Trainer: Sylvio Thormann

Spielbericht:

War es gegen Waldhausen die 1.oder 2.Minute (darüber scheiden sich die Geister) wo es zum ersten Mal im Jettenbacher Kasten einschlug, so war es gegen Edling die 9.Minute, als Keeper Alexandru Pol den Ball aus dem Netz holen musste. Geht man nicht wach genug in die Spiele? Edling von Beginn an das agilere Team, ein erster Distanzschuss von Bacher noch ungefährlich. Derselbe Spieler jedoch kurz darauf wesentlich effektiver. Jettenbachs Defensive zu weit aufgerückt, auf der rechten Abwehrseite total offen und der Konter der Gäste zielstrebig zu Ende gespielt. Dass der Querpass dann von einem Abwehrspieler noch direkt in die Füße von Bacher – der Abschluss in den Giebel unhaltbar – gespielt wurde, passend zum weiteren Spielverlauf. Man war Edling in allen Bereichen deutlich unterlegen. Die Gäste schneller, variabler, spielerisch, technisch, am Ball und läuferisch der Cuedan-Truppe klar überlegen. Einzig Marius Loba konnte auf Seiten der Gastgeber ein kleines Ausrufezeichen setzen, als er sich am Flügel durchsetzte, beim Abschluss aber zu ungenau am langen Pfosten vorbeizielte. Ansonsten beherrschten die Gäste den Spielverlauf klar. Färber verzog nach einer zu kurzen Kopfballabwehr nach einer Ecke noch, ehe Bacher zum Doppelschlag binnen zwei Minuten ausholte. Zuerst marschierte er locker und leicht im Jettenbacher Strafraum mit einem Solo durch die offene Abwehrreihe, um anschließend mit einem 35 mtr. Schuss Torwart Pol mehr als alt aussehen zu lassen. Das Spiel bereits zu diesem Zeitpunkt sozusagen gegessen, zu krass der Unterschied zwischen den beiden Teams. Als Golla wieder einmal zu schnell für die Abwehr war, strich der Schuss am langen Pfosten vorbei. Das Jettenbacher Zweikampfverhalten ohne jeglichen Körperkontakt, die zweiten Bälle stets auf Seiten der Gäste. Als sich Edlings Brummer nach einer halben Stunde Spielzeit nach Foul an den durchbrechenden Loba (einziger Lichtblick) eine Zeitstrafe einhandelte, folgte die sogenannte Höchststrafe. In Überzahl fing man sich den vierten Gegentreffer ein, als Asanger von Golla locker überspielt wurde und dieser dann ins lange Eck traf. Bezeichnend für die kaum vorhandene Jettenbacher Offensive, der zweite Torschuss in der ersten Spielhälfte in der 30.Minute, als Michael Gottwald aus 16 mtr. über das Tor zielte. Mehr war nicht zu verzeichnen. Der Pausenstand und der Spielverlauf mehr als ernüchternd für die Grün-Weißen und deren Zuschauer.

Nicht mehr so eindeutig wie in der ersten Hälfte, das Geschehen auf dem gut zu bespielenden Platz nach dem Wiederanpfiff. Edling schaltete sichtlich zurück. Dadurch kamen Gottwald und Co. zu etwas mehr Spielanteilen. Ein 40 mtr. Freistoß von Iuga hätte in den Winkel gepasst, Torhüter Gnatzy allerdings auf dem Posten und rechtzeitig im Eck. Dadurch konnte er den schönen Schuss ohne Probleme entschärfen. Die Gäste nunmehr bei ihren Chancen im Abschluss zu fahrlässig und unpräzise. Das Spiel mehr und mehr mit Trainingscharakter. Die Grün-Weißen im Sturm vollkommen harmlos und mit keinem weiteren Abschluss mehr. Wie man es anders macht, zeigte Edling in der 69.Minute. Wie mit einem Messer fillitierte man die Jettenbacher Abwehr und der anschließende präzise Abschluss des eingewechselten Fenzl bedeutete Gegentor Nummer 5 an diesem emotions- und trostlosen Abend. Das halbe Dutzend machte dann noch Daniel Färber voll, der einen unnötig verursachten Foulelfmeter (Torauslinie) im Nachschuss verwandelte. Torhüter Pol konnte den Strafstoß zwar abwehren, war beim Nachball aber ohne Chance, da das Spielgerät direkt vor den Füßen des Schützen landete.

Fazit:

In dieser Verfassung wird man in der A-Klasse keine Punkte holen. Trainer Cuedan nicht zu beneiden. Viele Spieler sind in einer körperlich schlechten Verfassung (Übergewicht/Kondition). Folge einer unzureichenden Vorbereitung von einigen Akteuren. Zudem kann man von der Bank nicht zulegen. Während Waldhausen und Edling jeweils durch einen eingewechselten Spieler ein Tor erzielen konnten, kommt von der Jettenbacher Bank bis auf den durchaus vorhandenen Willen nichts. Man muss zudem schleunigst die Abwehrprobleme in den Griff bekommen, ansonsten wird man sich eine Klatsche nach der anderen abholen. Denn nach dem Spiel in Forsting, tritt der Titelkandidat aus Ramerberg/Rott in Jettenbach an. Danach kommen mit Oberndorf und dem starken Aufsteiger Genc. Wasserburg zwei weitere schwere Brocken. Man muss andere Tugenden auf den Platz bringen, analog der zweiten Halbzeit gegen Waldhausen, um sich Punkte zu erkämpfen.

Jettenbach – 24.September 2025

Bericht: Peter Schillmaier