Guad is ganga!

100 Minuten unterhaltsames Fußball-Kabarett bei Jettenbach gegen Babensham 2

Ob sich Spielvereinigung-Ehrenvorstand Peter Heindl bei seinem als Titel-Schlagwort verwendeten Ausdruck „guad is ganga“ an den Bums-Fallara Evergreen-Song „Zip.. ei.., Zip.. au.. – aber heit geht’s guad“ erinnerte, ist nicht überliefert, aber es war auf alle Fälle ein extrem gut passendes Schlusswort zur unterhaltsamen Begegnung am Freitagabend. Den vielen Zuschauern wurde im brisanten Kellerduell der Liga vieles geboten. Tore satt, Blitzstart mit Doppel-Loba, Elfmetertöter, Platzverweise, Trainer-Gelb, Traumtore, Szenenapplaus, pumpende Spieler, Balltausch, Ampfinger Maskottchen, Wastl`s – Sündergebot, Noteinsatz für Vorstand Loose, Parkplatz-Chaos, Straßenmeisterei-WC, Wuidbiesler und so weiter. Aufklärung dazu im Bericht und im Schlusswort.

Als Schiedsrichter Korab Krasniqi nach ellenlanger Nachspielzeit (warum?) zum Schlussakkord die Pfeife in den Mund nahm, war klar, die Törring-Elf hatte den zum Klassenerhalt noch notwendigen Punkt eingefahren. Die Gäste (restliche Spiele gegen Edling und in Oberndorf) müssen weiter um den Klassenerhalt zittern, die Zuschauer und Späher aus Waldhausen mit Präse Klaus Seidl (früherer Kulttrainer der Törring-Elf und immer noch Mitglied der SpVgg) an der Spitze, konnten sich ein entspanntes Bierchen gönnen. Der SV W – kommender Gegner der Spielvereinigung am Freitag den 23.Mai mit Spielbeginn um 18.30 Uhr in Waldhausen – kann sich weiterhin aus eigener Kraft retten. Dazu viel Glück!

Der 5:1 Sieg der Feulner-Elf war zugleich der bisher höchste Saisonsieg (2-mal siegte man mit 5:2 gegen Haag und Soyen) der Spielvereinigung und für den Liga-Neuling Babensham 2 gemeinsam mit der 5:1 Niederlage gegen Rechtmehring, die höchste Saisonpleite.

Die Spieldaten:

SpVgg Jettenbach – TSV Babensham 2 5:1 (3:0)

Torschützen: 1:0 (3.Min.) Marius Loba – 2:0 (8.Min.) Marius Loba – 3:0 (34.Min.) Maximilian Mußner – 4:0 (55.Min.) Patrick Feulner – 4:1 (75.Min.) Stephan Wimmer – 5:1 (82.Min.) Sergiu Iuga;

Schiedsrichter: Korab Krasniqi, SV Wacker Burghausen

Insgesamt ein guter Spielleiter. Ließ eine gesunde Härte zu. Das eine oder andere Mal zu Oberlehrerhaft!

Zuschauer: 120 (SR-Angabe im BFV 140)

Gelbe Karten:

SpVgg Jettenbach: Michael Gottwald, Sergiu Iuga, Thomas Haringer;

TSV Babensham 2: Stefan Fink, Jonas Hintermayr;

Besonderheiten:

Gästekeeper Reitmaier hält Foulelfmeter von Patrick Feulner;

Spielvereinigung-Keeper Gottwald hält Foulelfmeter von Matthias Semmler;

Aufstellungen:

SpVgg Jettenbach: Michael Gottwald, Florian Asanger, Sergiu Iuga, Sebastian Gottwald, Patrick Wieser, Florian Mittermaier, Maximilian Mußner, Anton Hannak, Marius Loba, Alin Ionas, Patrick Feulner (C);

Eingewechselt: Michael Wasylaszcuk (66.Min.), Erasmus Kurtz (85.Min.), Thomas Haringer (88.Min.), Gerfried Friedrich (90.+4.Min.);

Trainer: Dan Cuedan

TSV Babensham 2:

Jakob Reitmaier, Severin Lindner, Florian Christlhuber, Stefan Oettl, Lukas Obermayer, Patrick Schmid, Lukas Giessibl, Stefan Fink, Stephan Wimmer, Jonas Hintermayr, Valentin Winter;

Eingewechselt: Johann Utz, Andreas Frank, Matthias Semmler (alle 46.Min.), Lukas Radlmaier (71.Min.), Leo Wolsberger (75.Min.)

Trainer: Jonas Lenz

Spielbericht:

Was kann man von einem Spiel von zwei der schlechtesten Rückrundenteams (vor der Begegnung Jettenbach Platz 13 und damit Letzter – Babensham Platz 11 punktgleich mit Platz 12) erwarten? Viele dürften wenig Hoffnung auf ein attraktives Spiel gehabt haben. Dennoch war die Anziehungskraft der Begegnung hoch. Zuschauer aus 3 Landkreisen (Traunstein, Rosenheim und Mühldorf) fanden sich auf dem Jettenbacher Sportplatz ein. Die Babenshamer wurden von vielen Fans begleitet, Zuschauer aus Waldhausen, Grünthal, Albaching usw. waren ebenfalls dabei, rundeten den Rahmen ab. Da waren sogar einmal die Jettenbacher Fans in der Unterzahl. Der Stadionsprecher VIP-Tisch zwar verwaist, dafür aber ein eleganter, silbergrauer WC-Wagen an diesem Platz. Koni Mittermaier hätte mehrmals den Soundeffekt einschalten müssen, um gewisse Geräusche unterdrücken zu können.

Die Spielvereinigung gegen einen Lieblingsgegner aus der A und B 3 (seit der Saison 2012/2013 in 8 Spielen 6 Siege – 1 Remis – 1 Niederlage) mit einem Blitzstart. Bereits in der 3.Minute zeigte die Anzeigetafel der Sparkasse Altötting-Mühldorf das 1:0 an. Nach einem schönen Spielzug, drückte Marius Loba eine Flanke von Maximilian Mußner zur Führung über die Linie. Und es sollte noch besser kommen. Als Kapitän Feulner im Strafraum unstrittig gefoult wurde, zeigte der gut positionierte Unparteiische auf den Punkt. Der Gefoulte trat selber an, scheiterte aber an Keeper Reitmaier, der den etwas halbherzigen Schuss (nicht platziert und nicht scharf genug) zwar abwehren konnte, gegen den Nachschuss vom bedrängten Loba, der am schnellsten schaltete, aber nichts mehr machen konnte. Der erste Doppelpack des kleinen, flinken Stürmers für seine Elf. Bereits vor dem Strafstoß hatte Iuga (Mann der Lüfte-verlor kein Kopfballduell) eine zentrale Freistoßmöglichkeit aus 17 mtr., die nicht den gewünschten Erfolg brachte. Jettenbach in der ersten Halbzeit der ersten Spielhälfte die dominierende Mannschaft und mit zwei weiteren Chancen für Florian Asanger. Nach einer Ablage von Ionas war der Winkel zu spitz, so dass Reitmaier klären konnte und der nachfolgende Distanzschuss strich nur knapp am Tor der Gäste vorbei. Diese hatten ihre erste Großchance in der 20.Minute, als Hintermayr nach einer Flanke freistehend den Kopfball über das Tor setzte. Erste Löcher in der Defensive der Törring-Elf machten sich bemerkbar, so als Wimmer nach einer weiten Freistoßflanke am hinteren Pfosten um einen Schritt zu spät kam. Die erste größere Aufregung dann als Jettenbachs Coach Dan Cuedan (wie immer mit Herz und Seele und lautstark dabei) die gelbe Karte von Schiedsrichter Krasniqi sah. Grund war eine kleine Unsportlichkeit bei einem Einwurf. Danach erneute Aufregung auf der Jettenbacher Bank, als der Unparteiische einige Platzverweise gegen Zuschauer (u.a. Raphael Kufner- Alexandru Pol) aussprach. Die angespannte Stimmung nahm dann das 3:0 nach einem perfekten und sehenswerten Spielzug heraus. Loba lief über Außen seinem Gegenspieler davon, die Flanke ließ Flo Mittermaier elegant durch und Maxi Mußner veredelte das Ganze mit einem präzisen Flachschuss. So stellt man sich Fußball vor! Als Ionas, als wuchtiger Zielspieler und wertvoller Ballverteiler, unmittelbar Flo Mittermaier (erst zweites Saisonspiel-pausiert ja) und im Anschluss Hannak beide Male perfekt bediente, lag das 4:0 in der Luft. Mittermaier scheiterte nach Zuspiel in den Raum an den Fußzehen von Keeper Reitmaier und Hannak fand ebenfalls im Babenshamer Keeper seinen Meister. Die Gäste kamen erst gegen Ende der Halbzeit zu weiteren Chancen. Die Defensivarbeit der Törring-Elf nicht nur in dieser Phase doch etwas zu löchrig. So hatte Wimmer zwei gute Chancen. Einmal verzog er freistehend, ein weiteres Mal wurde er abgedrängt, so dass der Ball am Außennetz landete. Mit einer verdienten Führung für Jettenbach ging es in die Pause.

Aus der kam der Aufsteiger wesentlich besser heraus. Trainer Jonas Lenz brachte 3 frische Kräfte. Das Spielgeschehen in der zweiten Halbzeit weitgehend in der Jettenbacher Hälfte. Keeper Gottwald bekam reichlich zu tun. So blieb er Sieger gegen Hintermayr (Fäuste rechtzeitig oben) und gegen Stefan Fink. Das Tor erzielten aber die Gastgeber. Peter Heindl hatte für das Sahnestück von Kapitän Feulner den Satz: ich glaube es nicht – und Zuschauer Manzi Tkotz (Ampfinger Maskottchen auch vorheriger mehrwöchiger Abstinenz) den Satz: besser hätte ich es auch nicht machen können – übrig. Als Ionas den Ball etwas grenzwertig blockte, bekam diesen Feulner im Strafraum vor die Füße. Wie in einer Telefonzelle ließ er mehrere Gegner stehen und vollendete überlegt. Das Spiel war damit sozusagen gegessen.

Die Gäste dennoch weiter im Vorwärtsgang – bereits gegen Haag und Schwindegg gelang jeweils Goalgetter Wimmer in der 90.Minute bzw. in der 94. Minute der Ausgleichs – und Siegtreffer gegen Haag und Schwindegg – was ja eine gewisse Kampfkraft und einen Willen unterstreicht. Nicht nur dem Ball ging die Luft (Meistertrainer Wolfgang Beham – zu wenig Atü!) aus, auch Jettenbachs Spieler pumpten im Mai wie auch in den Vormonaten. So kamen die Gäste zu weiteren guten Einschuss-Möglichkeiten. Erneut hatte Hintermayr eine freie Kopfballchance, ehe Keeper Gottwald nach einem zu zögerlichen Herauslaufen und einer Unstimmigkeit mit Iuga, Hintermayr umsäbelte. Die Folge, die gelbe Karte und ein Elfmeter für die Gäste. Gottwald machte jedoch seinen kleinen Patzer – ansonsten war er ein sehr starker Rückhalt – sofort wieder gut, als er den Strafstoß von Semmler entschärfen konnte. Machtlos war er dann gegen Gästegoalgetter Wimmer (12. Saisontreffer), als dieser nach einem Pass in die Schnittstelle souverän verwandelte. Die Törring-Elf nur mit sporadischen Entlastungsangriffen und einer guten Chance für Mußner, dessen Schuss nach zuvor 4/5 Stationen noch entscheidend geblockt wurde. Schade, dass der Christian (gemeint war Fotograf Christian Gerstner) nicht da ist. Das gehört fotografiert, so Peter Heindl, als auf der Anzeigetafel das 5:1 aufleuchtete. Wie Phönix aus der Asche tauchte Oldie Sergiu Iuga im Strafraum der Gäste und vor Keeper Reitmaier auf. Ein Profi hätte es auch nicht besser machen können. Iuga vernaschte Reitmaier und setzte anschließend die Kirsche auf die Torte. Klasse auch der Schuss von Babensham Fink, der einen Freistoß ans Latten-Dreieck setzte. Klasse auch eine Aktion des eingewechselten Thomas Haringer. Es gab Szenenapplaus für den Stürmer, als er mit Hacke, Spitz und Schuss knapp scheiterte. Zuvor holte sich der „Rambo“ von Jettenbach – so Zuschauer Klaus Wasylaszcuk – noch seinen obligatorischen gelben Karton ab. Gottwald durfte noch drei Paraden zeigen, dann zog sich der Vorhang im Fußball-Kabarett von Jettenbach langsam zu. Dominik Dittrich wartete an der Seitenlinie noch vergeblich auf seinen Einsatz. Der Unparteiische wollte die Wechselorgie von Trainer Dan Cuedan in der Schlussphase nicht mehr erhören.

Fazit:

Der Klassenerhalt ist auch rechnerisch geschafft. Eine kompakte Mannschaftsleistung mit einigen Gustostücken gab den Ausschlag. Dazu herzliche Gratulation, auch von der sogenannten „Meckerbank“, auf der noch einige Plätze frei waren. Man kann nunmehr entspannt in die Kür gegen Waldhausen und gegen Albaching (Heimspiel am Samstag den 31.Mai um 13.00 Uhr) gehen. Fairnesshalber sollte man beide Partien mit vollem Einsatz und möglichst voller Kapelle bestreiten. Noch kann man ja auch das Punktergebnis der Vorsaison übertreffen.

Noch einige Erläuterungen:

Linienrichter Basti Stöckl (hoffentlich gibt es heute eine gute Pizza – ich habe Hunger) wurde von Schiedsrichter Korab Krasniqi zwei Mal ins Gebet genommen! Basti ganz diplomatisch, sozusagen als Ministrant: Jawohl Herr Hochwürden – ich werde mich bessern!

Spielvereinigung Vorstand Thomas Loose wurde während des Spieles von Monika Heindl informiert, dass es Ärger wegen der Parkplatzsituation gibt. Gleichzeitig zum Spiel fand auch eine Exkursion des Bund Naturschutz am Jettenbacher Nationalpark statt. Bevor der Chef der Wandergruppe wegen verparkter Zufahrtswege die Polizei informieren wollte, konnte Spielvereinigung Boss Thomas Loose, die ganze Sache mit seiner rheinischen Frohnatur und seiner bayerischen Bierruhe lösen. Es gibt halt immer wieder Parkplatzrambos, die meinen jeder Meter ist zu weit zu gehen!

Der schicke silberne Toilettenwagen mit der Werbeaufschrift „Straßenmeisterei“ wurde von Spielvereinigung Vorstand Thomas Loose für die restlichen 3 Fußballspiele (Ende Mai ist Schluss) und Tennisspiel und Trainingsbetrieb geordert. Grund dafür: die Gemeinde renoviert die Toilettenanlage im Schulhaus, die mehrere Monate damit nicht zugänglich ist. Jettenbachs Gemeinde-Oberhaupt verwies auf die beiden Toiletten in den Kabinen. Dies wollte Loose den aktiven Sportlern – Damen wie Herren nicht zumuten. Allgemeiner Publikumsverkehr während die Damen und Herren sich umziehen und duschen. Nicht zumutbar, so Loose. Die Kosten für den Wagen nicht von Pappe und von der Spielvereinigung zu tragen. Ein klärendes Gespräch beider Parteien im Vorfeld über den Beginn der Baumaßnahme und anderen Alternativmöglichkeiten wären sicher vorteilhaft gewesen. Was tut der Mann, wenn die Sache drängt, die Toilette besetzt ist: Wuidbieseln! So auch einige Zuschauer während und nach der Partie. Bevorzugt der Hang hinter den Tennisplätzen!

Jettenbach – 16.Mai 2025

Bericht: Peter Schillmaier